Schell: Erst Totalschaden, dann Vollgas
Autor: Johannes Höllein
Höchstadt a. d. Aisch, Montag, 16. Juli 2018
Nach einem Unfall sagte Theo Schell seine Teilnahme an der bayerischen Meisterschaft zunächst ab, entschied sich jedoch um und flog zu einer neuen Bestzeit.
Fast wäre es bei Theo Schell nichts geworden mit einem Start bei der bayerischen U23-Meisterschaft in Kitzingen. Nach einem Unfall hatte sein Auto nur noch Schrottwert. Der Läufer des LSC Höchstadt blieb zwar unverletzt, doch der Schreck war ihm in alle Glieder gefahren, so dass er sich bei Trainer Markus Mönius abmeldete. Doch über Nacht fand der 19-jährige Scheinfelder seine Wettkampflust wieder und lief das 800-Meter-Rennen seines Lebens.
"Theo ist sensationell gut gelaufen, ging ein ohnehin flottes Rennen mutig an. Bis 150 Metzer vor dem Ziel hielt er sich auf Rang 4, dann legte er einen starken Endspurt hin", lobte Mönius. "Wenn das Rennen noch zehn Meter länger gewesen wäre, hätte er den Erstplatzierten noch geschnappt", erklärte der Coach. Doch auch mit Silber konnte Schell sehr gut leben, zumal er seine persönliche Bestzeit um fünf Sekunden auf 1:54,82 Minuten verbessert hatte.
Schell wird in knapp zwei Wochen Teil der beiden 3x1000-Meter-Staffeln sein, mit denen der LSC Höchstadt bei der deutschen U20-Meisterschaft starten wird. Wenig später geht es für den Fachabiturienten dank eines Ausbildungsstipendiums des deutschen Bundestages für ein Auslandsjahr in die USA, wo er für ein Collegeteam laufen wird.
Zwei weitere LSCler fiebern dem kommenden Wochenende entgegen. Bei der DM in Nürnberg gehen Martin Grau und Niklas Buchholz über 3000 Meter Hindernis an den Start. Das Rennen findet am Samstag um 14.15 Uhr statt und wird voraussichtlich live von der ARD übertragen. Grau will - wie 2105 an gleicher Stelle - deutscher Meister werden, Buchholz hofft darauf, sein Potenzial ausschöpfen zu können.