Stadtrat Höchstadt billigt neue Windräder
Autor: Christian Bauriedel
Höchstadt a. d. Aisch, Dienstag, 22. November 2016
Keine Einwände gegen neue Windräder im Staatsforst Birkach gibt es von Seiten des Stadtrats in Höchstadt.
Wieder einmal stand das Thema Windkraft im Höchstadter Stadtrat auf der Tagesordnung. Dabei ging es um die im Staatsforst Birkach geplanten zwei Windräder.
Hierzu wurde vor kurzem vom Planungsverband das Vorranggebiet für Windkraft (WK36) erweitert. Nun hatte - verfahrensgemäß - die Stadt Höchstadt noch die Möglichkeit, Einwände gegen das Bauvorhaben beim Landratsamt vorzubringen. Davon sahen die Stadträte allerdings ab.
Ganz unumstritten sei das Projekt des Windkraftunternehmens Wust allerdings nicht, stellte Bürgermeister Gerald Brehm (JL) fest. Er sei bekanntermaßen dagegen, im Naherholungswald Windkraft zu betreiben.
Großer Eingriff in den Wald
Es muss eine größere Fläche abgeholzt werden. Nicht vermittelbar, so Brehm. Dies gelte vor allem, weil die Wirtschaftlichkeit nicht gegeben sei. Ein solcher Eingriff in die Natur für zwei Windräder, die nicht effektiv seien, sei nicht gerechtfertigt. Aber war nicht die Stadt Höchstadt unter Brehms Führung noch vor einigen Jahren selbst dafür, an selber Stelle eine ganze Handvoll Windräder zu projektieren? "Grundsätzlich waren wir bei ursprünglich zwölf Windrädern mit im Boot und haben auch die fünf Windräder, die jetzt stehen, mitgetragen", sagt Brehm auf Anfrage des FT. Allerdings habe man damals nach eingehender Prüfung festgestellt, dass die sogenannte Windhöffigkeit, also das durchschnittliche Aufkommen an Wind an diesem Standort zu gering sei, um das Projekt als wirtschaftlich anzusehen. Steuergelder, sagt Brehm, sollten lieber an besser geeigneten Standorten verwendet werden.
Zwei Gründe dagegen
In der Sitzung im Juli ging es um eine Stellungnahme der Stadt zur WK36-Erweiterung. Es fanden sich von Verwaltung und Bürgermeister zwei Gründe, warum die Windkraft im Wald der Birkach kritisch zu sehen seien. Ein Argument sind die zwei dortigen Brunnen, die zur Grundsicherung der Wasserversorgung beitragen. Es handle sich um ein wichtiges Einzugsgebiet für das Trinkwasser. Und weiter: "Es muss davon ausgegangen werden, dass in Zukunft weitere Brunnen im Tal der Birkach geplant werden."Ein weiterer Kritikpunkt: Zu Nackendorf sowie zum Baugebiet Häckersteig, das im Flächennutzungsplan geplant ist, werde wohl nicht die Abstandsregel 10H eingehalten.
Im Juli wurde noch eine Bürgerversammlung angestrebt. Doch auch schon damals wurden diese Einwände mit zwölf zu zehn Gegenstimmen von den Stadträten abgelehnt.
In der Sitzung am Montag ging es nun noch deutlicher aus: Die Räte von CSU und SPD äußerten keine Bedenken. Mit 14 gegen fünf Stimmen (aus dem JL-Lager inklusive Bürgermeister) wurde beschlossen, keine Einwände gegen die Erweiterung des Windkraftgebiets anzubringen.
Und damit ist der Bau von zwei neuen Windrädern im Staatsforst Birkach wieder ein Stück näher gerückt.