Wandergesellen verschönern Höchstadter Kultkneipe

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Die Wandergesellen sind zufrieden mit ihrem Werk. Foto: Yannick Hupfer
Die Wandergesellen sind zufrieden mit ihrem Werk.      Foto: Yannick Hupfer
Nachgetaner Arbeit wurde gemeinsam gefeiert. Foto: Yannick Hupfer
Nachgetaner Arbeit wurde gemeinsam gefeiert.    Foto: Yannick Hupfer
 
Bei der Montage war Körperkraft gefragt. Foto: Yannick Hupfer
Bei der Montage war Körperkraft gefragt.  Foto: Yannick Hupfer
 
Zwei Schilder hängen am Ausleger. Foto: Yannick Hupfer
Zwei Schilder hängen am Ausleger.   Foto: Yannick Hupfer
 
Foto: Yannick Hupfer
Foto: Yannick Hupfer
 
Foto: Yannick Hupfer
Foto: Yannick Hupfer
 
Foto: Yannick Hupfer
Foto: Yannick Hupfer
 
Bei der Montage war Körperkraft gefragt. Foto: Yannick Hupfer
Bei der Montage war Körperkraft gefragt.   Foto: Yannick Hupfer
 

Ein geschmiedeter Ausleger weist das "Töpfla" jetzt als Herberge für umherziehende Handwerker aus.

Das "Töpfla" ist eine Institution in Höchstadt. Seitdem Mirjam Wellein es renovierte mehr denn je. Von außen allerdings erstrahlten bisher nur die rot gestrichenen Balken, ein Schild fehlte noch.

Bis jetzt, denn die drei Wandergesellen, rechtschaffener fremder (kurz: r. frd.) Schlosser Martin und die beiden rechtschaffenen fremden Schmiede Ernst und Shiem, hängten am Samstag Schilder an der Fassade auf. Den Ausleger und das Schild hat Ernst bereits im August dieses Jahres gefertigt, ein Schild mit dem Handwerkszeichen der Gesellschaft der rechtschaffenen fremden Maurer und Steinhauer schmiedeten Shiem und Martin seit Dienstag vergangener Woche. "Wir waren ordentlich unter Zeitdruck", scherzte Schmied Shiem.

Diese Wandergesellschaft ist seit einem Jahr im Töpfla zu Hause. Wandergesellen finden hier eine Unterkunft auf ihrer Reise. Der Ursprung für das Schild der Wandergesellschaft stammt aus dem Mittelalter, wie Wandergeselle Moritz erklärt. Damals konnten viele Menschen nicht lesen, weshalb ein einheitliches Zeichen eingeführt wurde, bei dem die Gesellen wussten: Hier komme ich unter. So wie eben auch bei Wirtin Mirjam Wellein: "Die Herberge wird gut angenommen."

Umso wichtiger ist es für die Wandergesellen, dass sie nun auch ein optisches Aushängeschild haben. "Wir haben uns da sehr viel Mühe gegeben", erklärte Shiem. Die Handwerker wollten zeigen, was sie können und steckten deshalb viel Liebe und Detailreichtum in das Schild: "Die Leute, die vorbeikommen, sollen sehen: Ja, die können noch was."

Mit Bier getestet

Wortführer der Wandergesellschaft ist der rechtschaffene einheimische Steinmetz Maui. Er hat sich hier fest angesiedelt und ist Ansprechpartner für alle Interessenten, die ebenfalls auf Wanderschaft gehen möchten. Sie können sich im "Töpfla" melden oder direkt zu einem der Gesellenabende kommen.

Doch ob das neue Erkennungszeichen der Schankwirtschaft auch Regen aushält? Die Wandergesellen testeten es mit frischem Bier, das ihnen "Muttern" Mirjam Wellein einschenkte. Doch alles träufelten sie natürlich nicht darüber, einiges floss auch in die Mägen der Wandergesellen. 60 Liter Bier hatten sie am Samstag vorbereitet, das zusammen beim gesellschaftlichen "Fattschmoren" getrunken wurde - selbstverständlich auch schon beim Aufhängen der Schilder. Denn während Ernst, Martin und Shiem diese festmachten, stießen die anderen Wandergesellen auf sie und auf ihre Herbergsmutter an und sangen Lieder. Zuvor bekamen die Gesellen von Christian Plätzer eine Führung durch das Heimatmuseum, in dem eine Zunftausstellung veröffentlicht ist. Während die Wandergesellen vor dem "Töpfla" standen und sangen, kam auch schon wieder ein Neuer in Höchstadt an. Durch die Schilder konnte er die Herberge jetzt jedenfalls besser finden.