Staffel schreibt Geschichte
Autor: Johannes Höllein
Höchstadt a. d. Aisch, Mittwoch, 24. Februar 2016
Zum ersten Mal schaffte ein 3x1000-Meter-Männertrio des LSC Höchstadt bei der deutschen Meisterschaft aufs Treppchen.
Drei Sportler des LSC Höchstadt haben ein Zeichen gesetzt und die Erwartungen für die nächsten Wettkämpfe der Wintersaison geschürt. Niklas Bühner sowie Bastian und Martin Grau schafften bei der deutschen Hallenmeisterschaft der Langstaffeln in Dortmund das, was einem Erwachsenen-Trio des LSC bislang verwehrt geblieben war: Sie gewannen eine Medaille (Bronze).
"Damit hatten wir schon geliebäugelt, zumal zwei Teams, die sonst vorn mitlaufen, abgesagt hatten. Die Jungs waren regelrecht euphorisch, Bastian hat sogar von Gold gesprochen", erzählt Trainer Markus Mönius. Seiner Meinung nach war dieses Ziel zu hoch gesteckt, da er die 3x1000-Meter-Staffel aus Braunschweig für zu stark hielt.
Und der Coach sollte recht behalten, zumal seine eigene Taktik nicht ganz aufging.
"Ich habe Niklas als Startläufer eingesetzt, weil ich hoffte, dass das Tempo zu Beginn nicht ganz so hoch und er im Schlussspurt nicht zu viel Boden verlieren würde. Leider ging dann schon 300 Meter vor dem Wechsel die Post ab, und er konnte - weil er ja auch eher auf den 5000 Metern zu Hause ist - nicht mehr mithalten", berichtet Mönius.
Aufholjagd mit Köpfchen
So musste Bastian Grau - auf Position 6 liegend - einige Meter gutmachen, um überhaupt um Bronze oder Silber mitlaufen zu können. Die Braunschweiger waren zu diesem Zeitpunkt bereits enteilt. Und Grau ging seine 1000 Meter mit Köpfchen an. Relativ schnell schloss er die Lücke zu den vier vor ihm liegenden Läufern und attackierte im richtigen Moment. "Er hat das richtig gut gemacht und als Zweiter den Stab weitergereicht.
Aber der Vorsprung war nicht ganz so groß wie erhofft", gibt Mönius zu.Und so war es an Martin Grau, den nun entbrennenden Dreikampf um die zwei verbleibenden Medaillen für sich zu entscheiden. Nach 500 Metern verschärfte er das Tempo und konnte so zumindest einen der Verfolger abschütteln. Doch Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe) saß dem Höchstadter im Genick und entwickelte auf der Zielgeraden mehr Tempo als das Hindernis-Ass, um letztlich mit mehr als einer Sekunde Vorsprung Silber zu holen.
Die Höchstadter konnten angesichts ihrer starken Leistung aber gut mit Bronze leben. "Die Abstände waren klein, und die Zeit von 7:20,84 Minuten für unsere Verhältnisse top", betont Mönius. Neuzugang Bühner müsse sich noch an die geänderten Bedingungen in Höchstadt gewöhnen, Bastian Grau könne mit seiner Zeit von 2:25 Minuten sehr zufrieden sein. "Für beide war es ein guter Gradmesser für die DM in Leipzig am kommenden Wochenende. Bastian ist für die 1500 Meter als Siebtschnellster gelistet, Niklas als Zwölfter. Beide haben Chancen in den Endlauf zu kommen", sagt der LSC-Cheftrainer.
Noch zweimal nach Afrika
Zeitgleich werden Martin Grau und der Rest des Höchstadter Top-Teams bei den bayerischen Cross-Meisterschaften in Markt Indersdorf an den Start gehen und dort - so glaubt Mönius - um die Medaillen mitlaufen. Eine Woche später geht es für den LSC dann erneut nach Dortmund. Bei der Cross-DM wird Höchstadt zwei Herren-Teams und Theo Schell in der Jugend an den Start schicken.Für Martin Grau sind die kommenden Wettbewerbe aber nur Zwischenstationen in der Vorbereitung auf die Olympia-Qualifikation. "Auf ihn warten noch Trainingslager in Kenia und Südafrika, und er bekommt dafür schon jetzt die beste Leistungsdiagnostik, die er jemals hatte", betont Mönius.