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Sylvia Voigt will Reitanlage in Höchstadt übernehmen


Autor: Andreas Dorsch

Höchstadt a. d. Aisch, Dienstag, 08. März 2016

Die bisher in Bammersdorf aktive Reitlehrerin möchte die Anlage des insolventen Höchstadter Vereins neu beleben. Speziell für Leute ohne eigenes Pferd.
In die Halle des insolventen Höchstadter Reitvereins könnte bald wieder Leben einziehen. Foto: Andreas Dorsch


Die Reitanlage am Kieferndorfer Weg in Höchstadt ist ihr noch in bester Erinnerung. Schon als Jugendliche hat Sylvia Voigt hier ihr Pferd gesattelt und ist bei Turnieren gestartet. Lieber heute als morgen würde sie in die verwaiste Anlage gerne wieder Leben bringen und sich auf dem städtischen Areal einmieten.

"Die Anlage am Kieferndorfer Weg war in den letzten 40 Jahren immer eine gute Adresse", sagt die inzwischen 54-jährige Reitlehrerin, die früher zeitweise auch schon Sportwart im Höchstadter Reitverein war. Sylvia Voigt weiß auch, dass es in dem Höchstadter Verein immer wieder Schwierigkeiten gegeben hat, die im vergangenen Jahr mit der Insolvenz des Vereins ihren Höhepunkt erlebten.

Seit Monaten stehen die Boxen im Stall leer, die über 30 Pferde sind abgezogen. Die beweglichen Sachen auf der Anlage ließ der Insolvenzverwalter versteigern. Durch die erst vor wenigen Jahren generalüberholte Reithalle ist schon lange kein Pferd mehr geritten. Halle und Gelände, das die Stadt dem Reitverein in Erbpacht überlassen hatte, geht an die Stadt zurück.

Im Rathaus gibt es konkrete Vorstellungen, das im Bebauungsplan als Freizeitgelände ausgewiesene Areal weiterhin für den Reitsport zu nutzen. Als Sylvia Voigt von dieser Möglichkeit erfuhr, ist sie aktiv geworden und hat ein Konzept für eine wirtschaftlich erfolgreiche Nutzung erarbeitet. In der Stadtratssitzung am Montagabend präsentierte sie dieses Konzept den Räten und stieß auf positive Resonanz. Eine Entscheidung fiel im Stadtrat aber noch nicht.

Die gelernte Steuerfachfrau stellte sich als begeisterte Pferdefreundin vor, die als A-Trainerin nach eigenen Worten "mit die höchste Trainerausbildung in Franken" hat. Sie baute den Reitstall Amon in Bammersdorf mit auf, in dem inzwischen rund hundert Pferde stehen.


Stall für maximal 20 Pferde

Aus diesem Großbetrieb möchte sie aussteigen und auf einer kleinen Anlage ihr eigenes Konzept verwirklichen, ohne sich in ein Korsett zwängen zu lassen. "Wir wollen uns um Leute kümmern, die keine eigenen Pferde haben", sagte sie den Stadträten. Die Anlage in Höchstadt soll eine Ausbildungs- und Begegnungsstätte werden, auch unter einem sozialen Aspekt.

Nur noch maximal 20 Pferde möchte sie in dem Höchstadter Reitstall unterbringen, zehn eigene und zehn von Einstellern. Den Einstieg sähe Sylvia Voigt wirtschaftlich gesichert, da sie ihren Kundenstamm mitbrächte. Pro Woche bringen etwa 50 Mütter aus weiten Teilen Frankens ihre Kinder zum Reitunterricht. Die Mütter könnten dann die nahen Freizeiteinrichtungen nutzen oder im neuen Einkaufszentrum bummeln.