Steppacher Dorferneuerung nach 27 Jahren abgeschlossen
Autor: Evi Seeger
Steppach, Sonntag, 30. Juni 2013
Die Dorferneuerung in den Pommersfeldener Gemeindeteilen Steppach, Stolzenroth und Unterköst dauerte mit Unterbrechungen 27 Jahre. Dafür kann sich sehen lassen, was entstanden ist.
Der Kindergarten brachte es auf den Punkt: "Steppach ist spitze!" Und die Steppacher Bürger wissen das auch. Die Feier zum Abschluss ihrer Dorferneuerung wurde deshalb ein Fest von und mit sehr stolzen und selbstbewussten Bürgern. Ein "Familienfest", so wie der örtliche Beauftragte der Dorferneuerung, Werner Dallner, es sich gewünscht hatte.
Genau dies sei auch das Ziel der Dorferneuerung, sagte der Vorsitzende der Teilnehmergemeinschaft, Helmuth Firsching. Jetzt ziehe sich ein grünes Band durchs Dorf - vom alten Bahnhof über die Fröschgasse zum Lindenbrunnenplatz und weiter durch die Molkereigasse zum Merksplatz bis zum Sportplatz.
Das ganze Dorf und die am Verfahren beteiligten Ortschaften Stolzenroth und Unterköst waren am Sonntag auf den Beinen, um die gelungene Dorferneuerung zu feiern.
Die Fäden waren bei Helmuth Firsching vom Amt für Ländliche Entwicklung zusammengelaufen. "Sehen sie selbst, wie lebendig und grün unser Dorf geworden ist", rief er den Gästen zu. Ja, er identifiziere sich mit Steppach. "Es ist mir ans Herz gewachsen!" Sein Dank galt neben vielen anderen dem Bürgermeister: "Er ist mit einem Sack voller Wünsche ins Amt nach Bamberg gekommen, um noch die eine oder andere Maßnahme verwirklichen zu können." Die meisten Wünsche seien erfüllt worden. Die Dörfer fit zu machen für die Zukunft, der Leitgedanke der Dorferneuerung, sei in Steppach, Stolzenroth und Unterköst hervorragend umgesetzt worden.
Firsching blickte zurück auf die Anfänge: Bereits 1986 sei die Dorferneuerung eingeleitet worden. Über Jahre ruhte sie, denn die Fernwasserversorgung und der Kanal mussten erst gebaut werden. Dass dann der Ausbau der beiden Staatsstraßen anstand, kam der Dorferneuerung zugute: Die Gehsteige konnten ohne größeren Planungsaufwand verwirklicht werden. Allerdings musste als erste Maßnahme die Brücke über den Stöckleinsbach ersetzt werden, um eine funktionierende Umleitung zu haben.
Es folgten die Frösch- und die Kirchgasse samt dem Lindenbrunnenplatz und als letzter Schritt die Molkereigasse. "Der Merksplatz ist ein echter Hingucker geworden", fand Firsching. Nach dem Wunsch von Werner Dallner solle Steppach nun auch noch leuchten. Für die Beleuchtung brachte Raiffeisendirektor Georg Mönius einen Scheck über 1000 Euro mit.
In Stolzenroth sei um einen Gehsteig auf der Seite des Heinershofs lange diskutiert worden. Bürgermeister Beck konnte jetzt die frohe Botschaft verkünden, dass der Heinershof die Kosten für den Gehweg komplett übernimmt und auf die Anlieger für diese Maßnahme keine Kosten zukommen.
Anton Hepple, Leiter des Amts für Ländliche Entwicklung, zollte vor allem den Bürgern Lob für ihr Engagement. Die Dorferneuerung sei nur dann von Erfolg gekrönt, wenn sich öffentliches und privates Engagement ergänzen. 172 Vorhaben im privaten Bereich seien mit Zuschüssen unterstützt worden. Die Investition der Hauseigentümer liege bei 3,8 Millionen Euro. Die Dorferneuerung habe diese mit 718.000 Euro gefördert. Dankesurkunden verlieh Hepple an die Mitglieder des Vorstands: Werner Dallner, Werner Hofmann, Heinz Reicheneder, Luise Hack, Hans Schmidt, Walter Schering, Bärbel Glaas, Helmut Stirnweiß und Manfred Dallner.
Menschen gaben die Würze
Natürlich ging der weltlichen Feier ein Dankgottesdienst voraus. Pfarrerin Angelika Steinbauer hatte ihre Predigt auf das Bibel-Wort "Ihr seid das Salz der Erde" aufgebaut. Wie lebensnotwendig Salz sei, werde erst bewusst, wenn man es misse. Werner Dallner mimte einen Märchenkönig, dessen Tochter ihn so innig liebte "wie Salz". Der Dorferneuerung hätten viele Menschen ihren Geschmack, ihre Würze verliehen, lobte die Pfarrerin. Zusammen mit dem katholischen Pfarrer Wolfgang Eßel segnete sie den neuen Brunnen, den das örtliche Steinmetzunternehmen Weikert und Meier gespendet hatte.
Das letzte Wort hatte Werner Dallner. Der örtliche Beauftragte blickte zurück auf die schwierigen Anfänge in den 90er-Jahren. "Endlich wurden 2002 die Brücke und 2005 die Staatsstraße gebaut." Bis heute sei es "ein holpriger Weg" gewesen. Besonders beeindruckt hatte ihn die hervorragende Zusammenarbeit der Ortsbewohner. Sein Fazit nach 27 Jahren Dorferneuerung: "Es war eine super Aktion. Ich bin froh, dabei gewesen zu sein!"