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Steinwegstraße wird wegen Ausbau gesperrt


Autor: Christian Bauriedel

Höchstadt a. d. Aisch, Mittwoch, 01. März 2017

Bei den Sanierungen packt die Stadt das nächste Projekt an. Die Huckelpiste soll in einem ersten Abschnitt genauso gestaltet werden wie die Hauptstraße.
Die Steinwegstraße in Höchstadt wird ab nächster Woche erneuert. Sie erhält den selben "Look" wie die Hauptstraße. Auf den Gehsteig links kommen drei Parkplätze längs der Fahrbahn. Für die Anwohner stellt sich noch die Frage: Wer zahlt was? Foto: Christian Bauriedel


Tschüss Rumpelpiste, hallo Fahrspaß. So fix wie manche Autofahrer hoffen, wird es bei der Steinwegstraße zwar nicht gehen. Aber die Stadt macht einen Anfang.

In einem ersten Abschnitt wird der Belag erneuert. Er wird nach Auskunft der Stadtverwaltung wie die Hauptstraße gestaltet. Es werden die gleichen Platten verlegt. Einen Gehweg soll es auch in der verkehrsberuhigten Steinwegstraße nicht mehr geben. Das hat der Stadtrat vor längerem beschlossen. Im Verkehrsausschuss einigte man sich darauf, dass die Parkplätze auf der Straße weg sollen. Dafür entstehen drei Parkbuchten längs der Fahrbahn. Ob der Stellplatz auf der Straße vor dem Reisebüro bleiben kann, ist noch offen.


Straße bis Ende April gesperrt

Ab nächster Woche ist wegen der Arbeiten die Zufahrt von der Bamberger Straße aus voll gesperrt. Aus Richtung Stadtturm soll die Zufahrt zum Parkplatz Vogelseck und zur Tiefgarage möglich bleiben. Geschäfte will man fußläufig erreichbar halten. Zieldatum ist Ende April. Dann soll das Huckel-Pflaster zumindest auf Höhe der Hausnummern 29 bis 37 Geschichte sein.

Geschichte im wahrsten Sinn des Wortes. Denn die Sanierung der Steinwegstraße könnte man schon fast als historisches Projekt bezeichnen. Der Ursprung der Rumpelpiste liegt vor mehr als 25 Jahren, noch unter Bürgermeister Bernd Bergmann (CSU). Es wurde damals beschlossen, das Kopfsteinpflaster, das in Berlin ausrangiert worden war, günstig zu erwerben und in Höchstadt zu verbauen.

Aus heutiger Sicht keine gute Idee. Denn die Steine lockerten sich. Fußgänger monierten die Stolpersteine. Autofahrer und Anwohner sind genervt vom lautstarken Gehoppere. Für den Bauhof ein Dauerflickwerk.

Auch zur Finanzierung sind schon etliche Seiten vollgeschrieben worden. Die Stadt hatte damals versucht, die Anwohner von einer Umlage der Kosten zu verschonen. Jedoch wurde die Stadt nach einer Prüfung aufgefordert, die Bürger doch zur Kasse zu bitten. Ein Anwohner zog vor das Verwaltungsgericht.


Anwohner müssen wohl zahlen

Vergangenen Donnerstag war nun Verhandlung. Ein Urteil sei noch nicht gesprochen, werde aber die Tage zugestellt, sagt Bürgermeister Gerald Brehm (JL). Das Gericht habe eher negative Signale ausgesendet. Heißt: Die Stadt ist wohl gezwungen, die Kosten umzulegen. "Wir als Stadt müssen uns an die Rechtsprechung halten", sagt Brehm, der eine solche Entscheidung bedauern würde. Es sei jedoch abzuwarten, ob der Fall nicht noch in Berufung geht. Das Gericht habe aber "sehr deutlich" gemacht, dass wohl kein Weg an einer Beteiligung der Anwohner vorbei führt, so Brehm.


Diesmal soll es wasserdicht sein

Auf die Anwohner kämen Kosten von tausenden Euro zu, je nach Grundstückfläche. Für das bestehende "Berliner Pflaster" wohlgemerkt. Doch was ist mit der jetzigen Sanierung? Wedelt die Stadt schon mit dem nächsten Bescheid? "Wir suchen einen kreativen, rechtlich zulässigen Weg, mit dem alle leben können", sagt Brehm. Es werde versucht, eine neue Umlage zu verhindern. Diesmal solle aber alles wasserdicht sein. "Sonst haben wir das gleiche wie damals."

Wie eine Lösung aussehen könnte, da wollte sich Brehm noch nicht in die Karten schauen lassen. Bevor etwas passiert, soll eine Bürgerversammlung zum weiteren Ausbau stattfinden.

Baptist Enkert, Stadtrat im Verkehrsausschuss (CSU), begrüßt, dass etwas gemacht wird: "Der Zustand der Straße muss erneuert werden." Die drei Parkbuchten würden Sinn machen. Die Stellflächen auf der Straße hätten zu Staus beim Abbiegen aus der Bamberger Straße geführt. Bleiben solle jedenfalls die Grünfläche vor dem Biosupermarkt, das fordere die CSU schon lange. Dass es beim neuen Belag wirklich ohne Umlagen geht, bezweifelt Enkert: "Ich denke, es werden trotzdem Forderungen kommen."

Im Frühjahr steht den Autofahrern einiges bevor. Ab Montag wird neben der Steinwegstraße auch die Obere Brauhausgasse gesperrt - voraussichtlich bis Ende Mai 2017. Dort bekommt der Bereich bis zur Einmündung am Rathausparkplatz den "Hauptstraßenlook".