Verkehr auf der A3 bei Höchstadt: Das Chaos nimmt zu, oder?
Autor: Christian Bauriedel
Höchstadt a. d. Aisch, Freitag, 30. August 2019
Immer wieder kracht es auf der A3 im Raum Höchstadt. Die Lage wird immer schlimmer, könnte man meinen. Doch stimmt das? Was sagen die Zahlen?
Man könnte meinen, die A3 steht kurz vorm Infarkt. Kein Tag vergeht ohne Stau. Immer wieder Unfälle, teils mit Schwerverletzten.
Eine schreckliche Nachricht gab es am Sonntag. Ein Autofahrer hat laut Polizei bei Schlüsselfeld ein Stauende übersehen. Sieben Menschen verletzten sich. Ein vier Monate alter Säugling starb im Krankenhaus.
Kürzlich fuhr ein Motorradfahrer im stockenden Verkehr zwischen Höchstadt und Schlüsselfeld ungebremst in ein Auto und verletzte sich schwer. Die Liste ließe sich fortsetzen.
Es wird immer schlimmer mit dem Verkehr. Es kracht immer häufiger. So ist zumindest die subjektive Wahrnehmung. Doch stimmt das überhaupt?
Was feststeht: Der Verkehr hat über die Jahre enorm zugenommen. Die Kurven der offiziellen Verkehrszählungen für den Streckenabschnitt Höchstadt-Ost bis Erlangen-West zeigen nach oben. Täglich rauschen mehr als 70.000 Fahrzeuge über den Asphalt. Vor allem die Zahl der Lkw nimmt zu. Waren es 2010 noch rund 11.000 Lkw täglich sind es jetzt schon über 15.000.
Bei den Unfallzahlen liegt die A3 zwischen Erlangen und Biebelried statistisch nicht signifikant über dem Schnitt anderer Autobahnen in Bayern und Deutschland. Steigende Unfallzahlen sind in diesem Bereich in den vergangenen zehn Jahre nicht abzulesen. Das ergibt sich aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes und der Autobahndirektion Nordbayern.
Mehr Unfälle, weniger Verletzte
Dass die Unfälle im Raum Höchstadt vor allem vergangenes Jahr zunahmen, zeigen Zahlen, die der Fränkische Tag bei der Verkehrspolizei Erlangen abgefragt hat. Im Bereich der Verkehrspolizei (Nürnberg-Mögeldorf bis Rastanlage Steigerwald-Süd) pendeln sich in den vergangenen drei Jahren die Unfallzahlen bei um die 1000 ein. Unfälle mit Personenschaden sind in diesen Jahren sogar rückläufig. Was zugenommen hat, ist die Häufigkeit von sogenannten Kurzaufnahmeverfahren, also kleineren Fällen, bei denen lediglich ein Verwarnungsgeld verhängt wurde.