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Wichtelwehr steht in Hesselberg in den Startlöchern


Autor: Richard Sänger

Hesselberg, Mittwoch, 29. März 2017

In der Gemeinde Heßdorf hat sich nach Untermembach die zweite Kinderfeuerwehr gegründet. Mehr als 30 Buben und Mädchen sind dabei.
Die Feuerwehrleute von morgen hatten jede Menge Spaß.  Fotos: Richard Sänger


Für mehr als 30 Kinder aus dem Heßdorfer Ortsteilen Hesselberg, Dannberg und Niederlindach sowie Klebheim war es ein aufregender Nachmittag. Viele Feuerwehren beschäftigen sich mit der Idee, eine eigene Kindergruppe zu gründen. Die Freiwillige Feuerwehr Hesselberg hat zur Gründung einer "Wichtelwehr" für Kinder ab vier Jahren ins Feuerwehrgerätehaus eingeladen. Das ist dann die zweite Kinderfeuerwehr in der Gemeinde Heßdorf, bekanntlich hat die Untermembacher Feuerwehr bereits eine sehr erfolgreiche Kinderfeuerwehr.

Der Hesselberger Kommandant Steffen Dreßel und sein Stellvertreter Roland Kreiner freuten sich über das rege Interesse der Kinder. Neben den Kindern und Eltern konnte der Kommandant auch Bürgermeister Horst Rehder und Kreisbrandinspektor Norbert Rauch sowie den Heßdorfer Kommandanten Peter Bock begrüßen.


Frühe Bindung der Mitglieder an die Wehr

Auch die Hesselberger Feuerwehrführung verspricht sich dadurch eine frühe Bindung der Mitglieder an die Feuerwehr, denn wie schon des Öfteren berichtet, klagen eine Reihe von Feuerwehren im Landkreis über mangelnden Nachwuchs. Denn der demographische Wandel zeigt in vielen Regionen schon deutliche Auswirkungen.
Die nachkommende Generation an Jugendlichen wird laut dem Statistischen Bundesamt bedeutend kleiner und der "Wettbewerb" zwischen den verschiedenen Jugendverbänden steigt. Die Befürchtungen, dass dadurch Kinder frühzeitig abgeworben werden und der Jugendfeuerwehr verloren gehen, sind sicher nicht ganz unbegründet.

Zusätzlich bietet die Einrichtung einer Kinderfeuerwehrgruppe für viele Feuerwehren eine interessante Möglichkeit der Brandschutzerziehung und Öffentlichkeitsarbeit. Und nicht zuletzt kann die Betreuung einer Kindergruppe eine Tätigkeit sein, die allen Beteiligten viel Spaß macht - nicht zuletzt weil jüngere Kinder häufig sehr begeisterungsfähig für das Thema "Feuerwehr" sind.


Monatliche Treffen

Die Begeisterung am ersten Tag war jedenfalls sichtbar. Dass die Feuerwehr aber nicht nur aus Spaß besteht und Wasserspritzen bedeutet, machten die Betreuer bei der Einweisung im Schulungsraum deutlich. Kathrin Pilz, Sonja Kestler und Steffen Kilian sowie Nico Kreiner werden sich um die "Wichtelwehr" kümmern und spielerisch an die Feuerwehr heranführen.

Wie Nico Kreiner den Kindern und Eltern erklärte, werden die persönliche Schutzausrüstung der Feuerwehrleute und die Beladung der Einsatzfahrzeuge erklärt. Aber auch das Absetzen eines Notrufes und Kenntnisse in Erster Hilfe werden vermittelt, außerdem umliegende größere Feuerwehren besucht. So soll gemeinsam die Feuerwehr entdeckt werden und es wird verschiedene Experimente geben.

Jeden letzten Samstag im Monat werden sich die "Wichtel" von 14.30 bis 16.30 Uhr im Feuerwehrhaus treffen.
"Mal sehen, was in einigen Monaten noch übrig bleibt, wir werden jedenfalls unser Bestes tun", gab sich Kommandant Steffen Dreßel hoffnungsvoll. Auch Bürgermeister Horst Rehder (BB) zeigte sich vom Eifer am ersten Tag angetan und er bat, die Kinder als beitragsfreie Mitglieder in den Verein aufzunehmen, damit sie bei der Vereinsförderung der Gemeinde berücksichtigt werden können.

"Wir müssen neue Wege gehen", erklärte auch KBI Norbert Rauch, der als Führungskraft des Landkreises immer wieder mit den Nachwuchssorgen der Feuerwehren konfrontiert wird. Nicht zuletzt das schöne Frühlingswetter lockte Eltern und Großeltern zum Feuerwehrhaus, in dem die Feuerwehrfrauen für Kaffee und selbstgemachten Kuchen gesorgt hatten.