Straßensperrung bei Großneuses: Szenen einer Umleitung
Autor: Christian Bauriedel
Großneuses, Freitag, 26. April 2019
Die Staatsstraße zwischen Höchstadt und Weisendorf ist seit Dienstag wegen Arbeiten an der Fahrbahn dicht. Doch trotz umfangreicher Beschilderung ist das offenbar nicht jedem klar.
Vierfach haben die Arbeiter mit Schildern auf die Sperrung hingewiesen. Barken sperren die Straße am Ortsausgang Höchstadt-Süd sowie noch einmal vor Großneuses. Und trotzdem, der Reporter ist gerade vor Ort um die Bauarbeiten zu fotografieren, verirren sich in der Viertelstunde vier Fahrer in die abgesperrte Staatsstraße.
Lange Gesichter, als die Arbeiter ihnen mit einem sich in der Luft drehenden Zeigefinger andeuten: Umdrehen bitte, hier geht's nicht weiter. Die Fahrerin eines Kombi mit FÜ-Kennzeichen gerät in Rage, da der Lieferwagen-Fahrer, ebenfalls FÜ, beim Wenden fast ihren Wagen anschrammt. Aufgebracht brüllt sie den Mann im Lieferwagen aus dem Autofenster an. Dann fahren beide wieder zurück Richtung Höchstadt, woher sie gekommen waren.
Auf der Suche nach der Umleitung
Kurz darauf kommt ein Kastenwagen, Nürnberger Kennzeichen, nach Großneuses - ebenfalls Staunen, dass es hier kein Durchkommen gibt. Er kurbelt das Fenster runter. "Du bist jetzt erstmal ruhig", sagt er zu seinem Hund, der sich in einer Tiertransportbox auf dem Beifahrersitz befindet und kurz kläfft. Der Fahrer ist höflich, will wissen wo es nun die schnellste Umleitung gibt.
Seit Dienstag ist die Strecke zwischen Höchstadt und Weisendorf dicht. Die Fahrbahn wird erneuert. Die Arbeiten sollen bis zum 10. Mai andauern. Vielen Fahrern, auch den hiesigen, wird erst einmal bewusst, dass es sich bei der Staatsstraße 2263 um eine sehr wichtige Route handelt. Hier pendeln viele zwischen Wohnen und Arbeiten an Aisch und Aurach. Die offizielle Umleitung verläuft über den Gremsdorfer Ortsteil Buch und Hannberg. Ortskundige wählen auch die Gemeindeverbindungsstraßen über Lappach und Ailersbach.
Rush Hour in den Dörfern
Was Buch, Klebheim und Hannberg teils abbekommen, zeigte sich gestern früh. Um 8.20 Uhr ging bei der Verkehrspolizei die nahezu tägliche Meldung "Lkw-Unfall auf der A 3" ein.
Im dichten Verkehr war es kurz nach der Auffahrt Höchstadt-Ost zu einem Auffahrunfall gekommen. Ein Gespann rauschte dem vor ihm fahrenden Lkw in den Anhänger. Einer der Fahrer verletzte sich leicht.
Resultat: Mehr als eine Stunde ging auf der rechten Autobahnspur nichts mehr. Wieder einmal staute sich der Verkehr auf der A 3 kilometerlang. Viele, die das aus der Ferne sahen, überlegten wohl nicht zweimal und fuhren gar nicht erst auf die Autobahn in Richtung Erlangen auf, sondern wählten die Route über die Landstraße. Kombiniert mit dem Umleitungsverkehr bedeutete das für Buch und die anderen Dörfer: Rush Hour.