Wie der Vater, so der Sohn: 11,00
Autor: Johanna Blum
Neuhaus, Freitag, 25. August 2017
Hanns-Peter Wirth (18) aus Neuhaus lässt bei den Höchstadter Leichtathleten mit tollen Leistungen aufhorchen. Das Talent hat er von seinem Vater geerbt.
Der 18-jährige Hanns-Peter Wirth aus Neuhaus - ein Späteinsteiger beim LSC Höchstadt - verbessert fast wöchentlich seine sportlichen Leistungen. Erst 18 Monate ist er beim LSC und in dieser Zeit schaffte er in Herzogenaurach bei den mittelfränkischen Meisterschaften 2016 im 100-Meter- Lauf (männliche Jugend U 18) den zweiten Platz und 2017 im 200-m-Lauf (männliche Jugend U20) mit 22,65 Sekunden den ersten Platz. Bei der bayerischen Leichtathletikmeisterschaft 2017 in Augsburg lief er die 200 Meter mit 22,59 Sekunden und wurde Dritter, die 100 Meter absovierte er in 11,17 Sekunden als Fünftbester.
Erstmals konnte er sich in diesem Jahr über 100 Meter für die deutsche Meisterschaft in Ulm qualifizieren. Von 72 Teilnehmern ist er auf Platz 42 gekommen - und hat mit 11,00 Sekunden im Finale einen neuen persönlichen Rekord aufgestellt.
Sein großes sportliches Vorbild ist Vater Benno Wirth, der im gleichen Alter ebenfalls viele sportliche Siege errungen hatte. Vater Bennos bester Lauf war damals ebenfalls 11,00 Sekunden. Die sportliche Karriere musste sein Vorbild leider mit 17 Jahren wegen eines Unfalls vorzeitig beenden.
Im Gespräch mit unserer Zeitung erzählt Hanns-Peter Wirth aus seinem sportlichen Leben und wie es weitergehen soll.
Du hast nach der Realschule die FOS in diesem Jahr erfolgreich abgeschlossen und nun beginnst du eine Lehre zum Brauer und Mälzer. Welche Rolle spielte der Sport für dich vor dem Einstieg beim LSC?
Hanns-Peter Wirth: Vor der Leichtathletik habe ich jahrelang Fußball beim TSV in Neuhaus gespielt und habe fast jedes Jahr mein Sportabzeichen bei Willi Wahl gemacht. Der brachte mich indirekt dann auch zur Leichtathletik.
Du bist ein Späteinsteiger, denn normalerweise beginnt man so eine Karriere viel früher. Was brachte bei dir die entscheidende Wende?
Wie schon gesagt habe ja vorher Fußball gespielt, aber mit der Zeit hat sich die Mannschaft immer mehr aufgelöst, weil einige gewechselt oder gar aufgehört haben. Außerdem wollte ich einfach auch mal eine neue Sportart ausprobieren.
Wie oft trainierst du in der Woche und wer ist dein Trainer?
Diese Saison habe ich zwei- bis dreimal pro Woche trainiert, aber ich habe vor, nächste Saison
mindestens drei- bis viermal die Woche zu trainieren. Mein Haupttrainier ist Markus Mönius. Der trainiert unter anderem auch Martin Grau und er stellt auch für uns die ganzen Trainingspläne zusammen. Ich werde aber auch noch einmal die Woche von Sandra Keil trainiert. Sie begleitete mich oft auf Wettkämpfe und coacht mich dort.
Neben dem Laufen trainierst du noch andere Disziplinen?
Ja, ab und zu trainiere ich noch Weitsprung. Aber in Wettkämpfen springe ich eher selten, weil es zeitlich einfach nicht hinhaut und ich mich zwischen den Sprints ausruhen muss.
Welches ist deine Lieblingsdisziplin?
100 m und danach 200 m
Auf welche Ergebnisse bist du besonders stolz?
Auf den dritten Platz bei den bayerischen Meisterschaften (200 m) und meine Teilnahme an den deutschen Meisterschaften mit neuer Bestzeit von 11,00 s.
Bekommst du berufliche Ausbildung und sportliches Training leicht unter einen Hut?
Da ich erst am 1. September meine Lehre anfange, muss ich noch abwarten, wie ich das möglichst gut vereinbaren kann, aber bei meinem Vater hat es damals auch geklappt, Brauer-Lehre und Sport unter einen Hut zu bringen.
Wie siehst du deine sportliche Zukunft und was meint dein Trainer?
Ich will mich noch steigern und meine Zeiten verbessern. Sowohl mein Trainer Markus Mönius als auch mein Vater sehen noch viel Potenzial in mir. Das Ziel für 2018 ist es, auf jeden Fall bei den bayerischen sowie bei den deutschen Meisterschaften U20 vorne mit dabei zu sein.