Druckartikel: War es Brandstiftung am Haus der Vereine?

War es Brandstiftung am Haus der Vereine?


Autor: Andreas Dorsch

Höchstadt a. d. Aisch, Montag, 06. März 2017

Die Suche nach der Brandursache für das Feuer am Haus der Vereine in Höchstadt gestaltet sich für die Polizei schwierig.
Durch den schnellen Einsatz der Feuerwehr beschränkte sich der Schaden am Haus der Vereine in Höchstadt auf die Fassade.  Foto: Andreas Dorsch


Es hätte auch viel schlimmer kommen können, sagt Tanja Schwägerl, Vorsitzende der Höchstadter Stadtkapelle, zu den Flammen, die in der Nacht zum Samstag am Haus der Vereine in der Kerschensteiner Straße aufloderten (der FT berichtete). Die Außenwand auf Höhe des Probenraums der Stadtkapelle hatte Feuer gefangen.

Einer aufmerksamen Anwohnerin in der Bergstraße und dem schnellen Einsatz der Feuerwehr war es zu verdanken, dass sich der Schaden dann doch in Grenzen hielt. Schwägerl: "Falls das Haus abgebrannt wäre, wäre auch viel Kulturgut verloren gegangen." Die Höchstadter Stadtkapelle hat in dem Haus ihr komplettes Notenarchiv gelagert, ebenso der Liederkranz. Auch die zahlreichen Werke der darüber liegenden Kunstschule wären wohl ein Raub der Flammen geworden.


Völlig ausgebrannt

Am Montag forschte die Polizei intensiv nach der Ursache des Brandes. Nach Aussage von Polizeichef Jürgen Schmeißer standen an der Fassade ein größerer Papiercontainer und ein 240-Liter-Restmüllcontainer. Beide sind völlig ausgebrannt.

Für die Polizei sei es im Moment schwierig, festzustellen, in welchem der beiden Container das Feuer ausbrach. Davon würde es abhängen, ob man von fahrlässiger oder vorsätzlicher Brandstiftung ausgehen könne.

Vorsätzlich wäre es für Schmeißer, wenn jemand in der Papiertonne Feuer gelegt hätte. Von Fahrlässigkeit würde er sprechen, wenn eine Zigarettenkippe oder der Inhalt eines Aschenbechers im Restmüll gelandet wären. Dabei könnte es Stunden oder auch einen ganzen Tag gedauert haben, bis sich der Brand entwickelte.

Die Polizei werde jetzt noch Spuren und Bilder der Feuerwehr auswerten und mit Zeugen sprechen, um in den Ermittlungen weiter zu kommen.

Um auf Nummer sicher zu gehen, dass durch den Brand keine Schadstoffe in den angrenzenden Räumen frei wurden, hat Bürgermeister Gerald Brehm (JL) diese erst einmal sperren lassen. Messungen sollen jetzt darüber Aufschluss geben.

Die Stadtkapelle, die sich derzeit intensiv auf ihr großes Konzert am 8. April vorbereitet, darf nun vorübergehend ihren Probenraum nicht nutzen. Von der Spix-Mittelschule haben die Musiker aber sofort deren Mehrzweckraum als Ausweichquartier zum Proben angeboten bekommen.

Da sich die in dem Gebäude von der Schule genutzten Räume auf der gegenüberliegenden Seite befinden, kann der Schulbetrieb normal weiter laufen.


Strafanzeige gestellt

Laut Bürgermeister Brehm habe die Stadt auf jeden Fall Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Er bedankt sich bei der aufmerksamen Anwohnerin und der Feuerwehr, die verhinderten, dass der gesamte Komplex in Flammen aufging.

Sollte hier Brandstiftung vorliegen, dürfe man das nicht tolerieren, fordert Brehm. Generell müsse sich der Höchstadter Stadtrat Gedanken darüber machen, ob in der Stadt nicht mehr Video-Überwachung eingesetzt werden sollte. In der Tiefgarage am Vogelseck gibt es die bereits. In den Einrichtungen des Sportzentrums und an den immer wieder von Vandalen heimgesuchten Toiletten in der Aischaue werde bereits eine Video-Überwachung erwogen. Der Bürgermeister könnte sich die auch im Schulbereich vorstellen - überall, wo sie rechtlich möglich wäre.