Sprayer suchen Sportplatz in Etzelskirchen heim
Autor: Andreas Dorsch
Etzelskirchen, Montag, 08. Juni 2020
Zielobjekte waren diesmal Vereinsheim und Gelände der Spielvereinigung Etzelskirchen.
Die Sportvereine in Stadt und Land leiden seit Wochen unter den Beschränkungen der Corona-Pandemie. Nicht nur, dass wochenlang kein Sportbetrieb möglich war, auf dem Gelände der Spielvereinigung Etzelskirchen trieben in der Nacht zum Freitag auch noch unbekannte "Künstler" ihr Unwesen.
In roter, grüner, blauer und schwarzer Farbe wurden auf dem gesamten Sportgelände unübersehbare Spuren hinterlassen. Zahlen, Buchstaben, und mehr oder weniger gelungene Zeichnungen zieren Sportheim, Umfeld und auch die Bande am Spielfeldrand. Für Bernd Herberger, den jungen Vorsitzenden der Spielvereinigung Etzelskirchen, sind die Schmierereien mehr als ärgerlich, wurde die Fassade des Sportheims doch erst 2016 renoviert.
Derzeit genügend zu tun
Im vergangenen November hat Herberger das Amt des Vorsitzenden in dem über 500 Mitglieder zählenden Sportverein übernommen. Dann kam Corona mit all seinen Beschneidungen und Auflagen. Gerade jetzt, wenn der Sportbetrieb wieder langsam anläuft, aber strenge Hygienevorschriften eingehalten werden müssen, hat Herberger genügend zu tun.
Die Beseitigung der Schmierereien erfordert nun zusätzlichen Aufwand. Würde der Verein die Fassade von einer Firma überstreichen lassen, wäre man schnell im vierstelligen Bereich, schätzt der Vorsitzende. Für ihn ist das "kein Kavaliersdelikt mehr, sondern Sachbeschädigung". Deshalb hat die Spielvereinigung Etzelskirchen bei der Polizei auch Anzeige erstattet.
Stil liefert Ermittlungsansätze
In der Höchstadter Inspektion haben Beamte die Ermittlungen aufgenommen. Hier gibt es sogar einen Mitarbeiter, der sich schwerpunktmäßig um Graffitis kümmert und den Verursachern derartiger Sachbeschädigungen nachspürt. "Am besten wäre es, sie auf frischer Tat zu ertappen", sagt Höchstadts Polizeichefin Sabine Röhrer. Ansonsten ist es keine leichte Aufgabe, die Sprayer ausfindig zu machen. Allerdings liefert der Stil, wie sie sprühen, der Polizei auch immer wieder Ermittlungsansätze.
Stadt zeigt null Toleranz
Opfer von Sprayern sind in Höchstadt immer wieder städtische Gebäude und Einrichtungen. Wie Bürgermeister Gerald Brehm (JL) erklärt, gilt bei der Stadt gegenüber Sprayern inzwischen null Toleranz. In der Regel stellt die Stadt Strafanzeige und fordert zivilrechtlich auch Schadensersatz. "Es sei denn, es handelt sich um junge Täter, die Reue zeigen und den Schaden freiwillig ersetzen", sagt Brehm.