Pumas lassen "Tausendprozentige" aus
Autor: Johannes Höllein
, Sonntag, 16. August 2015
Im Topspiel der Kreisliga 1 ER/PEGzum Saisonauftakt brennt der Bezirksliga-Absteiger aus Herzogenaurach ein Feuerwerk gegen den TSV Röttenbach ab, steht am Ende aber mit leeren Händen da. Auch in den anderen Ligen ist einiges geboten.
Kreisliga 1 ER/PEG FC Herzogenaurach - TSV Röttenbach 0:1
Der Absteiger gegen den Fast-Aufsteiger der vergangenen Saison - das versprach ein fußballerischer Leckerbissen zu werden. Doch eigentlich spielte nur eine Mannschaft, die von Neu-Trainer Jakob Karches. "Ich bin wahnsinnig stolz auf meine Mannschaft. Sie hat genau den Fußball gezeigt, den ich mir vorstelle." Nur das Ergebnis trübte den ersten Eindruck des FCH-Übungsleiters. Die Gäste aus Röttenbach wussten um die Spielstärke des Gegners, zogen sich weit zurück und lauerten auf Konter. Und die Gelegenheit dafür ergab sich nach sechs Minuten. Die Pumas, die bis dato schon zwei, drei Chancen ausgelassen hatten, verloren den Ball im Aufbau, und weil die Abwehr weit aufgerückt war, bedurfte es nur weniger Ballkontakte der Röttenbacher, bis André Holzmann allein vor dem Herzogenauracher Tor stand und nur noch einzuschieben brauchte. Die Heimelf zeigte sich aber wenig geschockt und spielte den TSV in der Folge förmlich an die Wand. "Die Zuschauer haben hinterher zu mir gesagt, es war wie bei Bayern gegen den HSV. Nur die Tore haben gefehlt. Wir hatten drei bis vier Tausendprozentige, fünf Hundertprozentige und noch einige Distanzschüsse, bei denen der Gegner noch irgendwie ein Bein dazwischen bekommt", berichtete Karches. So sei die Stimmung etwas hochgekocht, vor allem die Zuschauer seien mit der einen oder anderen Schiedsrichterentscheidung nicht einverstanden gewesen. "Wenn wir unsere Chancen genutzt hätten, wären das alles keine Aufreger gewesen. Ich mache meinen Team keinen Vorwurf. Ich freue mich darüber, wie wir gespielt haben und bin mir sicher, dass sich der Erfolg bald einstellt. Im Fußball gleicht sich alles aus", betonte der FCH-Trainer. Sein Gegenüber, Joachim Müller, beglückwünschte Karches zum verdienten Sieg und räumte ein: "So viel Glück wie heute hatten wir in der gesamten letzten Saison nicht."
Kreisklasse 1 ER/PEG: TSV Etzelskirchen - ASV Höchstadt 0:1
Zum Auftakt gab es ein Derby für den Aufsteiger aus Etzelskirchen. Und was für eins. Die knapp 200 Zuschauer, die sich das trotz Regenwetters nicht entgehen lassen wollten, wurden keine Sekunde enttäuscht. Denn die beiden Teams lieferten eine fußballerische Leistung ab, die in der Kreisklasse nicht alles Tage zu sehen ist. Und so war es kein Wunder, das Gästetrainer Benjamin Mair nach dem Spiel einräumte: "Wenn Etzelskirchen so weitermacht, werden sie mit dem Abstieg absolut nichts zu tun haben." Überhaupt hatte der Höchstadter schon vor der Partie gehörig Respekt vor dem souveränen A-Klassenmeister. "Wir mussten auf fünf Stammspieler verzichten und wussten, dass es eine ganz enge Kiste wird", berichtete Mair. Trotzdem lagen die spielerischen Vorteile meist bei seinem Team, das sich folgerichtig auch die Mehrzahl gefährlicher Chancen herausspielte. Aber auch Etzelskirchen hatte seine Momente. "Am Ende hätte es gut und gern auch 5:4 für uns ausgehen können. Aber ich bin froh, dass wir in der einen Situation richtig gestanden haben", sagte Mair.
Das war in der 70. Minute. Nach einer Flanke traf ein ASVler den Ball nicht richtig. Der Abpraller landete aber beim agilen Imam Ramadan Chousein, der überlegt das 0:1 markierte. In einer rassigen Partie, die nicht nur von starken Spielzügen sondern auch von Kampf und vielen kleinen Fouls geprägt war, bedeutete dies die Entscheidung. Darüber hinaus gab es noch zwei strittige Szenen, in denen es auch Elfmeter für den ASV Höchstadt hätte geben können. "Ich denke, es war ein verdienter Sieg für uns, auch wenn die Unterschiede nur minimal waren", erklärte Mair abschließend.
Kreisklasse Bamberg 3: TSV Aschbach - SV Sambach 0:0
Wer seine Chancen nicht macht, wird oft bestraft. Diese alte Fußballerweisheit traf auf den TSV Aschbach zwar nur zur Hälfte zu, denn die Gäste aus Sambach waren insgesamt zu schwach, um die Heimelf zu bestrafen, doch letztendlich ärgerten sich auch die meisten unter den gut 150 Zuschauern über zwei verlorene Punkte. In den Anfangsminuten hatten die Sambacher einige sporadische Vorstöße und wurden über Standards sogar zwei-, dreimal gefährlich. Ansonsten bestimmten aber die Hausherren das Geschehen und erspielten sich eine ganze Reihe guter Möglichkeiten, die aber allesamt ungenutzt blieben. Zu allem Überfluss blieb in der Schlussphase dann auch noch zweimal die Pfeife des Schiedsrichters stumm. Glück für die Gäste aus Sambach, denn in beiden Fällen hätten sie sich nicht beschweren dürfen, wenn es Elfmeter gegeben hätte. So blieb es beim torlosen Remis.