Druckartikel: Waffe im Kampf gegen Pandemie

Waffe im Kampf gegen Pandemie


Autor: Andreas Hofbauer

LKR Erlangen-Höchstadt, Montag, 07. Dezember 2020

Die Stadt Erlangen und der Landkreis Erlangen/Höchstadt stellten ihr künftiges gemeinsames Impfzentrum vor.
Das gemeinsame Impfzentrum der Stadt Erlangen und des Landkreises Erlangen-Höchstadt wird in den Räumen des ehemaligen Intersport Eisert in der Nägelsbach-/Sedanstraße eingerichtet. Foto: Andreas Hofbauer


"Der weltweiten Pandemie ist nur mit Impfungen beizukommen." Mit diesen Worten eröffnete Hans Joachim Dressel, der ärztliche Leiter des künftigen Impfzentrums der Stadt Erlangen und des Landkreises Erlangen/Höchstadt, die Pressekonferenz zu dem Thema. Oberbürgermeister Florian Janik ergänzte, dass erst dann eine Rückkehr zur Normalität denkbar sei, wenn ein "substanzieller Teil der Bevölkerung" geimpft wurde.

Laut Bundesregierung ist geplant, dass in allen kreisfreien Städten und Landkreisen bis Mitte Dezember flächendeckend Impfzentren einschließlich mobiler Teams eingerichtet werden. Um das für den Landkreis Erlangen/Höchstadt zu realisieren, arbeiten die Stadt Erlangen und der Landkreis Erlangen-Höchstadt zusammen.

Zur Errichtung eines großen Impfzentrums greift die Stadt Erlangen auf jahrelange Expertise zurück: Die Organisation für Aufbau und Logistik übernimmt das Kulturamt unter der Leitung von Anne Reimann.

Sehr gute Erreichbarkeit

Eingerichtet wird das Impfzentrum in den Räumen des ehemaligen Intersport Eisert in der Nägelsbach-/Sedanstraße. Durch die zentrale Lage zwischen Rathaus und Landratsamt und eine Anbindung an mehrere Buslinien sowie eine Tiefgarage seien die Räumlichkeiten hervorragend geeignet für die erwarteten Besucherströme.

Wie Landrat Alexander Tritthart sagte, werde der Arbeiter-Samariter-Bund sämtliches Personal stellen, bei dem es sich nicht um Ärzte handelt. So könnten auch mobile Teams formiert werden, die den Menschen in Heimen und anderen Einrichtungen Impfungen anbieten können.

Hans Joachim Dressel hielt indes fest, dass es eine Möglichkeit geben werde, vor der Impfung mit einem Arzt über mögliche Bedenken zu sprechen. Dafür müsse immer Zeit sein, sagte er. Außerdem sei ihm wichtig, die Wirkungsweise des Impfstoffes zu erklären, da es viele Falschinformationen zur Impfung gebe.

Wirkungsweise des Impfstoffes

"Der Impfstoff basiert auf der ,mRNA‘-Methodik. Das bedeutet: Es wird lediglich ein Bestandteil einer Krankheitszelle imitiert, um Antikörper produzieren zu können. Der Impfstoff wird dadurch in keiner Weise Erbinformationen beeinträchtigen oder Ähnliches. Es handelt sich um einen Botenstoff, der nicht in den Zellkern eingreift, sondern in die Arbeitseinheiten der Zellen. Dort wird dann der Botenstoff abgelesen. Daraufhin wird vom Körper ein Eiweiß hergestellt, das einen Teil des Virus repräsentiert. Und gegen genau dieses Eiweiß bildet der Körper Antikörper, die einen dann vor dem tatsächlichen Coronavirus schützen", erläuterte Dressel.

Was die Auslastung des Impfzentrums angeht, so halten die Verantwortlichen fest, dass es keinen Start mit Volllast geben könne. Diese solle aber schnell erreicht werden. "Damit können wir 900 bis 1000 Impfungen pro Tag durchführen - vorausgesetzt, es ist genug Impfstoff da", ergänzte Dressel.