Stefan Müller führt Herzogenauracher Föwe
Autor: Richard Sänger
Herzogenaurach, Donnerstag, 26. Oktober 2017
Die Herzogenauracher Förder- und Werbegemeinschaft hat einen neuen Vorsitzenden. In Zukunft soll es mehrere kleine Veranstaltungen geben.
Die Förder- und Werbegemeinschaft (Föwe) hat mit Stefan Müller von Ringfoto Müller nicht nur einen neuen Vorsitzenden, sondern auch viele neue Ideen. Bei der Jahresversammlung in der "HerzoBar" standen die Neuwahlen im Mittelpunkt und als weitere Vorsitzende wurden Klaus Römmelt (Bäckerei & Café Römmelt) und Thomas Kotzer (Spielwaren Ellwanger) sowie als Schriftführer Walter Dietz (Master Stylist - Friseursalon Dietz) in den Vorstand gewählt. Die Kassengeschäfte führt weiterhin Markus Burkhardt vom gleichnamigen Versicherungsbüro. Die bisherige Zweite Vorsitzende Hedwig Röttger wurde mit einem Blumenstrauß aus der Vereinsführung verabschiedet, will aber künftig bei Veranstaltungen aktiv mit anpacken. Genau dies erwartet auch Thomas Kotzer, wie er in seiner Begrüßung erklärte, auch von den anderen derzeit 108 Mitgliedern.
Eigentlich sollte auch der bisherige Vorsitzende Heiko Dilger verabschiedet werden, der musste aber kurzfristig aus familiären Gründen absagen. "Ich weiß nicht, wo wir heute ohne Heiko stehen würden, er war immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort", erklärte Kotzer und erinnerte an einige Veranstaltungen des ehemaligen Wirtes vom "Turmkämmerla". So konnte mit der Stadt zur Parkplatzregelung für Mitarbeiter und der Einführung der Dauerparkscheine eine einigermaßen verträgliche Lösung gefunden werden, so habe sich die Lage entspannt und Thomas Kotzer würde sich wünschen, dass auch eine Zonenregelung eingeführt wird. Denn die Föwe fühlt sich nicht nur den Geschäften verpflichtet. "Es ist ein Zeichen der Solidarität in unserer Stadt, wenn von der Parkregelung auch die Arztpraxen, Notare und Steuerberater profitieren", erklärte Kotzer. Genau diese Solidarität würde sich Kotzer auch von allen Mitgliedsgeschäften wünschen und dass der Zusammenhalt und die Gemeinschaft noch besser funktionieren würde.
Dies vermisste auch Markus Burkhardt in den letzten Jahren, als die Föwe stürmische Zeiten durchlebte und 2015 am Scheideweg stand, so dass sogar die Liquidität gefährdet war. Nur durch die Auflösung der GmbH und die Reduzierung der Ausgaben der Zeitschrift "Schaufenster" und mit viel Arbeit konnte das Schlimmste verhindert werden. Burkhardt berichtete von vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit, Problemen mit externen Dienstleistern und dass man vielleicht die Zeichen der Zeit nicht oder zu spät erkannt habe. So summierten sich die Verluste beim "Schaufenster", weil Großanzeigen ausblieben, aber man den Dauerkunden noch verpflichtet war. So konnten im vergangenen Jahr die Kosten beim "Schaufenster" ganz massiv gedrückt werden und auch das Büro aufgegeben werden. "Im Moment sehe ich eine positive und vernünftige Basis", gab sich Burkhardt zuversichtlich.
Nach seinem teils nachdenklichen Rückblick wünschte sich Burkhardt einen Aufbruch zu neuen Ufern und künftig mehr offene Diskussionen und eine ehrliche Aussprache. Rückblickend wurde das Mittelalterfest, hauptsächlich von Burkhardt organisiert, als größte Veranstaltung bezeichnet, allerdings bringe jedes Fest auch ein finanzielles Risiko, das nach Auflösung der GmbH von der Vereinsführung und den Mitgliedern getragen werden muss.
Die Idee soll sein: mehrere kleinere Veranstaltungen, die nicht nur Menschen in die Innenstadt locken, sondern auch das finanzielle Risiko minimieren. So war die Veranstaltung "Von Turm zu Turm" zwar ein finanzieller Drahtseilakt, aber letztendlich ein Erfolg. Auch Klaus Römmelt wünscht sich mehr kleinere und schöne Feste für die ganze Familie, denn sie kommen auch die Mitglieder billiger. "Wir haben in Herzogenaurach viele Gruppen und Kinder, die gerne mal in der Altstadt auftreten würden, das sollten wir nutzen", erklärte Kotzer und erinnerte an den Auftritt der Musikschule und der Mädchen des KCH.
In diesem Zusammenhang bedauerte Thomas Kotzer, dass die gemeinsame Runde mit den Outlets nicht zustande kam, denn es fehle immer noch das Rezept zu einer stärkeren Einbindung in die Innenstadt. Diese fordert auch Michael Fischer vom gleichnamigen Möbelhaus, denn neben den Outlets habe man auch die Klingenwiesen und das Gewerbegebiet Nord. Ein stärkeres Engagement, auch für die Außenbezirke, forderte in einer emotionalen Rede auch Walter Dietz. So schicke er seine Kundinnen und Kunden in die Innenstadt und erzählt ihnen, was dort alles gekauft werden kann. So könne bei einer der Veranstaltungen wie "Von Turm zu Turm" in der Innenstadt ein "Laufsteg" aufgebaut werden, auf dem sich nicht nur die Outlets präsentieren können, sondern auch die Geschäfte der Stadt. Gedacht sei da weniger an eine große Modenschau, sondern auch an eine Präsentation der Produkte. "Wir müssen mehr vernetzt denken, um noch mehr wahrgenommen zu werden und nachhaltige Entscheidungen treffen zu können", forderte Fischer in der Diskussion.
"Die Stadt und die Kunden liegen mir sehr am Herzen", erklärte Stefan Müller bei seiner Antrittsrede und kündete eine enge Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing an. "Der Zusammenhalt mit den Mitgliedern ist mir sehr wichtig und ich wünsche mir, dass in der Stadt wieder mehr los ist, das ist mir sehr wichtig, denn das Potenzial ist vorhanden und muss nur genutzt werden", appellierte der neu gewählte Vorsitzende an die Mitglieder.