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"Tooooor!" in Herzogenaurach


Autor: red

Herzogenaurach, Donnerstag, 14. August 2014

Auf der Pinnwand mit den persönlichen Sichtweisen der Besucher nimmt die Zahl der Zettel immer schneller zu. In Herzogenaurach befasst ishc das Stadtmuseum mit dem Thema Fußball.
Auf einer Pinnwand schreiben die Ausstellungsbesucher, was Fußball für sie bedeutet.


"Fußball war immer mehr als diese 90 Minuten!" Diese Jürgen Klinsmann zugeschriebene Fußballweisheit aufgreifend, hat das Herzogenauracher Stadtmuseum die Besucher der Ausstellung "Toooor!" in den letzten Wochen um ihre persönliche Meinung gebeten zum Thema: Was ist Fußball?

Die Antworten füllen nach und nach die fußballrasengrüne Pinnwand im Eingangsbereich der Sonderschau. "Spielfreude, Kameradschaft und Leidenschaft" sind die Begriffe, die am häufigsten auf der Pinnwand zu lesen sind.

Freude über die gewonnene WM kommt zum Ausdruck (vier Sterne auf dem Trikot!) und auch Anerkennung von außen. Ann aus England meint: "Deutschland ist der Grund, dass wir Fußball schauen."
Ob Fußball tatsächlich nur "ein Spiel" ist, darf bei der Leidenschaft, mit der so manche Partie ausgetragen wird, vielleicht bezweifelt werden.

Originelle (Fußball ist Langlauf mit Ball), patriotische ("God save the Queen and our team!) und auch kritische Statements (Fußball ist längst Ersatzreligion: Jogi, Schweini, Poldi als eine Art Dreifaltigkeit) sind dabei zu finden.

Mitunter steht da aber auch eine sehr persönliche Sichtweise: "Fußball ist, wenn Brüder einen in den Wahnsinn treiben!"

Die Sonderausstellung zur Geschichte des Rasensports im Allgemeinen und zum "Stellvertreterkrieg" der Sponsoren auf den lokalen Fußballplätzen der Herzogenauracher Vereine im Besonderen ist noch bis 24. August zu sehen.


Vom Freund aus Kindertagen

Ein Ausstellungsstück mit Geschichte hat Ehren-Kreisbrandrat Karl-Heinz Schalk dieser Tage dem Museum geschenkt. Es ist ein Blatt mit den Unterschriften der Fifa-Schiedsrichter, die bei der WM 1974 im Einsatz waren. Armin Dassler hatte ihm das Erinnerungsstück mitgebracht. Mit ihm, genauso auch wie mit Horst Dassler, verband Schalk seit Kindertagen eine Freundschaft.

Die Frage, ob die Feindschaft der zerstrittenen Dassler-Brüder auf die Söhne abgefärbt hatte, verneint Schalk eindeutig: "Wir haben als Kinder alle zusammen gespielt - damals war das kein Thema." Das Blatt mit den Autogrammen der Unparteiischen von Ägypten bis Uruguay findet nun seinen Platz in der Ausstellung.

Das Museum ist auch am Freitag, Mariä Himmelfahrt, geöffnet.