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Uehlfelder Rathaus: Abriss soll noch 2017 beginnen


Autor: Franziska Rieger

Uehlfeld, Mittwoch, 25. Januar 2017

Das Uehlfelder Rathaus wird energetisch saniert und erweitert. Fertig soll das Projekt bis 2019 werden.
Im linken Teil des Uehfelder Rathauses sind die Verwaltungsräume angesiedelt. Der Glasbau im rechten Teil des Gebäudes beherbergt den Bauhof und die Bücherei.  Fotos: Franziska Rieger


Noch in diesem Jahr soll der Glasbau im rechten Gebäudeteil des Uehlfelder Rathauses abgerissen werden. Dort sind der Bauhof, der Sitzungssaal und die Bücherei angesiedelt. Im Jahr 2018 folgt dann der Neubau. Danach wird der linke Trakt, in dem sich das Verwaltungs- und Betriebsgebäude befindet, energetisch saniert.

Die Kosten für das gesamte Projekt belaufen sich im Moment auf 2,5 bis drei Millionen Euro. Jetzt muss die Verwaltungsgemeinschaft (VG) Uehlfeld die Pläne für die Abbruch- und Baugenehmigung einreichen. "Einen großen Luxus will ich nicht haben. Wir müssen uns sehr streng danach richten, was wir uns leisten können. Aber das Gebäude soll auch für die nächsten 30 Jahre etwas darstellen und seinen Dienst tun", sagt Uehlfelds Bürgermeister Werner Stöcker (CSU) im Gespräch mit dem FT.


Archive werden sortiert

Im Moment wird schon der Keller umgeräumt und ein geeigneter Archivraum gesucht. Insgesamt vier Archive sind derzeit im Rathaus untergebracht. "Alles Unnötige davon müssen wir wegschmeißen und Interessantes müssen wir richtig archivieren und einlagern", sagt Bürgermeister Stöcker. Unterstützung bekomme die VG dabei von Fachleuten aus dem Landkreis. Das neue Archiv ziehe dann in den Keller im rechten Teil des Rathauses. Zwei Räume, einen davon für vertrauliche Dokumente, werde es dafür geben, wie Stöcker berichtet.


Bauhof zieht vorerst aus

Als nächster Schritt muss der Bauhof für die Zeit des Umbaus aus seinen Räumen ausziehen. Dafür wird er in Gemeindegebäude im Dorf, wie in die Schreinerei oder in die alte Metzgerei, ausgelagert.
Erst dann kann das Erdgeschoss des rechten Gebäudeteils abgerissen und neu gebaut werden. Der Keller, in den das neue Archiv zieht, wird saniert, aber nicht abgerissen. Die Abriss- und Neubauarbeiten sollen bis 2018 beendet sein, wie Stöcker berichtet.

Wenn alles planmäßig verläuft, wird im Jahr 2019 der Verwaltungs- und Betriebsteil im linken Trakt des Rathauses energetisch saniert. Dort werden neue Fenster und ein Vollwärmeschutz eingebaut, das Dach saniert und die Räume neu aufgeteilt.
Geheizt wird das sanierte Gebäude mit Solarenergie und mit Pellets. Wenn es möglich ist, wird auf der Westseite des Daches eine Photovoltaikanlage für den Eigenstrom angebracht. "Die Kommune soll hier als Vorbild vorangehen", sagt Bürgermeister Stöcker.

Seit dem Jahr 1993 arbeitet die VG Uehlfeld in dem in die Jahre gekommenen Haus. 1960 wurde es als Zentralmolkerei errichtet. Die Molkerei hat das Gebäude an den Markt Uehlfeld verkauft. Das Rathaus gehört also der Gemeinde, die VG ist nur der Mieter. Die Gemeinde hat der VG jedoch einen langfristigen Mietvertrag zugesichert. Seit 1999 laufe die Städtebauförderung für förderfähige Projekte, berichtet Bürgermeister Stöcker.


Hauptsiedlungsstelle stärken

Im Zuge eines Architektenwettbewerbs suchte die VG im Jahr 2013 einen geeigneten Bauplaner. Nach einem zweistufigen Auswahlverfahren ist die Entscheidung auf das Architekturbüro Liebberger und Schwarz aus Bad Windsheim gefallen.
Besonders wichtig dabei war die zentrale Lage des Rathauses. "Die Hauptsiedlungsstelle soll gestärkt werden. Das Rathaus befindet sich genau in der Hälfte zwischen dem Altort und dem Siedlungsbereich", sagt Stadtplaner Frieder Müller-Maatsch. Der hat den Architektenwettbewerb mit vorbereitet. Die neue Fußgängerbrücke verbinde außerdem das Rathaus mit dem Pfarrhaus, dem Kindergarten, der Grund- und Mittelschule sowie mit dem Friedhof, so Müller-Maatsch.


Bürgersaal wird ausgebaut

Vor zwei Jahren hat die VG ein Nachbargrundstück gekauft, auf dem neue Parkplätze entstehen sollen. Außerdem wird der alte Bürgersaal ausgebaut, der zu einem kleineren Sitzungsaal abgetrennt werden kann. "Der Bürgersaal soll auch ein Veranstaltungsraum für die Gemeinde werden. Ziel ist es, ihn multifunktional anzulegen, damit er intensiv genutzt wird. Beispielsweise für Lesungen, Vorträge oder Filmvorführungen", berichtet Müller-Maatsch.

Eine Überraschung bei den Umbau- und Sanierungsarbeiten könne noch das Schadstoffgutachten bringen. Man wisse nie, was in dem Material drin ist, das man abreißt, so Stöcker. Außerdem müsse noch geprüft werden, ob die Statik den Boden dann auch wirklich trägt. "Wichtig ist mir, dass ein Auge auf die Kosten geworfen wird. Dabei soll nichts aus dem Ruder laufen", sagt Stöcker. Ob es bei den veranschlagten Kosten bleibt, wird sich im Laufe der Umbauarbeiten zeigen.