Stadtführerin Christiane Kolbet für 100. Tour geehrt
Autor: Christian Bauriedel
Höchstadt a. d. Aisch, Montag, 08. Mai 2017
Christiane Kolbet ist eine der umtriebigsten Stadtführerinnen in Höchstadt. Bürgermeister Gerald Brehm hat sich dafür mit einem Blumenstraß bedankt.
Die Visitenkarte einer Stadt, das sind nicht nur Sehenswürdigkeiten oder der Auftritt im Internet, sondern auch Personen, die das touristische Angebot prägen.
Am Montag würdigte Gerald Brehm (JL), Bürgermeister und Vorsitzender des Vereins Karpfenland Aischgrund, die Stadt- und Gästeführerin Christiane Kolbet für ihr Engagement. Seit zweieinhalb Jahren bietet die 54-jährige Weisendorferin verschiedene Themenführungen in und um Höchstadt an. Ihre hundertste Führung findet am kommenden Freitag, 12. Mai, statt.
"Wir haben mit ihr eine ausgeprägte und sachlich fundierte Stadt- und Karpfenlandführerin", sagt Brehm. Dank des EU-Förderprojektes wurden mittlerweile dutzende Stadtführer ausgebildet. Etwa 15 bis 20 Führer sind momentan aktiv.
Kolbet bedankte sich beim ganzen Team des Stadtmarketings. In der Presse habe sie damals den Aufruf gelesen, dass Personen für die Ausbildung zum Gästeführer gesucht werden.
45 Stunden Schulung
"Es war eine wunderbar professionelle Schulung von Sandra Schuster. Es waren 45 spannende Stunden über den Aischgrund", sagt Kolbet. Zu den am besten besuchten Führungen gehören "Auf alten Straßen rund um Tanzenhaid", "Im Schatten des Schlossturms Neuhaus" oder die Führung zum jüdischen Friedhof in Zeckern.
Ihre hundertste Tour am Freitag heißt "Sagenhaftes Höchstadt". Zu hören gibt es Legenden, G'schichtla und Sagen zur Perle an der Aisch. Sie dauert rund 90 Minuten. Treffpunkt ist der Brunnen auf dem Marktplatz um 20 Uhr. Diesmal sei die Führung kostenlos, betont Kolbet und spricht damit ein Thema an, das im Kreise der Höchstadter Stadtführer nicht unumstritten ist. Erst kürzlich haben sich rund 15 von ihnen in einer Interessengemeinschaft zusammengetan. Sie arbeiten ehrenamtlich und verlangen einen Auslagenersatz. Kolbet bleibt freiberuflich und betreibt die Führungen gewerblich.
Seit 2015 gewerbliche Führerin
Sie habe schon eine eigene Berufshaftpflicht, so Kolbet. Das sei der Grund, warum sie der IG nicht beigetreten ist, die sich vor allem aus versicherungsrechtlichen Gründen gebildet hat. Seit 2015 habe sie als Stadtführerin ein Gewerbe angemeldet, verdient also Geld mit ihren Führungen. Dass das absolut nichts Verwerfliches sei, betont der Bürgermeister: "Ich sehe da absolut keine Konkurrenzsituation." Schließlich sei die Nachfrage auch bei den bezahlten Führungen ja da. Die Führungen kosten um die acht Euro. Er wolle einen "homogenen Dialog" zwischen Heimatverein, Heimatmuseum, dem Karpfenland und den Freiberuflichen des Karpfenlands. "Ich kann es nicht ehrenamtlich machen. Das kann ich mir nicht leisten", sagt Kolbet. Viele Stunden an Recherche steckten in den Touren. Schließlich sei die Grundlage der Schulung gewesen, dies professionell zu tun.
Die umtriebige Gästeführerin will nicht stehen bleiben, überlegt sich ständig neue Konzepte. Derzeit plane sie ein Angebot für Hallerndorf und mehr Zusammenarbeit mit der Gastronomie (Karpfenküche). Und sie will sich weiter schulen lassen.