Unterschriften sollen die Aurachtalbahn zurückbringen
Autor: Dr. Manfred Welker
Herzogenaurach, Freitag, 21. Sept. 2018
Das Bürgerbegehren "Pro Aurachtalbahn" startete öffentlichkeitswirksam an der alten Bahnstrecke am Hutweg in Niederndorf.
Getragen wird die Aktion von IGEL (Interessensgemeinschaft der Grundstückseigentümer und Landwirte), BI (Bürgerinitiative Herzo Süd bewahren), BN (Bund Naturschutz), FW (Freie Wähler), der Initiative "Pro Aurachtalbahn" und dem Bürgerverein Rathgeberstraße.
Die Initiatoren um Peter Dittrich, Martin Harrer, Gudrun Feucht-von Gloeden, Manfred und Gabriele Horn sowie Werner Gründel sind sich sicher, dass die Reaktivierung der Aurachtalbahn verkehrsmäßig Sinn macht und eine Entlastung für Niederndorf und Herzogenaurach bringt. Daher fordern sie ein standardisiertes Bewertungsverfahren für die alte Bahnstrecke. Um dies zu erreichen, rufen sie Bürger dazu auf, einen Bürgerentscheid zu fordern. Der Text für das Bürgerbegehren lautet: "Sind sie für die Reaktivierung der Aurachtalbahn und dafür, dass die Stadt Herzogenaurach ein vom Zweckverband Stadt-Umland-Bahn unabhängiges Planungsbüro mit der Durchführung des standardisierten Bewertungsverfahrens für die Reaktivierung der Aurachtalbahn als S-Bahn beauftragt?"
Autoverkehr würde reduziert
Ulrich Bogen, ein weiterer Engagierter für die Wiederinbetriebnahme der Bahnstrecke, fordert: "Wir brauchen belastbare Rechnungsgrundlagen!" In der Reaktivierung der Bahngleise sehen die Initiatoren viele Vorteile. Unter anderem ermögliche sie Berufspendlern, Schülern und Senioren eine schnelle Verkehrsanbindung an das Städtedreieck Erlangen-Nürnberg-Fürth. Werde die Bahnstrecke gut angenommen, so reduziere sich der Verkehr auf der Staatsstraße 2244, die durch Niederndorf führt. Gleichzeitig reduzierten sich die Emissionen für alle Anlieger an dieser stark befahrenen Strecke.
Als Vorteil führen die Initiatoren ins Feld, dass die alte Bahntrasse vorhanden ist, somit also keine Grundstücksverhandlungen nötig sind. Das heiße auch, dass keine weiteren Ackerflächen vernichtet werden. Rund die Hälfte der Trasse ist bereits elektrifiziert und wurde durch die Deutsche Bahn im Jahr 2016 saniert. In gutem Zustand sind auch die fünf Brücken auf Erlanger Stadtgebiet, sie weisen außerdem die nötige Durchfahrtshöhe für die Installation einer Oberleitung auf. Nach einer vorsichtigen Schätzung kann die Strecke mit einer Investition in Höhe von 22 Millionen Euro binnen weniger Jahre wieder reaktiviert werden. Am Samstag sind die Initiatoren mit ihrem Unterschriftenstand in der Herzogenauracher Hauptstraße vor dem alten Rathaus.