Stiftung Christuskirche soll finanzielle Sicherheit bringen
Autor: Christian Bauriedel
Höchstadt a. d. Aisch, Dienstag, 13. Januar 2015
Die evangelische Kirche in Höchstadt hat eine Stiftung ins Leben gerufen, um ihre Aktionen besser finanzieren zu können. Bisher haben sich 80 Personen und Firmen am Grundvermögen beteiligt. Einer der Stifter hat 20.000 Euro gegeben.
Höchstadts evangelische Kirchengemeinde hat sich ein neues finanzielles Standbein geschaffen. Im Dezember hat nach der Regierung von Mittelfranken auch das Finanzamt die Genehmigung für eine "Stiftung Christuskirche" gegeben.
"Das Herzstück jeder Stiftung ist das Grundstockvermögen. Es bleibt unangetastet und ist auf Dauer angelegt", sagt Ulrich Berger. Als Steuerberater ist der Kirchenvorstand mit den finanziellen Details betraut. Bei der Stiftung Christuskirche beträgt das Grundkapital 51.000 Euro. 50.000 Euro muss man mindestens sammeln, um eine Stiftung gründen zu können. "Wir sind damit eine der kleineren Stiftungen", sagt Berger.
Einer der Stifter gab 20.000 Euro
Im letzten Jahr hat der Kirchenvorstand Privatpersonen und Unternehmen in der Region angeschrieben und um Unterstützung geworben. Bis Oktober sind so die 51.000 Euro zusammen gekommen. Bisher haben sich 80 Personen als Stifter beteiligt. Die größte Summe kam von einem Spender, der 20.000 Euro gegeben hat. "Die Stiftung soll langfristig die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde sichern", sagt Pfarrer Hans-Friedrich Schäfer.
Kirchensteuer wird knapper
Unsicher sei die Finanzlage zwar momentan nicht. Allerdings gelte es, in guten Jahren, Geld zurückzulegen, sagt der Pfarrer. Denn aus Erhebungen der Landeskirche gehe hervor, dass der demografische Wandel auch an der Kirche nicht spurlos vorbei gehen wird. Der Zuschuss der Landeskirche an die evangelische Gemeinde beträgt im Jahr rund 100.000 Euro. Der Betrag speist sich aus der Kirchensteuer. "Im Moment sind die Kichensteuermittel noch sicher. Das kann sich aber ändern, wenn mehr Menschen in den Ruhestand gehen", sagt Schäfer.
Gebäude müssen erhalten, Personalkosten, gezahlt werden, wie etwa in den beiden Kindergärten. Im nächsten Jahr müsse die Orgel in der 50 Jahre alten Christuskirche gereinigt werden, was etwa 19.000 Euro verschlingen wird. Ein wichtiges finanzielles Standbein seien auch die privaten Spenden. Rund 20.000 Euro habe die Gemeinde dadurch im Jahr mehr zu Verfügung.
Glockenturm für Höchstadt-Süd?
Die Stiftung soll der Gemeindearbeit in Zukunft noch etwas mehr Mittel an die Hand geben. Vielleicht könne ein lange gehegter Wunsch eines Glockenturms am Matthias-Claudius-Haus in Höchstadt realisiert werden, sagt der Pfarrer.
Doch wie viel Ertrag ist aus der Stiftung zu erwarten? Denn das Grundkapital ist eingefroren. Es darf nicht angetastet werden, was die Stiftung zu einer langfristig sicheren Finanzierung von sozialen Projekten mache, sagt Berger. Beim Thema Zinsen muss der Steuerberater schmunzeln. Viel zu holen sei aus der Anlage des Grundkapitals momentan nicht. Spekulationsgeschäfte wie Anlagen in Gold oder Wertpapiere sind nicht gestattet.
Mit einer Anlage in Zuwachssparen sei momentan nur mit 0,2 bis zwei Prozent zu rechnen, sagt Berger. Noch zu wenig also, um alleine mit den Zinserträgen Projekte zu finanzieren. So hofft Berger, wie andere Anleger auch, auf Zeiten mit höheren Zinssätzen. Und auf die Spendenbereitschaft in der Bevölkerung.
"Wir sind sehr dankbar für die vielen Spenden", sagt Schäfer. Über die Zustiftungen hinaus sind seit Gründung im Herbst schon rund 3000 Euro gespendet worden. Auch kleinere Beträge seien hoch willkommen, sagt Berger. "Wir möchten Dinge unterstützen, von denen jeder etwas hat. Kulturell, für die Jugend, für die Senioren."