Wegweiser für Radwege: Diese Kommunen im Aischgrund haben investiert
Autor: Christian Bauriedel
Höchstadt a. d. Aisch, Donnerstag, 10. Oktober 2019
Seit kurzem sind alle Fahrradwege im Aischgrund beschildert. Damit ist der erste Schritt für ein modernes Radwegenetz gelegt. Doch in Sachen Radler-Freundlichkeit soll sich noch mehr tun.
Türkisfarbener Druck auf weißem Schild, so leuchten die neuen Wegweiser an den Radwegen in Höchstadt und den Nachbarorten. Seit Wochen war eine Spezialfirma unterwegs und hat die Schilder angebracht.
Der Aischgrund arbeitet damit weiter an seinem touristischen Potenzial. Und das heißt: Man will fahrradfreundlicher werden. Das ist das Ziel der Kooperation des Landkreises Neustadt-Bad Windsheim sowie der Kommunen der Lokalen Aktionsgruppe Aischgrund und südlicher Steigerwald rund um Höchstadt.
Insgesamt 813 neue Wegweiser
Insgesamt 813 Wegweiser wurden im Raum Höchstadt installiert. Vor allem für Ortsfremde ist es eine wichtige Neuerung. Denn: Ohne Herauskramen der Radwanderkarte war bisher nicht ersichtlich, wie man zum Beispiel aus der Höchstadter Innenstadt am besten nach Adelsdorf gelangt.
Die Ironie an der Schild-Revolution: Es sind Auswärtige, die planen, wohin welcher Wegweiser kommt. "Wir sind alles vor Ort mit dem Fahrrad abgefahren", sagt Eva Mast. Die Geografin und Tourismusmanagerin arbeitet bei der Firma Top Plan aus dem Allgäu, spezialisiert auf Rad- und Wanderwegkonzepte.
Alles abgeradelt
Im Auftrag der Kommunen erfasste sie vorhandene Routen, Engstellen und Brücken, kartierte künftige Wegweiser-Standorte und machte Verbesserungsvorschläge. Eine herausfordernde Aufgabe in für sie wildfremdem Gelände. Mit Smartphone und Tablet im Gepäck radelten sie und ihre Kollegen im Jahr 2017 fünf Monate durch den Aischgrund und gaben alles in einer firmeneigenen Karten-App ein.
Insgesamt 1600 Kilometer sind im Gebiet Neustadt/Bad Windsheim und im Raum Höchstadt zusammengekommen. "Ohne ein E-Bike wäre es nur schwer möglich gewesen", sagt Mast. Geht das heutzutage nicht einfacher mit der digitalen Karte am Computer? "Dann weiß ich nicht, ob vor Ort schon ein Pfosten steht, an den ein Schild angebracht werden kann", sagt die Planerin. Hyperlokales Wissen nennt man so etwas.
Doch könnten das nicht die Kommunen auch selbst machen? Das habe er sich anfangs auch gefragt, sagt Gert de Groot, Radwegnetzbeauftragter in Adelsdorf. Doch er habe gemerkt, dass es Sinn macht, das ganze von der Spezialfirma in einem Guss planen zu lassen. Dies verhindere Wildwuchs und Qualitätsunterschiede zwischen den Kommunen. Die Bauhöfe seien mit anderen Aufgaben bereits stark ausgelastet.