TSH zeigt mehr Licht als Schatten
Autor: Max Kaltenhäuser
Herzogenaurach, Montag, 26. Januar 2015
Mit 34:31 bezwangen die Bezirksoberliga-Handballer der Turnerschaft Herzogenaurach den Tabellenneunten aus Hemau/Beratzhausen. Doch die schwache Leistung in den Anfangs- und Schlussminuten dämpfte die Freude über zwei verdiente Punkte gegen den unerfahrenen Aufsteiger.
Bereits nach sieben Minuten sah TSH-Spielertrainer Ingo Kundmüller sich gezwungen, sein erstes Team-Time-Out zu nehmen. Mit 1:5 lagen seine Schützlinge zu diesem Zeitpunkt zurück. Ein harmloser Defensivverbund gepaart mit einer statischen Angriffsleistung hatten es den Gästen zu leicht gemacht. Die Ansprache des TSH-Coaches wirkte: Eine nun druckvoll agierende Angriffsreihe brachte Kreisläufer Markus Hentschke und Youngster Markus Theiss immer wieder in aussichtsreiche Wurfpositionen. Zudem kam auch Keeper Sebastian Kammerer immer besser in die Partie und parierte einige klare Möglichkeiten der Oberpfälzer. So legten die Hausherren eine 9:2-Serie hin und gingen mit 10:7 in Führung. Bis zum Pausenpfiff wurde diese sogar noch ausgebaut. Nach teilweise sehenswerten Kombinationen münzten die Schuhstädter ihre Chancen eiskalt aus und zwangen das junge Gästeteam immer wieder zu leichtsinnigen Fehlwürfen.
TSH ist verunsichert
Kundmüller forderte seine Mannschaft in der Pause dazu auf, im zweiten Durchgang ähnlich seriös wie in den vorausgegangenen zwanzig Minuten zu agieren und an die insgesamt passable Leistung der ersten Hälfte anzuknüpfen. Doch es wurde äußerst holprig: Bereits nach fünf Spielminuten sah Rückraumschütze Markus Wolf nach einem dritten, unnötigen Foul seine letzte Zeitstrafe und wurde des Feldes verwiesen. Es folgten drei weitere Zeitstrafen gegen die TSH, die - genau wie die offensive Pressdeckung der HG Hemau/Beratzhausen - für Verunsicherung sorgten.
Wie schon zuletzt gegen den TV Altdorf agierte der Herzogenauracher Angriff ab der 40. Spielminute kopf- und ideenlos, während die Deckung immer wieder große Lücken offenbarte. Entweder netzte der Halblinke der Oberpfälzer, David Hillert (11/3), aus der Distanz ein oder er fand eine Möglichkeit, seinen Kreisläufer in eine aussichtsreiche Wurfposition zu bringen. So kamen die Gäste wieder heran (29:26) und machten die Schlussphase spannend.
Aufsteiger ist zu nervös
Hinzu kamen zahlreiche, leichtfertige Fehlwürfe der TSH-Offensive, die zu schnellen Kontern einluden. Hätte der Tabellenneunte über einen erfahreneren Kader verfügt, wäre eine Kehrtwende durchaus realistisch gewesen. So aber profitierten die Hausherren von der Nervosität der jungen Oberpfälzer und entschieden die Partie letztlich mit drei Toren Differenz zu ihren Gunsten.
Eine schwache Anfangs- und eine noch schwächere Schlussphase sorgen für tiefe Sorgenfalten auf der Stirn der TS-Verantwortlichen. Dennoch kann man auf eine insgesamt starke erste Hälfte aufbauen und muss darauf aufbauen. "Mit dem HC Forchheim treffen wir nächste Woche auf einen sehr starken Gegner. Deshalb müssen wir uns dringend steigern. Heute freuen wir uns erstmal über den doppelten Punktgewinn", erklärte Kundmüller optimistisch.