Sympathien für Erdhügelhaus in Warmersdorf
Autor: Evi Seeger
Wachenroth, Montag, 10. April 2017
Ein ungewöhnliches Wohngebäude soll in Warmersdorf entstehen. Dem Gemeinderat erreichte eine Bauvoranfrage für ein in die Erde hineingebautes Passivhaus.
Ein solches Bauwerk gibt es bislang in der ganzen Umgebung nicht: Im Wachenrother Ortsteil Warmersdorf könnte ein sogenanntes Erdhügelhaus in die Erde hineingebaut werden. Die Bauwerber hatten für ihr Wunschhaus, das auf dem Grundstück Stangenlohe Nummer 19 entstehen soll, eine Bauvoranfrage an die Gemeinde gerichtet.
Ob es zur Ausführung kommt, werde wohl am Landratsamt (als Genehmigungsbehörde) liegen, war in der Sitzung zu hören. Eine entsprechende Anfrage bei der Behörde sei bereits auf dem Weg. Die Wachenrother Räte jedenfalls zeigten sich für diese neuartige Bauform aufgeschlossen: Er könne sich das vorstellen, sagte Bürgermeister Friedrich Gleitsmann. Bauamtsleiter Thomas Schuberth hielt das Haus als "für die Hanglage durchaus geeignet".
Im Einklang mit der Landschaft
Besser könne man ein Haus gar nicht in die Landschaft einbringen, fand Johannes Schmid. Für ihn stellt sich aber auch die Frage, wie zu entscheiden sei, wenn einer einen "Architektenbunker" hinstellen wolle. Denn das übrige Dorf sei am fränkischen Stil ausgerichtet. Dem ähnelt ein Erdhügelhaus allerdings nicht im Geringsten. Wie die Bauwerber im Gespräch erklärten, ist die Front des Hauses mit allen Fenstern nach Süden ausgerichtet. Es solle ein Passivhaus werden, das Wärme aus der Erde und von der Sonne bezieht. Die Südfassade sei breit angelegt, damit alle Wohnbereiche Tageslicht bekommen. Entsprechend geringer ist dafür die in die Erde reichende Tiefe. Räume, die kein Tageslicht benötigen, beispielsweise die Haustechnik, sind im hinteren Teil angeordnet. Die Bauvoranfrage wurde vom gesamten Gremium "grundsätzlich befürwortet".
Freude über dickes Finanzpolster
Hatte Wachenroths Kämmerer Markus Schramm bei der Aufstellung seines letztjährigen Etats etwas zu schwarz gesehen? Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von 830 000 Euro hatte er 2016 im Haushalt angesetzt. Dabei saß ihm wohl noch der Schock aus dem Jahr 2014 in den Knochen: Durch hohe Rückzahlungen waren damals nur noch 70 000 Euro an Gewerbesteuer übrig geblieben. Aber die Vorhersage der Gewerbesteuer ist ohnehin wie Kaffeesatzlesen. In der Sitzung am Donnerstag legte Schramm nun die Jahresrechnung 2016 vor und konnte damit dem Gremium eine große Freude bereiten: 1,6 Millionen, also genau das Doppelte an Gewerbesteuer war eingegangen und auch die übrigen Einnahmen hatten sich "gut entwickelt". Unterm Strich waren am Jahresende gut 800 000 Euro übrig geblieben, die als Finanzpolster den Rücklagen zugeführt werden konnten. Nur etwas trübt die Freude des Geschäftsleiters an dem super Jahresergebnis ein wenig: Dass die Banken inzwischen für das "Parken" von Geld ein sogenanntes Verwahrgeld einfordern.