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TSH-Männer befinden sich im freien Fall


Autor: Max Kaltenhäuser

Herzogenaurach, Montag, 14. Januar 2013

Das Herzogenauracher Bezirksoberliga-Team agiert nach der Pause verunsichert und hat am Ende nicht die Kraft, das Ruder herumzureißen. Der Klassenerhalt scheint nun in Gefahr zu sein.
Jürgen Wonner versuchte, Verantwortung zu übernehmen, schaffte es aber nicht, seine Teamkollegen mitzureißen. Foto: herzopress


Es war wohl eines der wichtigsten Saisonspiele im Kampf um den Klassenerhalt in der Bezirksoberliga. Beim Tabellennachbarn vom TV Altdorf hätten die Handballer der Turnerschaft Herzogenaurach unbedingt zwei Zähler benötigt, um einen wichtigen Schritt in Richtung Ligaverbleib zu machen. Doch eine schwache zweite Halbzeit machte den motivierten Schuhstädtern einen Strich durch die Rechnung und so standen Auer, Wonner und Co. gegen einen durchaus schlagbaren Gegner letztendlich mit leeren Händen da.

TV Altdorf - TS Herzogenaurach 24:17

An Motivation mangelt es den Herzogenauracher Handballherren derzeit keineswegs. Aber sie schaffen es nicht, ihr Potenzial auszuschöpfen. So auch gegen Altdorf. In den ersten Spielminuten waren beide Mannschaften nervös: Viele Ballverluste, eine Reihe an vergebenen Chancen und zwei Torhüter, die sich gegenseitig mit guten Paraden übertrumpften, prägten die Partie.

Trotzdem war den Aurachern eine ehrgeizige Grundeinstellung anzumerken. Zwar steckte in den ersten 30 Minuten noch ordentlich Sand im Getriebe, allerdings merzte die Abwehr um einen gut aufgelegten Keeper Sebastian Kammerer die Offensivfehler wieder aus. Es war ein offener Schlagabtausch, in dem zunächst die Hausherren die Nase vorne hatten. Erst zum Ende des ersten Durchgangs drehten die TSH'ler die Begegnung und führten zur Pause mit 11:10.

Für den neutralen Zuschauer erweckten die ersten zwei Spielminuten der zweiten Halbzeit auch den Eindruck, als ob die Turnerschaft eine gefestigte Mannschaft zurück auf das Spielfeld geschickt hätte. Auf zwischenzeitlich sogar drei Tore Unterschied wurde der Vorsprung ausgebaut. Doch dann kam die Wende. Drei Mal in Serie agierte der Angriff kopflos und die Defensive zu passiv. Diese unerklärliche Schwächephase nutzten die Altdorfer aus, um gleichzuziehen und das Heft in die Hand zu nehmen. Von da an merkte man der verunsicherten Mannschaft von der Aurach einen erschreckenden Mangel an Selbstvertrauen deutlich an.

Kaum noch Gegenwehr nach Platzverweis

Keiner der Akteure - abgesehen von Jürgen Wonner - riss in den entscheidenden Phasen die Verantwortung an sich oder nutzte seine Torchancen. Stattdessen wurde der Ball ohne Druck auf die Abwehr einfach nur zum Nebenmann weitergeschoben. Zudem blieben taktische Wechsel aus. Denn Interimscoach Heimpel hatte lediglich drei Feldspieler auf der Ersatzbank, von denen der einzige Rückraumakteur (Marco Loncar) krankheitsbedingt zuletzt nicht trainieren konnte. Also musste der Rückraum nahezu komplett durchspielen und hatte schließlich einfach keine Kraft mehr, um Zeichen zu setzen.

Stattdessen zogen die Hausherren davon und als zehn Minuten vor Schluss auch noch Kapitän Auer durch einen fragwürdigen Platzverweis das Feld verlassen musste, brachen alle Dämme. Die TSH zeigte kaum noch Gegenwehr und ergab sich ihrem Schicksal. In einer anschließenden Besprechung, in der ausführlich Probleme und Fehler herausgearbeitet wurden, sprachen die TSH-Spieler mögliche Lösungen an, die unmittelbar umgesetzt werden müssen. Denn weitere Patzer gegen Kellermannschaften kann und darf man sich einfach nicht mehr erlauben.

Für die TSH spielten: Friedrich, Kammerer, Schauer - Zhilinskiy, Hettchen (6/4), Nickels (1), Loncar, Auer (1), Maydt, Wonner (6), Hentschke (2), Neumann (1)