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Weisendorfer Frühschoppen in aller Ruhe


Autor: Manfred Welker

Weisendorf, Sonntag, 23. Dezember 2012

Etliche Weisendorfer treffen sich kurz vor Heilig Abend, um der adventlichen Hektik zu entfliehen.
Die Frühschoppen-Fans lassen es sich schmecken. Fotos: Manfred Welker


Einen Weihnachtsfrühschoppen, das gibt es in unserem Landkreis vermutlich nur in Weisendorf. Aber die Tatsache, dass er angenommen wird, belegt, dass es Menschen gibt, die vor Weihnachten gerne etwas außerhäusige Ruhe hätten.

Geboren wurde die Idee zu diesem ungewöhnlichen Termin am Stammtisch. "Wir machen am Heiligen Abend einen Stammtisch, damit wir von daheim weg sind", sagten sich die Herren, die vermutlich Sorge hatten, dort in die Arbeit eingebunden zu werden. Diesen Weihnachtsfrühschoppen gibt es inzwischen seit 15 Jahren. Zu Beginn wurde er von einigen Weisendorfer Vereinen getragen und abwechselnd in verschiedenen Wirtshäusern von Weisendorf abgehalten. Aber auch im Untergeschoss der Reuther Kapelle, im Sportheim und beim Obst- und Gartenbauverein trafen sich die Gäste.

Bedingt durch Schwierigkeiten mit der Belegung der Weisendorfer Gaststätten hat sich der Heimatverein dieser Veranstaltung angenommen.

Bereits zum dritten Mal treffen sich die Interessenten im Museumsgebäude des Heimatvereins Weisendorf. Allerdings wurde der Weihnachtsfrühschoppen auf den letzten Samstag vor Weihnachten verlegt.

Denn es konnte, bedingt durch die gute Gesellschaft "beim Lunz", durchaus vorkommen, dass Mann erst um 15 Uhr daheim "einlief". "Jetzt weiß ich, warum es Stille Nacht heißt - meine Frau hat nicht mehr mit mir geredet", äußert einer der Anwesenden auf die vorangegangenen Weihnachtsfrühschoppen rückblickend. "Aber schön waren sie alle!"

Auf die Unterlage kommt es an

Ein Mann der ersten Stunde ist Herbert Maier, der aus Neuburg an der Donau stammt, aber sich in Weisendorf richtig heimisch fühlt. Weil ein Frühschoppen nur mit der richtigen Unterlage ein richtiger Frühschoppen ist, brachte er einmal Würste aus Neuburg mit. Es gab aber auch schon Weißwürste oder Sülze.

Dieses Mal ist am Samstag vor Weihnachten der Ofen im Versammlungsraum neben dem Museumsgebäude richtig eingeheizt, sodass es wohlig warm ist. Nahezu alle Plätze sind besetzt, nicht nur von Männern, auch Frauen haben sich eingefunden. Gisela Engelhardt ist die Küchenchefin und hat auf dem Herd Weißwürste und Knackwürste aus einer Weisendorfer Metzgerei in den Töpfen und versorgt damit die Anwesenden.
Genutzt wird die Zeit für Gespräche und auch um etwas zur Ruhe zu kommen - in der gar nicht so ruhigen Zeit.