Kürzdörfer gibt Abschlussgala
Autor: Redaktion.
Höchstadt a. d. Aisch, Dienstag, 17. Juni 2014
Bei seinem letzten Auftritt bei einer deutschen U23-Meisterschaft wird der Adelsdorfer im Trikot des LSC Höchstadt Fünfter über 1500 Meter und holt sich über 3x1000 Meter mit Tobias Budde und Bastian Grau Bronze.
Weit reisen mussten alle Vereine aus dem Süden zu den deutschen U23-Meisterschaften in Wesel. In der Stadt am Niederrhein fand der letzte große Auftritt der Läufer des LSC Höchstadt im U23-Bereich statt, da die meisten Aktiven des Top-Teams nach der Saison eine Klasse aufrücken werden. Im Vorfeld musste Trainer Markus Möbius nochmal umdisponieren, da Topläufer Martin Grau aufgrund seines Einsatzes bei der Team-EM am kommenden Wochenende in Braunschweig nicht starten durfte.
Zuerst mussten aber die 1500-Meter-Läufer Marco Kürzdörfer und Tobias Budde in den Vorläufen ran. Budde erwischte im ersten von zwei Läufen keine gute Ausgangsposition. Häufig eingekeilt knickte er sogar um und konnte nach langsamen Anfangstempo beim Endspurt nicht mehr ganz mithalten.
Temposchlacht kurz vor dem Ziel
Besser machte es Marco Kürzdörfer im zweiten Vorlauf. Als der vermeintliche Favorit, Abdi Uya Hundesa, das Tempo des insgesamt schnelleren Rennens verschärfte, konnte nur der Adelsdorfer folgen und sicherte sich als Zweiter souverän einen Finalplatz. Im Endlauf wollte dann lange keiner so recht Gas geben, und so kam es auf den letzten 400 Metern zu einer waren Temposchlacht. Hellwach sicherte sich Marco Kürzdörfer 300 Meter vor dem Ziel Position 3 und die Lücke zum restlichen Feld war schon beachtlich.
In der letzten Kurve wurde er dann von dem späteren Überraschungssieger Marius Probst aus Wattenscheid überlaufen und auf der Zielgerade noch von Sebastian Schenk aus Berlin eingeholt, der ihn schon in Regensburg bezwungen hatte. Am Ende war der 22-jährige Chemiestudent aber sehr zufrieden mit seinem fünften Platz bei seiner letzten U23-DM.
Im anschließenden 3000-Meter-Hindernisrennen, in dem Titelverteidiger Martin Grau aus bekannten Gründen nicht antreten durfte, startete Konstantin Wedel unter denkbar schlechten Vorbedingungen. Vor knapp vier Wochen fing er sich eine schwere Sommergrippe ein - kaum genesen holte er sich eine Sehnenentzündung im linken Fuß durch eine Blockade im Rücken. Diese zwang ihn zu zwei weiteren Wochen Pause. Trotzdem stellte Wedel sich an die Startlinie, um die DM-Norm der Aktiven von 9:08,00 Minuten zu unterbieten. Von seinem Trainer Markus Mönius zur Vorsicht angehalten ging er das Rennen viel zu schnell an: Auf dem zweiten Kilometer konnte er das Tempo noch einigermaßen halten, dann kam der Einbruch und von hinten das restliche Feld, von dem Wedel geschluckt wurde. Am Ende standen 9:09,73 Minuten und Platz 8 zu Buche - die DM-Norm hatte der LSC-Läufer um mehr als eine Sekunde verpasst.
Weitere Starts als Hypothek
In der 3x1000-Meter-Staffel ist der LSC Höchstadt seit Jahren ein Medaillenfavorit. Bei der U23-DM klappte es bisher allerdings erst einmal mit Edelmetall, da die meisten Läufer bereits Vorbelastungen durch Einzelrennen in den Knochen hatten. Auch in diesem Jahr stand man auf Listenplatz 2, aber verschiedene Umstände machten einen Podestplatz unwahrscheinlich: Zuerst musste Martin Grau durch seinen Zwillingsbruder Bastian ersetzt werden, der seit zwei Jahren kein Bahnrennen mehr bestritten hatte. Tobias Budde hatte mit seinem lädierten Fuß zu kämpfen und und Marco Kürzdörfer hatte zwei schwere Rennen in den Beinen. Währenddessen gingen die Mitfavoriten, SC Magdeburg und LAC Quelle Fürth, mit frischen Athleten an den Start.
Dann aber folgte die große Überraschung: Bastian Grau lief wie in alten Zeiten in der Spitze mit und übergab mit wenig Rückstand an Kürzdörfer. Dieser lief ein unglaubliches Rennen und übergab nach 2:25 Minuten auf Position 2 liegend an Tobias Budde. Bis 300 Meter vor dem Ziel konnte der Erlanger sich dem Angriff des frischen Martin Weinländer (LAC) erwehren, dann musst er ihn vorbei ziehen lassen. In 7:28,21 Minuten sicherte sich das LSC-Trio aber die Bronzemedaille hinter Magdeburg und Fürth und ließ sich von den mitgereisten Fans ausgiebig feiern.