Das Verschenk-Eckla in Hemhofen in der Jahnstraße 4 ist ein Ort, an dem es kostenlos Kleidung und kleinere Gebrauchsgegenstände für Hilfsbedürftige, Obdachlose sowie in Not geratene Familien gibt.
Melanie Kruse ist die Chefin des Verschenk-Ecklas in Hemhofen. Umsonst sind die vielen Artikel, die angeboten werden,kostenlos sind auch die Arbeit und das Engagement der 37-jährigen Melanie Kruse aus Hemhofen. Von Beruf ist sie Maschinenanlageführer in einer Folienfabrik in Fürth und arbeitet im Schichtdienst.
Auf die Frage, wie sie auf die Idee zu diesem Projekt gekommen ist, antwortet sie: "Ich bin eigentlich schon immer sozial eingestellt gewesen und teile auch gern." Vor sechs Jahren hatte sie bei einer Aktion teilgenommen, bei der Obdachlose beschenkt wurden. "Und so wurde es langsam zu meiner Herzenssache, Menschen zu helfen", fährt sie fort.
Allmählich wurde es immer mehr und sie fing an, in ihrer Privatgarage einen kleinen "Umsonst-Laden" einzurichten. Immer mehr Menschen hörten von ihrem Engagement, brachten Spenden oder bedienten sich aus dem großen Angebot an Kleidern, Schuhen, kleineren Gebrauchsgegenständen, Spielzeug und mehr. Anfang Oktober letzten Jahres hat die engagierte "Nothelferin" dann verzweifelt einen Hilferuf an Hemhofens Bürgermeister Ludwig Nagel (CSU) losgelassen und um Räumlichkeiten gebeten. Schon eine Woche später bekam sie dann kostenlos zwei Nebenräume der ehemaligen Tennishalle in der Jahnstraße.
Alle dort angebotenen Artikel sind wieder für Hilfsbedürftige, Obdachlose, in Not geratene Familien, Teenager, Familien sowie Rentner mit niedriger Rente gedacht. Die Bedürftigen können in Ruhe und von der Öffentlichkeit geschützt heraussuchen, was sie und es kostenlos mitnehmen. "Jeder, der hereinkommt, ist willkommen, aber die Ware darf nur in Bedarfsmengen abgegeben werden."
Kruse nimmt jedoch aus Platzgründen keine Möbel mehr an und auch keine Lebensmittel. "Lebensmittel sind zu gefährlich wegen Haltbarkeit und mehr." 90 Prozent der angebotenen Ware ist neuwertig, teilweise neu, gebraucht oder einfach nur zu schade zum Wegwerfen. Selbstverständlich werden alle eingegangenen Spenden - Kleidung nur frisch gewaschen - vom Team des Verschenk-Eckla gesichtet, bevor sie weitergegeben werden. Die Kunden kommen aus der nächsten Umgebung, aber auch aus Uehlfeld, Höchstadt und sogar aus Suhl. "Es macht uns froh, glücklich und auch etwas stolz, dass unsere Gesellschaft doch nicht so egozentrisch ist, wie viele immer behaupten - und wir freuen uns, dass jede und jeder Einzelne dazu beigetragen hat, dass das Verschenk-Eckla noch lange Zeit für bedürftige Menschen da sein kann", sagt Kruse und strahlt. "Mit den vielen Gaben helfen die Spender, die Welt ein bisschen besser zu machen."
Von Oktober bis heute konnte das Verschenk-Eckla 22 Familien und sieben Organisationen mit Sachspenden unterstützen. Was nach einem Jahr noch nicht weg ist, kommt nach Rumänien oder nach Bosnien. "Die Lastwagen für die Hundetransporte sind ja auf dem Weg nach Rumänien leer. Da können wir Kleidung und Gebrauchsgegenstände mitschicken." Kruse hat wechselnde Mitarbeiterinnen, freut sich aber immer über weitere freiwillige Helfer. Ein großes Dankeschön an Bürgermeister Ludwig Nagel will sie noch loswerden. "Ohne seine Hilfe und das Ja des Gemeinderats wären wir nicht hier in diesen Räumen!"
Natürlich will Kruse dem Sozialkaufhaus in Höchstadt keine Konkurrenz sein. Wer mitarbeiten möchte, Sachspenden abgeben will oder eine Familie kennt, die dringend Hilfe braucht, kann sich direkt an Melanie Kruse wenden unter mail@verschenkeckla.de.