Vizemeister geht mit Derbysieg in die Sommerpause
Autor: Max Kaltenhäuser
Herzogenaurach, Montag, 18. April 2016
Der große Wurf blieb aus, doch mit Platz 2 und der besten Offensive der Bezirksoberliga Ostbayern kann die TSH sehr zufrieden sein.
Mit der erhofften Meisterschaft wurde es nichts, Rang 2 war aber sicher. Deshalb wäre es verständlich gewesen, wenn die Bezirksoberliga-Handballer der Turnerschaft Herzogenaurach die Saison gemütlich hätten ausklingen lassen. Doch das Team straffte sich zum letzten Saisonspiel noch einmal, entschied das Derby beim HC Forchheim für sich und verabschiedete sich ordentlich in die Sommerpause.
HC Forchheim - TS Herzogenaurach 27:31
Aufgrund einer starken Anfangs- und Schlussphase setzten sich die Gäste aus der Schuhstadt verdient gegen den Tabellenfünften durch. Die TSH war zunächst war das aktivere Team, das dazu mit Torhüter Sebastian Kammerer einen starken Rückhalt hatte. Wenngleich die Defensive immer wieder Lücken für den gegnerischen Kreisläufer offenbarte, überzeugte in erster Linie die Angriffsreihe um Aktivposten Jürgen Wonner.
Der Linkshänder verstand es, die Forchheimer Deckung immer wieder zu überlisten, und trug sich schlussendlich stolze neunmal in die Torschützenliste ein. Wonner war maßgeblich an der frühen Führung seiner Herzogenauracher beteiligt (2:0; 5:2; 7:4).
Allerdings schlich sich mit zunehmender Spieldauer der Fehlerteufel ein. So wurden Angriffe zu früh abgeschlossen und reihenweise Bälle dem Kontrahenten in die Hände gespielt. Dieser fackelte nicht lange und hatte besonders aus der zweiten Reihe oftmals passende Antworten: So drehten die Hausherren binnen weniger Minuten die Partie und meldeten sich eindrucksvoll zurück (4:7; 8:7; 12:10). Erst nach einer taktisch bedingten Auszeit von TS-Coach Ingo Kundmüller fanden die Herzogenauracher wieder zurück in die Spur. Bis zum Halbzeitpfiff erspielte sich seine Sieben immerhin noch einen knappen Vorsprung (15:14).
Im zweiten Abschnitt ging es körperlich zur Sache - beide Strafbänke füllten sich. Neunmal hoben die Unparteiischen zwei Finger und schickten jeweils einen Akteur an den Spielfeldrand. Dies tat der Spannung des Derbys keinen Abbruch. Es entwickelte sich eine Begegnung auf Messers Schneide, in der sich keine Partei entscheidend absetzen konnte. Das komfortabelste Polster hatte der HCF zu verbuchen: Die Samel-Sieben hatte kurzzeitig mit 24:21 die Nase vorn, ehe die Gäste von der Aurach wieder aufdrehten und den Spielstand zu ihren Gunsten veränderten (27:25).
Neben der Vizemeisterschaft kann die TSV die Tatsache feiern, mit 688 Treffern die zielsicherste Offensive der Liga zu stellen. Die Defensive (593 Gegentore) landete dagegen nur auf Rang 5. Ein Wert, an dem es zu arbeiten gilt. Dies sieht auch der Trainer so: "Alles in allem war es eine gute Saison. Aber wir wissen, dass es noch Luft nach oben gibt und wir uns in einigen Bereichen verbessern müssen. Nichtsdestotrotz hat sich die Mannschaft jetzt eine Pause verdient", sagte Kundmüller. mk
TS Herzogenaurach: Kammerer, Mayer, Schauer - Theiss (4), Hirning (2), Will (1), Josnik (1), Janson (1), Wonner (9), Großhauser (5/3), Auer (1), P. Wolf (5), M. Wolf (2), Hettchen, Sieber