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Viel Theater um den Schorsch


Autor: Roland Meister

, Sonntag, 12. August 2012

Man kann zur Eröffnung einer Kerwa einfach das Fass Freibier anzapfen. Man kann aber auch eine tolle Theateraufführung präsentieren, wie die Niederlindacher bei ihrer Kerwa am Wochenende zeigten.
Die Fahrt in den Urlaub war die zweite Aufführung der Niederlindacher Theatergruppe. Sie hatten die Lacher auf ihrer Seite. Foto: Roland Meister


Zwei kräftige Schläge genügten, um bei der Kirchweih in Niederlindach das erste Fass anzustechen. Allerdings erfolgte der Anstich nicht durch Bürgermeister Horst Rehder, der musste kurzfristig zu einer Schulung, sondern durch seinen Adjutanten Schorsch. Das Publikum brauchte allerdings nicht allzu lange, um zu erkennen, dass es sich dabei um den vermeintlich verhinderten Rehder handelte.
Bevor der erste Gerstensaft aus dem Fass floss, machten sich Waltraut und Schorsch so ihre Gedanken, was man machen kann, um die leeren Schulklassen in Heßdorf zu füllen. Kurzerhand beschlossen die Beiden, dass sich der Frauenstammtisch, um die Männer im heiratsfähigen Alter kümmern soll. Dass dies, bei dem Alter und Aussehen der infrage kommenden Männer, nicht einfach wird, war klar.
Schorsch machte deshalb den Vorschlag das Freibier nicht wie üblich den Ortsburschen und den Gästen zu reichen, sondern den ledigen Damen in Niederlindach. Nach einer Maß frisch gezapften Bier sehe die Welt - und damit die Männer - ganz anders aus. Um es auf den Punkt zu bringen: Das Ganze nennt sich "Schönsaufen", wie Schorsch sagte. Worauf es tosenden Applaus im Festzelt gab. Die Frage von Waltraut an ihren Gatten Schorsch, warum gerade er den Bieranstich machen muss, war schnell beantwortet.

Wie Schorsch sagte, ist von den beiden Stellvertretern des Bürgermeisters niemand in der Lage, diese schwierige Aufgabe zu meistern, was Schorsch, wie eingangs erwähnt, später auch unter Beweis stellte.

Aktionsreiches Wochenende


Nach dem erfolgreichen Bieranstich gab es noch einen kleinen Sketch der Niederlindacher Theatergruppe. Hier ging es um die Erfahrungen einer Niederlindacher Familie, welche, um den Arbeiten bei der Kirchweih aus dem Weg zu gehen, am Donnerstag in den Urlaub gefahren ist. Nach dem Stress im Stau, kam der Stress mit den Kindern. Dem Sohn wurde es, nachdem er jede Menge Gummibärchen gegessen hatte, schlecht und die Tochter machte den Italienern auf der Straße schöne Augen. Zudem kam die Familie noch in eine Verkehrskontrolle, die nicht so ganz so verlief wie man es sich vorgestellt hatte. Letztlich waren sich alle einig, es wäre besser gewesen den Sportverein bei der Kirchweih zu unterstützen, als in der Ferienzeit nach Italien zu fahren.
Nach der offiziellen Eröffnung der Kirchweih, sorgte die Gruppe "September" für Stimmung und gute Laune im Festzelt. Die Ortsburschen griffen am Samstag ins Kirchweihgeschehen ein, als es um 15.30 Uhr hieß "Kirchweihbaum aufstellen". Am Sonntag wurde der Geger rausgeschlagen und über den Kirchweihabschluss, dem Betz raustanzen, am Montag um 18.30 Uhr am Kirchweihbaum, dachte am Wochenende noch keiner nach.