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Tierisch gute Musik und natürlich auch Karneval


Autor: Tina Meier

Höchstadt a. d. Aisch, Sonntag, 04. Oktober 2015

Den Ruf eines Kuckucks kann jeder nachahmen, aber wie hören sich traurige Vögel, stolze Schwäne, hüpfende Kängurus oder bunte Fische an?
Die Kostüme wurden alle selber gemacht. Fotos: Tina Meier


Mit jedem Tier sind unterschiedliche Eigenschaften, Laute und Bewegungen verbunden, die verschiedene Komponisten zu einer Vertonung inspirierten. Unter der Leitung von Georg Schlee präsentierte der Förderkreis pro musica und das Gymnasium Höchstadt am Wochenende den "Karneval der Tiere und weitere tierisch gute Musik".


Traurige Vögel

An beiden Abenden waren die Plätze im großen Saal der Fortuna Kulturfabrik restlos besetzt. In atemberaubendem Tempo schwirrten die Finger von Anja Schaller über ihre Violine, als sie mit der Klavierbegleitung von Georg Schlee den Hummelflug zum Besten gab. Anschließend imitierte Claudia Schulten-Kuth an der Querflöte den virtuosen Gesang einer fröhlichen Amsel.

Wie es sich anhören mag, wenn Vögel traurig sind, veranschaulichte Ariane Dammann-Ranger am Flügel. Nach und nach setzte sie das Stück zusammen, sodass in den Köpfen der Zuschauer das Bild der erschöpften Vögel an einem heißen Sommertag reifen konnte.

Wie es sich anhört, wenn Hund, Katze, Kuckuck und Eule gemeinsam singen, zeigte das Vokalensemble Quindici eindrucksvoll mit einem Werk vom Anfang des 17. Jahrhunderts. Für einige Lacher sorgte noch die gesungene Geschichte eines Lamas, das nicht spucken kann: "Die Tränen war'n ihm nah, als es andre spucken sah".

Nach der Pause wurde der "Karneval der Tiere" eröffnet. In der Komposition von 1886 vertonte Camille Saint-Saens die unterschiedlichsten Tiere in humorvoller Darstellung. Eingerahmt von zwei Flügeln, füllte sich die Bühne mit den Musikern des Kammerensembles. "Ein Tag im Leben des Dschungels. Löwen, so heißt es, sind die Könige der Tiere", beginnt der Text von Sir Peter Ustinov, vorgetragen vom Sprecher Hanswolf Popp. Gekonnt schlüpfte er die unterschiedlichsten Rollen und erzählte von einem Elefanten mit absolutem Wissen, der aber nicht an einer Quizshow teilnehmen kann, von australischen Austauschkängurus, die im Dschungel promovieren möchten und einem arroganten Schwan, der sich unsterblich in sein Spiegelbild auf dem Wasser verliebt hat.


Die Idee für das Projekt

Illustriert wurden die Tiere durch Zeichnungen der fünften und sechsten Jahrgangsstufen, die hinter dem Ensemble an die Wand projiziert wurden.

Passend zu Musik und Text entwarfen die Zwölftklässler vom Projekt Seminar "Recycling Mode" Kostüme und Masken. "Da ich selbst umweltbewusst lebe, stand die Idee fest, das P-Seminar anzubieten", erklärt Sonja Koenigk, die Leiterin, "Die Aufführungen sind der Höhepunkt unseres Seminars."

Im Rahmen des Projekts ließen die Schüler ihrer Kreativität freien Lauf. "Jeder hat sich sein eigenes Tier ausgesucht und überlegt, welche Materialen verwendet werden können. Über die Sommerferien haben wir die Kostüme dann fertiggestellt", erklärt Verena Göller, die Kunst liebt. Ihre Löwenmaske entstand aus einem alten Rollerhelm, Pappmaschee und Papierstreifen. Ein schillernder Fisch entstand zum Beispiel aus alten Bonbontüten und das Schwanenkostüm besteht zu einem großen Teil aus Eisstäbchen. Die jungen Designer präsentierten ihre Kostüme mit viel Liebe zum Detail dann selbst an der entsprechenden Stelle des Konzerts oder stellten sie im Foyer aus.