Druckartikel: TS-Herren gewinnen auf allerletzem Drücker

TS-Herren gewinnen auf allerletzem Drücker


Autor: Max Kaltenhäuser

Herzogenaurach, Montag, 01. Dezember 2014

Viele Tore, aber Spannung bis zum Schluss: Die TS Herzogenaurach bringt erst vier Sekunden vor Schluss den 34:33-Sieg gegen Nabburg in der Bezirksoberliga unter Dach und Fach.
Der TS Herzogenaurach (rote Trikots) gelang in der Bezirksoberliga ein knapper 34:33-Erfolg gegen Nabburg.  Foto: herzopress


Es war, als wäre den Handballern der TS Herzogenaurach gerade ein Zentnerstein vom Herzen gefallen. In letzter Sekunde sicherten sich diese im Heimduell mit der HSG Nabburg/Schwarzenfeld den erlösenden Treffer zum 34:33 und konnten am Ende einen verdienten doppelten Punktegewinn in der Bezirksoberliga bejubeln.

TS Herzogenaurach - HSG Nabb./Schwarzenf. 34:33
Etwa 40 Sekunden waren noch zu spielen. Beim Zwischenstand von 33:32 nahm Gäste-Coach Daniel Kessler ein letztes Time-Out, um seine Sieben für die letzte Offensivaktion vorzubereiten. Und sieben waren es anschließend tatsächlich. Sogar Torwart Martin Streic platzierte sich am Kreis der TSHler. Er war es auch, der nach zwei schnellen Pässen zum 33:33 ausglich. Etwa 15 Sekunden noch. Anwurf TSH. Streic eilt zurück in das HSG-Tor.

Doch bevor dieser seinen Torraum betreten konnte, landete ein noch leicht abgefälschter Distanzwurf von Philipp Wolf im Tor - 34:33. Die letzten vier Sekunden versandeten schließlich. Geschafft. Der Jubel kannte auf Seiten der Gastgeber unmittelbar nach Abpfiff keine Grenzen mehr.

Denn diese starteten äußerst motiviert in die Begegnung mit dem Aufsteiger aus der Oberpfalz. Fast schon zu viel Respekt zollte man dem jungen Überraschungsteam. Beim Stand von 5:8 aus Sicht der Hausherren zog TS-Spielertrainer Ingo Kundmüller die Notbremse. Mit einer impulsiven Ansprache rüttelte er seine Schützlinge wieder wach. Innerhalb weniger Minuten verwandelten die Schuhstädter einen 5:8-Rückstand in eine 11:9-Führung. Der Abwehrverbund arbeitete geschlossener, die Offensive agierte zunehmend strukturierter. So kamen die Herzogenauracher meist entweder aus der zweiten Reihe oder frei vom Kreis zum Torabschluss. Aber auch die gegnerischen Schützen erwiesen sich als äußerst treffsicher. Der Halbzeitstand von 16:16 ging daher völlig in Ordnung.

Der zweite Durchgang sollte nichts für schwache Nerven werden. TS-Torhüter Sebastian Kammerer hielt ein ums andere Mal durch starke Paraden seine Vorderleute im Spiel. Diese bemühten sich, die Fehler aus den Vorwochen endlich abzustellen und als Einheit die Partie für sich zu entscheiden. Bis zum 32:30 führten die Gastgeber durchwegs mit zwei Toren. Zahlreiche Platzverweise verliehen der Partie noch eine zusätzliche Würze: So stellte das Schiedsrichtergespan Kastner/Wölfel erst Felix Fenchl von der HSG vom Platz. Dieser hatte einen TSH-Gegenstoß unsanft beendet. Aber auch die Gastgeber wurden in der Schlussphase zunehmend dezimiert. Neben Spielmacher Jonas Hirning, der bereits zwei Zweitstrafen hinnehmen musste, mussten auch Ingo Kundmüller (52.), Markus Hentschke (53.) und Thomas Janson (57.) jeweils für zwei Minuten auf die Bank. Hentschke wurde vier Minuten vor Abpfiff nach einer scheinbar harmlosen Aktion des Feldes verwiesen und muss deswegen voraussichtlich zwei Wochen aussetzen. Doch trotz der Tatsache, dass die Hausherren die Schlussphase konstant in Unterzahl überstehen mussten, lieferten sie eine tolle, kämpferische Leistung ab. Selbst mit zwei Spielern weniger auf dem Parkett erarbeiteten sich diese gute Torchancen, scheiterten aber am Ende erneut an den eigenen Nerven. Doch allen voran Philipp Wolf übernahm in dieser Phase des Spiels Verantwortung und führte sein Team zum überfälligen Sieg.

Kundmüller sehr zufrieden

Natürlich war auch an diesem Spieltag nicht alles perfekt am Spiel der Turnerschaft. Doch die Mannschaft überzeugte durch Kampfgeist, Siegeswillen und Zusammenhalt auf ganzer Linie und fand - nach enttäuschenden letzten Wochen - wieder verdient in die Erfolgsspur zurück. Dem stimmte auch Kundmüller nach Abpfiff zu: "Die Jungs haben in den letzten Wochen alles an sich hinterfragt. Sie bemühen sich wirklich sehr und daher haben sie dieses Erfolgserlebnis auch mehr als verdient. Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung und das freut mich am meisten."