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TSH dreht erst nach der Pause auf


Autor: Max Kaltenhäuser

Herzogenaurach, Montag, 18. Januar 2016

40 Minuten lang quält sich der Favorit beim Tabellenletzten, erst mit dem Führungstreffer fällt die Anspannung ab und Herzogenaurach siegt noch deutlich.
Die TSH-Handballer um Kapitän Jonas Hirning taten sich in Hemau lange schwer und offenbarten in der Abwehr erneut Defizite. Erst nach der Pause rief der Favorit sein Potenzial ab. Foto: herzopress/Archiv


Nach der Pleite zum Jahresauftakt standen die Bezirksoberliga-Handballer der Turnerschaft Herzogenaurach unter Zugzwang: Beim Tabellenletzten aus Hemau/Beratzhausen reichte den Schuhstädtern letztlich eine durchwachsene Leistung, um zwei wichtige Punkte mitzunehmen. Doch erneut fand Spielertrainer Ingo Kundmüller nach der Partie kaum lobende Worte für die Defensivleistung seiner Sieben. Diese agierte vor dem eigenen Kreis über weite Strecken "zu lethargisch, zu statisch und zu langsam" und ließ dem Schlusslicht genügend Räume, um den ersten Durchgang vollkommen ausgeglichen zu gestalten.


HG Hemau/Beratzhausen - TS Herzogenaurach 27:37

Zwar waren die Gastgeber ohne ihren Topscorer David Hillert angetreten, doch dies tat der Abschlussstärke und der Entschlossenheit der Oberpfälzer Offensive keinen Abbruch.
So sprang allen voran Marco Ferstl mit neun erzielten Treffern bei den Hausherren in die Bresche und ließ der Herzogenauracher Abwehr oftmals nur das Nachsehen. "Die Abwehr war erneut unser großes Problem. Wir haben zu langsam verschoben und waren oft zu spät am Mann. Dazu haben dann noch ein paar Sonntagsschüsse der Gegner den Weg in unser Tor gefunden", bemängelte Jonas Hirning, Kapitän der Turnerschaft. Doch gemeinsam mit seinen Nebenmännern konnte der quirlige Spielmacher zumindest offensiv einige Akzente setzen. Besonders die beiden Flügelspieler präsentierten sich äußerst treffsicher und hielten die Gäste von der Aurach, die kurzfristig auf Markus Wolf (Fußverletzung) und Jörn Marks (Erkältung) verzichten mussten, mit zahlreichen Toren im Spiel. Schließlich war es jedoch Kundmüllers Umstellung auf eine offensivere Deckung, welche eine zwischenzeitliche Aufholjagd der Schuhstädter einleitete (3:7; 7:11; 12:12). Von da an blieb die Begegnung bis zum Pausenpfiff in allen Belangen ausgeglichen, sodass die Kontrahenten beim Stand von 16:16 in die Kabinen gingen.


Erfolgreich im Gegenstoß

Zehn Minuten benötigten die Herzogenauracher nach dem Seitenwechsel, um erstmals in Führung zu gehen. Dabei war der Treffer zum 21:20 zugleich auch die vermeintliche Vorentscheidung. Denn von da an "platzte bei uns endgültig der Knoten" (Hirning) und die Gäste von der Aurach konnten ihr gewohntes Leistungspotenzial abrufen. Über einen wiedererstarkten Abwehrverbund, der zahlreiche Ballgewinne generierte, wurden schnelle Tempogegenstöße eingeleitet, die Großhauser, Theiss und Co. eiskalt verwerteten.
Dies spiegelte sich in einem 11:2-Lauf der Turnerschaft wider, der jegliche Gegenwehr des "HG Express" verebben ließ (31:22). Zusammenfassend genügte Kundmüllers Sieben eine starke Viertelstunde, um das Spiel deutlich für sich zu entscheiden. So feierten die Herzogenauracher mit dem 37:27-Erfolg den ersten doppelten Punktgewinn im noch jungen Handballjahr.
Nichtsdestotrotz wird die gezeigte Defensivleistung den eigenen Ansprüchen nicht gerecht: "Wir haben es wieder nicht geschafft, eine vernünftige Abwehrreihe auf das Parkett zu stellen. Das ist natürlich sehr enttäuschend, wenngleich wir uns in erster Linie über den Sieg freuen. Der Gegner hat es uns heute sicherlich nicht leicht gemacht", sagte Kundmüller Leichter wird es am kommenden Sonntag allerdings auch nicht, wenn der TSV Winkelhaid am Burgstaller Weg gastiert.

TSH: Mayer, Kammerer, Schauer - Theiss (7), Hirning (1), Will (3), Josnik, Janson (3), Wonner (5), Großhauser (10/1), Auer, P. Wolf (1), Hettchen (3), Kundmüller (4)