Wenn die Werdshausseit'n schiebt: Kerwa in Kairlindach
Autor: Richard Sänger
Kairlindach, Sonntag, 20. August 2017
Viel Tradition und ein malerischer Ausblick prägen die Kerwa im Weisendorfer Ortsteil Kairlindach.
Es war ein Auftakt nach Maß bei der Kairlindacher Kirchweih im Festzelt des Gasthauses "Alte Schule" im Weisendorf Ortsteil. Mit einem Schlag trieb Bürgermeister Heinrich Süß den Hahn in das von der Brauerei Hofmann gestiftete Fass Freibier und stieß mit Oliver Brehm sowie den Ortsburschen und Madla an. Zuvor begrüßte Oliver Brehm die Kirchweihgäste und versprach eine unterhaltsame und kulinarische Kerwa im Festzelt und dem großen idyllischen Biergarten am Kirchweiher.
Der Nieselregen konnte die Kirchweihbesucher nicht wirklich schrecken und Peter Brehm war sich sicher, dass den Seebachgrund nur ein Ausläufer des Gewitters streifen würde. Er sollte Recht behalten, denn die dunklen Gewitterwolken in Richtung Fürth waren von Kairlindach aus gut zu sehen. So konnten sich die Gäste beruhigt dem leiblichen Wohl widmen und sich von Markus & Tina musikalisch unterhalten lassen.
Werner Weber hatte Kommando
Begonnen hatte die Kerwa schon am Donnerstag mit der obligatorischen Schlachtschüssel, also Kesselfleisch sowie Blut- und Leberwürsten. Am Samstag bereiteten sich die Ortsburschen auf das Aufstellen des Baumes vor und der wurde dann auch unter dem bewährten Kommando des "Baum-Capos" Werner Weber und mit Unterstützung von ehemaligen Ortsburschen in die Senkrechte gebracht. "Jetzt macht die Weiherseit'n an Ruck und noch a mol an klaana Schub", dirigierte Weber die Männer und ließ dann die "Werdshausseit'n" wieder schieben. Die Ortsburschen und die "Kalindiä Kerwa-Musikantn" hatten sich am Ende den Beifall der zahlreichen Zuschauer im Biergarten dann auch redlich verdient.
Die Kirche grüßt über den Weiher
Besonders beliebt ist bei der Kerwa stets der Biergarten. So bietet er schattige und sonnige Sitzplätze ebenso wie einen wunderschönen Ausblick auf den Kirchweiher und die am anderen Ufer hervorlugende St. Kilianskirche, der zu Ehren die Kerwa gefeiert wird. Das Programm am begann in der Kirche St. Kilian mit einem Gottesdienst in fränkischer Sprache mit Marco Winkler und der Pfarrerin Maria Reichel sowie dem Posaunenchor.
In Kairlindach werden schon immer die Traditionen gepflegt, so wird der Baum in einem feierlichen Zug durchs Dorf gefahren, begleitet von den "Kalindiä Kerwa-Musikant´n", Unterwegs wird er von den Madla mit bunten Bänder geschmückt. Guter Brauch ist am Sonntag auch ein Kerwasumzug der Ortsburschen und Madli mit einem Motto-Wagen und den Musikanten. Anschließend trafen sich alle wieder am Baum zum Betzn austanzen.
Am Montag beginnt das Treiben um 10 Uhr mit einen Frühschoppen mit den Heckenmusikanten und um 16 Uhr sich treffen sich die Ortsburschen und stellen beim "Geger rausschlagn" ihre Treffsicherheit unter Beweis.