Urzeln vertreiben in Weisendorf den Winter
Autor: Roland Meister
Weisendorf, Dienstag, 12. Februar 2013
In Weisendorf führen traditionell etwas seltsame Gestalten den Faschingsumzug an. Urzeln und Strohbären sollen nicht nur die Fastnacht, sondern auch die kalte Jahreszeit beenden.
Bevor die Narren der "Weisendorfer Blummazupfer" am Aschermittwoch ihren Schlüssel im Rathaus abgeben, gibt es traditionell den Umzug am Faschingsdienstag. Der erste Weisendorfer Faschingsumzug fand 1979 statt, im Gründungsjahr des Heimatvereines. Trotz eisiger Temperaturen säumten wieder viele Schaulustige die Straßen.
Die "Urzeln", eine Gruppe der Siebenbürger Sachsen aus Herzogenaurach, führen den Zug bis zur Höchstadter Straße an. Hier schließen sich immer die Strohbären dem Faschingszug an. Wie Bärentreiber Reinhold Burkhart erzählte, hat sich im vergangenen Jahr eine Idee des Vorsitzenden die Neuerung von Franz Petter bewährt, das Stroh auf Jute zu befestigen. So müssen nicht jedes Jahr neue Kostüme gebunden werden, da jetzt die Möglichkeit besteht, die Bärengewänder das Jahr über im Heimatmuseum auszustellen, bis sie jeweils am Faschingsdienstag wieder benötigt werden.
Neben diesen beiden Gruppen waren es vor allem die örtlichen Vereine sowie eine Musikkapelle, die sich am Faschingszug beteiligten. Eines der Themen des Zuges war auch heuer die Weisendorfer Gemeindepolitik. Der Ausbau der Kreuzung Erlanger Straße/Höchstadter Straße stand dabei im Mittelpunkt. Auf einem der Festwagen war zu lesen: "Die Schwanenkreuzung ein Genuss, beim Überqueren keiner mehr zittern muss. Problemlos man jetzt rüberfährt, die Ampel hat sich schon bewährt."
Während der Heimatverein das Faschingstreiben am Marktplatz ausklingen ließ, trafen sich die "Blummazupfer" in bewährter Tradition in der Mehrzweckhalle am Reuther Weg, um hier die letzten Stunden der Fastnacht gemeinsam zu verbringen.