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Leichter Schwitzen in Spanien


Autor: Peter Müller

Herzogenaurach, Mittwoch, 26. April 2017

Die Sportler der TS Herzogenaurach haben sich in Spanien auf die kommende Saison vorbereitet. Bis auf eine Wetterkapriole waren die Bedingungen bestens.
Die TSH-Athleten Stefanie Wittwer (li.), Anna Dupke und Timo Kaufmair zeigen, dass der Strand nicht nur zum Faulenzen da ist. Fotos: privat


Zum wiederholten Mal begaben sich die Leichtathleten der Turnerschaft Herzogenaurach unter Leitung ihres Trainers Peter Müller zum Oster-Trainingslager nach Spanien. An der sonnenverwöhnten andalusischen Costa de Luz im Süden der iberischen Halbinsel fand die zum großen Teil aus Mehrkämpfern bestehende Trainingsgruppe ein ideales Domizil, um zehn Tage lang wichtige technische Grundlagen für die anstehenden Wettkämpfe zu legen.


Hitze war nicht die einzige Hürde

Per Flugzeug gelangten die Athleten von München nach Málaga. Mit Mietautos ging es weiter zum Hotel nach Chiclana. Am nächsten Morgen fand bereits die erste Einheit statt. Bei über 20 Grad und Sonnenschein standen vormittags Hürdentechnik, nachmittags Speer und Diskus auf dem Programm, lediglich unterbrochen von einer Sandwich-Mittagspause im Stadion. Mit dem ersten Muskelkater im Gepäck wurden am Abend die Wellen des Atlantiks getestet.
An den weiteren Tagen waren zahlreiche Trainings und Leistungstests zu absolvieren. Mittwochs wurden die Sprintfähigkeiten über 30, 40 und 60 Meter getestet. Mit ausgelobten Eiskugeln animierte Müller seine Schützlinge zu Bestzeiten. Vor allem U18-Athlet Louis Mennerat und der langjährige TSHler Timo Kaufmair überzeugten auf den Kurzstrecken.
Bei den Sprungtests (Standweitsprung, Sprunglauf und Einbeinsprünge) trieb der interne Konkurrenzgedanke der Mehrkämpfer um Christoph Lange, Marius Laib und André Zahl die Herzogenauracher zu Höchstleistungen an. Beim Kugelstoßen und Hochsprung stand das Festigen der Wettkampftechnik im Vordergrund, beim Weitsprung das Verbessern des Absprung- und Flugverhaltens. Hier zeigte insbesondere Chiara Ebner gute Fortschritte.


Beachvolleyball und Golf

Neben den elf Einheiten blieb aber auch ausreichend Zeit zur Entspannung, Abkühlung und Regenaration am Sandstrand direkt an der Hotelanlage. Auf dem Beachvolleyball-Platz und auf der nahegelegenen Golfanlage schnupperten die TSHler in komplett andere Sportarten. Mehrkämpfer Lars Meschede, der eine Ausbildung zum Physiotherapeut absolviert, machte die Muskeln seiner Teamkollegen wieder einsatzbereit.
Das kulturelle Highlight im Trainingslager war der Besuch der Felsenstadt Ronda. Nach abenteuerlicher Anfahrt durch die kurvenreiche, aber landschaftlich beeindruckende Sierra de Grazalema sorgte der Stadtbummel inklusive Erkundung der bis zu 120 Meter tiefen Schlucht des Guadalevin inmitten der Stadt für Staunen.
Die abschließenden beiden Tage brachten abenteuerliche Trainingsbedingungen. Bei Windböen von bis zu 100 Stundenkilometern lernte eine Hochsprungmatte fliegen. Glücklicherweise ging für Neuzugang Laib alles glimpflich aus, als er von der Matte geworfen und unter ihr begraben wurde. Ein geplantes Hürdentraining musste durch Sprints ersetzt werden, da die Hürden teilweise vom Wind verschoben wurden.
Das Fazit der Sportler war überwiegend positiv. Dank der durchgehend angenehmen Temperaturen konnten Trainingsinhalte durchgeführt werden, die zu dieser Jahreszeit in Deutschland unmöglich gewesen wären. Mit ehrgeizigen Zielen ausgestattet gehen die TSH-Leichtathleten nun in die Sommersaison und freuen sich auf die ersten Wettkämpfe.


Auftakt am kommenden Samstag

Nach dem Auftakt am kommenden Samstag beim Sprint-Cup in Eckental und den mittelfränkischen Meisterschaften im Stabhochsprung in Ansbach am 1. Mai stehen für fast alle Teilnehmer des Trainingslagers am 13./14. Mai bereits die nordbayrischen Meisterschaften im Mehrkampf an. Dort gilt es, den Schwung aus dem Spanien-Aufenthalt mitzunehmen und erste Qualifikationsleistungen für deutsche und bayerische Meisterschaften zu erzielen.