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Wimmelbach: Schluss mit der Krebserei


Autor: Daniel Ruppert

Wimmelbach, Freitag, 12. August 2016

Nach zwei Jahren Abstiegskampf hat Florian Gößwein genug. Nicht ein Wechsel des Vereins, sondern der Spielklasse soll der DJK auf die Beine helfen.


Seit seiner ersten Saison im Seniorenbereich spielt Florian Gößwein bei der DJK Wimmelbach. Weder der Abstieg aus der Kreisliga in seinem zweiten Herrenjahr, noch zwei fußballerisch magere Spielzeiten zuletzt in der Kreisklasse 1 haben den 28-Jährigen zu einem Wechsel bewegt. Der zum dritten Kapitän aufgestiegene Verteidiger fühlt sich wohl im Verein, dessen Sportgelände nur einen Katzensprung von seinem Zuhause entfernt ist. Nach großer personeller Fluktuation im Sommer herrscht auch zu Beginn der Saison 2016/2017 große Ungewissheit. Ein tragisches Ereignis lässt Gößwein gerade vier Jahre zurückblicken.

Wer hat Sie angespielt?
Florian Gößwein: Andreas Gebhardt, den ich 2012/2013 in unserer gemeinsamen Saison bei der DJK Wimmelbach als Kumpeltyp kennengelernt habe.

Er spielt mit Köpfchen, ist zweikampfstark und schnell - meistens sogar schneller als der Ball (lacht).

Im Gegensatz zu Ihnen war Andreas Gebhardt nur eine Saison in Wimmelbach. Haben Sie nie über einen Wechsel nachgedacht?
In der Jugend habe ich in Oesdorf und Heroldsbach gespielt, aber seit dem Herrenalter bin ich bei der DJK. Einen Wechsel sehe ich nach dem Motto "Sag niemals nie!", aber hier habe ich alles, was ich brauche. Vor allem habe ich es nur ein paar Meter zum Sportplatz.

Apropos Wechsel: Wie finden Sie den Rückwechsel Ihrer Mannschaft in die Kreisklasse 2 nach drei Spielzeiten in der 1er Staffel?
Das finde ich sehr, sehr gut. Vor allem, weil in der Kreisklasse 1 viel mehr Reserven sind. In der Kreisklasse 2 haben wir mehr Zuschauer und zusätzlich zu den Derbys gegen Heroldsbach und Hausen attraktive Gegner wie zum Beispiel den SV Weilersbach, gegen den wir vor acht Jahren noch in der Kreisliga gekickt haben.

Zum Saisonstart gab es gleich ein Derby gegen Heroldsbach, das knapp verloren ging. Wie lautet Ihr Saisonziel?
Wir wollen nicht zum dritten Mal hintereinander bis zum Schluss unten herumkrebsen. Bis vor ein paar Wochen hat es noch grauenhaft ausgesehen, weil wir viele Abgänge hatten. Wir wurden als Abstiegskandidat Nummer 1 gehandelt. Doch jetzt haben wir 16 Zugänge und eine neue Struktur in der Abteilungsleitung. Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden, aber wir brauchen noch etwas Zeit, da einige der Neuen länger nicht Fußball gespielt haben und daher nicht fit sind. Die Saison hat für uns vielleicht zwei Wochen zu früh begonnen.

Ist ein Sieg gegen Aufsteiger ATSV Forchheim am Sonntag Pflicht?
Als Pflicht würde ich das nicht bezeichnen, wobei man als Fußballer natürlich lernt, dass Heimspiele gewonnen werden müssen. Der ATSV hat eine extrem starke Offensive. Wir müssen aufpassen, nicht in Konter zu laufen.

Ganz anderes Thema: Alberto Maric, der 2012/2013 Ihr Mannschaftskollege war, ist am Freitag vor einer Woche bei einem Autounfall in Kroatien gestorben. Wie haben Sie die Nachricht aufgefasst?
Ich habe es über Facebook und von Andi Gebhardt erfahren. Obwohl er nur ein halbes Jahr bei uns gespielt hat, war die Nachricht ein Schock. Wir haben ihn ab und zu am Wochenende getroffen. Wenn ein 24-Jähriger in den Urlaub fährt und nie mehr zurückkommt, ist das schrecklich.

An wen geht Ihr Steilpass?
An Andreas Hilz vom SC Oesdorf. Wir haben in der Jugend unter anderem in der SG Wimmelbach/Oesdorf zusammengespielt. Er ist ein Pfundskerl, auf den man sich verlassen kann - auch als Verteidiger. Trotz seiner zwei Meter Körpergröße ist er allerdings alles andere als ein Kopfball-Ungeheuer.


Steilpass-Regeln: Das Spielfeld bilden die Landkreise Erlangen-Höchstadt und Forchheim. Verboten sind Kurzpässe, also Zuspiele innerhalb des eigenen Vereins, und Rückpässe zu bereits angespielten Aktiven.