Druckartikel: Wiedergutmachung gelingt trotz Niederlage

Wiedergutmachung gelingt trotz Niederlage


Autor: Johannes Höllein

Höchstadt a. d. Aisch, Sonntag, 03. Januar 2016

Die personellen Sorgen beim Höchstadter EC nehmen kein Ende. Nachdem es so aussah als würde sich das Lazarett langsam lichten, schlug vor dem Spiel in Dorfen nun auch noch die Grippe zu und der zweitbeste Scorer gab aus beruflichen Gründen seinen Abschied bekannt.
Marco Pronath packt nach wenigen Monaten in Höchstadt die Koffer. Berufliche Gründe machen den Abschied unumgänglich.


Die Klatsche von Miesbach trotz Verletzungssorgen vergessen machen, lautete die Devise beim Höchstadter EC vor dem Spiel beim aktuellen Tabellenzweiten der Eishockey-Bayernliga in Dorfen. Doch pünktlich zum Jahreswechsel machte sich auch noch die Grippe bei den Alligators breit, was den guten Vorsatz zusätzlich erschwerte. Mit nur einem Torwart und gerade einmal zwölf Feldspielern liefen die Aischgründer auf.

Dazu gab es vor der Partie eine weitere Hiobsbotschaft: Stürmer Marco Pronath verlässt die Alligators aus beruflichen Gründen. Der 22-Jährige, der vor der Saison vom Oberligisten Weiden an die Aisch wechselte, wurde von seinem Arbeitgeber versetzt, weshalb eine regelmäßige Trainingsteilnahme nicht mehr möglich ist.

Pronath war mit 14 Toren und 21 Assists zweitbester Scorer der Höchstadter und wird sich in der Nähe seines neuen Arbeitsplatzes nach einem neuen Verein umsehen.


ESC Dorfen - Höchstadter EC 5:4

Angesichts des dünnen Kaders hatten die Gäste zunächst Probleme, ihren Rhythmus zu finden und wurden oft ins eigene Drittel zurückgedrängt. So war es auch nicht verwunderlich, dass Dorfen nach elf Minuten bereits mit 3:0 führte: Miculka markierte nach Pass von Feilmeier die frühe Führung (4.). Letzterer staubte nach einem Pfostentreffer erfolgreich ab (10.), und nur eine Minute später hatte der völlig freistehende Selmair keine Mühe, den dritten Treffer nachzuschieben. Den rund 30 mitgereisten Höchstadter Fans schwante Böses, doch ihr Team bewies in der Folge Charakter und kämpfte sich zurück. Thomas Urban passe diagonal vors Tor, wo Ales Kreuzer zur Aufholjagd blies (13.). Wenig später hatte der HEC Glück, dass ein Schuss von Miculka vom Pfosten abprallte und einen Konter ermöglichte, den Daniel Jun zum Anschlusstreffer nutzte (15.). Die Alligators waren nun am Drücker, doch Patrik Dzemla und Kreuzer vergaben die große Chance zum Ausgleich. Besser machte es Dorfen, als Florian Brenninger nach Vorarbeit von Kroner zum 4:2 erfolgreich war (18.).


HEC verpasst die Führung

Im Mitteldrittel waren die Gäste dann das bessere Team und schickten sich an, die Wende einzuleiten. Beflügelt wurden sie davon, dass Goalie Oliver Riebel zweimal hervorragend hielt und sich der ESC durch eine zehnminütige Disziplinarstrafe sowie eine Spieldauerstrafe wegen eines Stockschlags gegen Urban selbst schwächte. Die Überzahl wusste der HEC zunächst nicht zu nutzten, doch dann fanden Dzemla und Markus Babinsky endlich die Lücke und sorgten mit einem Doppelschlag für den Ausgleich (29., 30.). In der Folge hatten Jun und Stephan Hiendlmeyer die Führung auf dem Schläger, waren aber genauso vom Pech verfolgt wie Dzemla, der nur den Pfosten traf. Zu allem Überfluss entwickelte sich aus dieser Aktion ein Konter, den Dorfen in Unterzahl in Person von Miculka zum nun doch eher glücklichen 5:4 nutzte (39.).


Kraftreserven waren aufgebraucht

Aber dieser Treffer hatte etwas Endgültiges. Denn obwohl sich die Gäste im Schlussabschnitt noch einmal redlich mühten, reichte die Kraft einfach nicht mehr, um den Dorfenern wehzutun. Der ESC wechselte munter durch, hielt so das Tempo hoch und hatte wenig Schwierigkeiten, den Gegner in Schach zu halten. Bei den Alligators war zudem Lukas Lenk verletzt in der Kabine geblieben, und als sich auch noch dessen Bruder André vorzeitig zum Duschen verabschiedete (50.), war alles gelaufen. Jun rückte in die Verteidigung und fehlte so, um seinem Team vielleicht doch noch zum Lucky Punch zu verhelfen. Zu allem Überfluss ließ sich Urban 20 Sekunden vor Schluss zu einem Frustfoul hinreißen, das ihm seine dritte Zehn-Minuten-Strafe in dieser Saison bescherte. Deshalb ist der Stürmer für das Heimspiel gegen Peißenberg gesperrt.
Trotz der insgesamt verdienten Niederlage machte der Auftritt des HEC Mut für die beiden restlichen Partien der Vorrunde. Mit einer ähnlichen Leistung sollten zwei Siege möglich sein, die dann vielleicht noch zum Sprung auf Platz 4 reichen, der in den Play-offs ein Vorteil für die Alligators sein könnte.


Die Statistik zum Spiel

class="artFett">ESC Dorfen - Höchstadter EC 5:4 (4:2, 1:2, 0:0)

ESC Dorfen: Tor: Tanzer, von Fraunberg; Verteidigung: Kreß, Steierer, Gerbl, Rauscher, Beham, Zwitschke, Kroner; Angriff: Göttlicher, T. Brenninger, F. Brenninger, Sorsak, Schröpfer, Miculka, Selmair, Feilmeier, Fischer, Findeis, Voglhuber

Höchstadter EC: Tor: Riebel; Verteidigung: A. Lenk/Kaczmarek, Babinsky/Urban;
Angriff: Jun/Grau/Hiendlmeyer, Dzemla/Kreuzer/L. Lenk, Tratz, Seelmann

SR: Markus Schmidt, Alexander Karl, Thomas Weger
Zuschauer: 170

Tore: 1:0 Miculka (4.), 2:0 Feilmeier (10.), 3:0 Selmair (11.), 3:1 Kreuzer (13.), 3:2 Jun (15.), 4:2 F. Brenninger (18.), 4:3 Dzemla (29.), 4:4 Babinsky (30.), 5:4 Mikulca (38.)
Strafzeiten: 6 + 10 (T. Brenninger) + 5 + SD (Feilmeier) / 14 + 10 (Urban)