Match-Strafe gegen Babinsky wird zum Knackpunkt
Autor: Johannes Höllein
Höchstadt a. d. Aisch, Sonntag, 01. Februar 2015
Mit am Ende nur noch drei etatmäßigen Verteidigern versuchten die Höchstadt Alligators gegen - im Vergleich zum Hinspiel (6:4) - deutlich stärkere Memminger zwar alles, um in einer schwer umkämpften Partie noch das Penaltyschießen zu erzwingen, wurden aber nicht belohnt.
Die 70 mitgereisten Fans unter den 1182 Zuschauern sahen einen mitreißenden Auftritt ihrer Mannschaft, die trotz der Pleite weiter gute Chancen hat, mindestens Dritter der Zwischenrunden-Gruppe A in der Eishockey-Bayernliga zu werden.
ECDC Memmingen - Höchstadter EC 6:5
Die Gäste, die auf Simon Knaup, Ronny Glaser (beide beruflich verhindert) und den verletzten André Lenk verzichten mussten, legten einen Blitzstart hin: Gerade 20 Sekunden waren gespielt, da setzte Richard Stütz mit einem langen Pass Tomas Urban in Szene, der zu einem Solo ansetzte, Goalie Reichel meir verlud und das 0:1 markierte. Der ECDC, der das Tabellenende der Gruppe A ziert und deshalb unter Druck steht, war geschockt und hatte in der Folge Glück, nicht noch höher in Rückstand zu geraten. Selbst eine Überzahl wusste Höchstadt nicht zu nutzen. Nach acht Minuten hatten sich die Indians aber erholt.
Sikorski nutzt die Verwirrung
Ins zweite Drittel starteten die Gäste gut, fabrizierten dann jedoch einen Wechselfehler, den Memmingen zum Durchbruch nutzte - Pertl brachte den ECDC erstmals in Front (25.) Die Indians bauten nun mächtig Druck auf, doch Höchstadt verteidigte gut und konnte sich mehrfach auf Schnierstein verlassen. In der 35. Minute hatten die Alligators mal wieder einen Mann mehr auf dem Eis und wussten dies zu nutzen: Jun zog ab, Daniel Sikorski sorgte für Verwirrung im Slot und traf zum 3:3 (35.).
Sekunden später checkte Markus Babinsky einen Memminger, der sich dabei verletzte. Die Match-Strafe (mindestens zwei Spiele Sperre) erhielt der HECler aber wohl nur aufgrund seines schlechten Rufes, Schläger oder Ellenbogen waren nämlich nicht im Einsatz. Mit nur noch drei etatmäßigen Verteidigern und fünf Minuten in Unterzahl hatten es die Aischgründer schwer und leisteten sich dazu einen Moment der Unachtsamkeit: Miettinen brachte sich mit einem schnellen Antritt in Position und den ECDC abermals nach vorn (36.). Zwei Minuten später, die Indians waren weiterhin in Überzahl, stand Vanek goldrichtig und erhöhte auf 5:3. Davor hatten es Urban und Sikorski verpasst, den HEC wieder heranzubringen.
Schnierstein und die Latte retten
Im Schlussdrittel warfen die Gäste noch einmal alles in die Waagschale, schafften es in einer mitreißenden Partie, viel Druck aufzubauen und eine Strafe gegen Memmingen zu erzwingen. In Überzahl gelang Vojcak im Zusammenspiel mit Jun den neuerlichen Anschluss (43.) und sorgte für eine hochdramatische Schlussphase. Hüben wie drüben hagelte es Strafen. Schnierstein hielt den HEC mit tollen Paraden im Rennen, einmal half auch die Latte. Zwei Minuten vor Schluss war Höchstadt in Überzahl drauf und dran, den Ausgleich zu erzielen, lief jedoch in einen Konter, den Jainz zum 6:4 nutzte. Doch weil Thilo Grau nur zehn Sekunden später wieder verkürzte (59.), keimte noch einmal Hoffnung auf. Die Alligators probierten alles, doch umsonst. Memmingen rettete sich ins Ziel.
Die Statistik zum Spiel
ECDC Memmingen - Höchstadter EC 6:5 (2:2, 3:1, 1:2)
ECDC Memmingen: Tor: Reichelmeir, Niemz; Verteidigung: Hoffmann, Stotz, Tenschert, Schirrmacher, Feldmeier, Jainz, Piotrowski; Angriff: Pertl, Aschenbrenner, Baker, Arnold, Pfalzer, Rott, D. Zimmermann, Krafczyk, Kozlovsky, Vanek, Miettinen
Höchstadter EC: Tor: Schnierstein, Riebel; Verteidigung: Stütz/Sikorski, Kaczmarek/Babinsky;
Angriff: Jun/Grau/Urban, Vojcak/Dzemla/Kreuzer, Tratz, Hiendlmeyer
SR: Jürgen Sperl, Thomas Einfeldt, Uwe Schlesiger
Zuschauer: 1182
Tore: 0:1 Urban (1.), 1:1 Baker (11.), 1:2 Dzemla (15.), 2:2 Tenschert (18.), 3:2 Pertl (25.), 3:3 Sikorski (35.), 4:3 Miettinen (36.), 5:3 Vanek (38.), 5:4 Stütz (43.), 6:4 Jainz (58.), 6:5 Grau (59.)
Strafzeiten: 18 / 17 +20 (Babinsky)