Sieben Sekunden vor Schluss aus den Träumen gerissen
Autor: Johannes Höllein
Höchstadt a. d. Aisch, Sonntag, 11. Oktober 2015
Nachdem sie einen 0:2-Rückstand aufgeholt hatten, hofften die Höchstadt Alligators darauf, sich beim EC Pfaffenhofen in die Verlängerung zu retten und durch die gute Leistung - die sie allerdings erst im dritten Drittel zeigten - doch noch zum zweiten Saisonsieg zu kommen.
Doch wie schon in der vergangenen Saison - damals waren es sechs Sekunden - wurden die Höchstadter kurz vor Schluss noch um den Punktgewinn gebracht. Doch der HEC war nicht der einzige Favorit, der strauchelte: Dass der EV Lindau gegen den Aufsteiger aus Pegnitz patzt, hatte auch keiner gedacht.
EC Pfaffenhofen - Höchstadter EC 3:2
Die Gäste starteten gut, hatten durch Thilo Grau und Ales Kreuzer die Führung auf dem Schläger. Doch schon da deutete sich an, was das ganze Spiel über ein Problem sein würde. In Überzahl tat sich der HEC schwer, fand kaum Zugang zum Tor, das von den Icehogs mit allen Mitteln verteidigt wurde - auch auf Kosten eines Penaltys, den Martin Vojcak aber nicht nutzen konnte (3.). Stattdessen fanden sich die Alligators plötzlich in doppelter Unterzahl wieder, wobei die Strafe gegen Markus Babinsky, der sich vehement aus einer Umklammerung befreite, überzogen
schien. Pfaffenhofen wusste diesen Umstand jedoch zu nutzen. Schuster passte auf den am langen Eck postierten Selea, der nur noch den Schläger hinzuhalten brauchte (7.). Das brachte den HEC aus dem Konzept, und acht Minuten später saßen wieder zwei Höchstadter auf der Strafbank. Landstorfer schlug nach Pass von Birk zum 2:0 zu. Um den Schock zu verdauen, versuchten die Gäste in der Folge, das Spiel zu ordnen und vergaben durch Stephan Hiendlmeyer die große Chance zum Anschlusstreffer.
Das Spiel war auch nach der Pause zerfahren und wahrlich kein Augenschmaus. Der HEC tat sich weiter schwer und ließ im Powerplay seine Qualitäten vermissen. Zumindest gelang Daniel Jun mit einem "Blue-Liner" der Anschlusstreffer (25.), der die Alligators neue Hoffnung schöpfen ließ. Die große Chance auf den Ausgleich hatte Hiendlmeyer, der erst gefoult wurde und den anschließenden Penalty aber an den Pfosten setzte (34.).
Im Angesicht der drohenden Niederlage besannen sich die Panzerechsen im Schlussdrittel endlich ihrer Stärken und versetzten das Pfaffenhofener Tor in Belagerungszustand. Es dauert aber bis zur 57. Minute, ehe Marco Pronath im Powerplay nach Vorarbeit von Tomas Urban und Martin Vojcak der überfällige Ausgleich gelang. Doch die Mühen der Alligators wurden nicht belohnt. Durch eine überflüssige Bankstrafe gerieten sie noch einmal in Unterzahl. Und nach einem verlorenen Bully reichten den Gastgebern, die bis dato nichts für das Spiel getan hatten, zwei Pässe, um Birk in Position zu bringen: Der blieb cool und traf sieben Sekunden vor Schluss zum 3:2.
Die Statistik zum Spiel
EC Pfaffenhofen - Höchstadter EC 3:2 (2:0, 0:1, 1:1)EC Pfaffenhofen: Tor: Banzer, Weiner; Verteidigung: Oexler, Jeske, Schuster, Wolf, Eder, Hofbauer, Landstorfer, Ihle; Angriff: Tahedl, Bauer, Dörfler, Gebhardt, Vokaty, Thebing, Birk, Selea, Berger, Neubauer, Deubler, Weicht
Höchstadter EC: Tor: Metz, Fous; Verteidigung: Stütz/Sikorski, Vojcak/babinsky, Schorr/Gäbelein;
Angriff: Jun/Grau/Urban, Hiendlmeyer/Pronath/Kreuzer, A. Lenk / Dzemla / L. Lenk, Hörl, Tratz
SR: Manuel Vorgeitz, Tobias Wollenschläger, Marius Wolzmüller
Zuschauer: 200
Tore: 1:0 Selea (7.), 2:0 Landstorfer (15.), 2:1 Jun (25.), 2:2 Pronath (57.), 3:2 Birk (60.)
Strafzeiten: 18 / 18