Kreuzer, Jun und Urban knocken die Eishackler aus
Autor: Johannes Höllein
Höchstadt a. d. Aisch, Freitag, 18. März 2016
Unfassbar. Auch im dritten Duell mit dem TSV Peißenberg findet der Höchstadter EC das bessere Ende für sich und den kürzesten Weg ins Play-off-Endspiel.
Drei Sieg nach nur drei Spielen: Dass die Alligators durch das Halbfinale fliegen würden, hätte niemand erwartet. Und so deutlich wie das Endergebnis waren die Begegnungen mit dem TSV Peißenberg nie. Die Eishackler, die mit ähnlichen Tugenden wie der HEC ausgestattet sind - unbändiger Wille und mannschaftliche Geschlossenheit - verlangten den Aischgründern dreimal alles ab und hatten letztendlich auch ein wenig Pech, die Hoffnung auf die eigene Final-Teilnahme nicht länger am Leben halten zu können. Die Höchstadter verschafften sich mit dem 3:0 eine mehrtägige Pause, die sie nutzen werden, um alle Kräfte für das Endspiel zu sammeln.
Ob die Alligators dann am Karsamstag nach Waldkraiburg oder Lindau reisen, entscheidet sich erst am Sonntag oder am Mittwoch vor Ostern .
TSV Peißenberg - Höchstadter EC 3:4
Die Gäste gerieten schon nach wenigen Sekunden in Unterzahl, verteidigten aber gut, und übernahmen dann das Kommando. Aber weder Stefan Hiendlmeyer (5.) noch Thilo Grau oder Markus Babinsky (7.) gelang der Führungstreffer. Stattdessen nahm sich Malzatzki aus der Halbdistanz ein Herz und traf halbhoch zum 1:0 (9.). Für HEC-Goalie Schnierstein gab es da nichts zu halten. Doch die Alligators brauchten nicht einmal eine Minute, um zurückzuschlagen. TSV-Schlussmann Goll konnte einen Schuss von Tomas Urban nicht festhalten, Ales Kreuzer staubte ab (10.). Höchstadt blieb in der Folge am Drücker, doch klare Chancen wie zu Beginn blieben aus.
Zwei weitere Strafzeiten gegen die Aischgründer spielten den Eishacklern in die Karten. Doch der HEC stand gut und bot den Hausherren, bei denen sich der Ausfall von Wiseman bemerkbar machte, keine Angriffsfläche.
Alligators völlig von der Rolle
Nachdem Seitenwechsel zog Peißenberg an der Temposchraube. Die Gäste hielten zunächst mit viel Einsatz erfolgreich dagegen, verloren nach und nach aber den Faden. Und beim ersten Powerplay für den HEC (29.) wollte dann gar nichts mehr gelingen. Die Aktionen des HEC wurden immer konfuser. Stattdessen waren die Eishackler über Konter gefährlich und gingen folgerichtig erneut in Führung.
In Überzahl traf Neal mit einem verdeckten Schuss zum 2:1 gegen den abermals machtlosen Schnierstein (33.). Erst zum Ende des Drittels fingen sich die Panzerechsen wieder, konnten aber von Glück reden, dass der TSV in der Zwischenzeit nicht nachgelegt hatte. Die Pause kam gerade recht, um sich neu zu sortieren.
150 mitgereiste HEC-Fans stehen Kopf
Spielertrainer Daniel Jun fand in der Kabine offenbar die richtigen Worte, denn der HEC kehrt fokussiert aufs Eis zurück. Und prompt machten die Gäste den Rückstand wett: Urban bediente Kreuzer, der die harte Hereingabe zum 2:2 abfälschte (43.). Danach neutralisierten sich beide Teams weitgehend und fanden kaum ein Durchkommen. Bis zur 50. Minute: Jun tauchte allein vor der Peißenberger Tor auf, scheiterte aber an Goll.
Doch der Chef-Alligator hatte Blut geleckt, angelte sich vier Minuten später erneut die Scheibe, sprintete über das halbe Feld, vernaschte den Peißenberger Torwart und vollendete trocken zum 2:3 (54.). Die 150 HEC-Fans, von denen viele im Stau stecken geblieben und erst zum zweiten Drittel gekommen waren, standen Kopf.
Schlussoffensive in doppelter Überzahl
Dann begann das Zittern, denn Höchstadt war nun fast ausschließlich mit der Defensive beschäftigt. Doch der Verteidigungs-Riegel hielt Stand, ehe Kreuzer zwei Minuten vor Schluss auf die Strafbank musste. Peißenberg nahm eine Auszeit und den Goalie vom Eis. In doppelter Überzahl blies der TSV zur Schlussoffensive. Doch der Schuss ging nach hinten los - Urban traf mit einem Schlenzer aus dem eigenen Drittel zum 2:4 (60.) ins leere Tor.
War das die Entscheidung? Nein, denn 39 Sekunden vor Schluss verkürzte Neal - das Zittern ging weiter. Der HEC blieb jedoch hellwach, hielt die Scheibe vom eigenen Tor fern und ließ geschickt die Zeit verstreichen. Finale!
Die Statistik zum Spiel
TSV Peißenberg - Höchstadter EC 3:4 (1:1, 1:0, 1:3)TSV Peißenberg: Tor: Goll, Fe. Barth; Verteidigung: Stögbauer, Brauer, Singer, Lenz, Maier, Ebentheuer, Neal; Angriff: Eichberger, M. Barth, Fl. Barth, Hörndl, Mooslechner, Stowasser, Malzatzki, Estermaier, Feistle, Andrä, Brikner
Höchstadter EC: Tor: Schnierstein, Fous; Verteidigung: Ryzuk/Babinsky, Stütz/Sikorski, Kaczmarek;
Angriff: Jun/Urban/Kreuzer, Dzemla/ Hiendlmeyer/Tratz, A. Lenk/Grau/L. Lenk, Seelmann
SR: Thomas Buckmann, Christopher Antretter-Oswald, Alexander Pletzer
Zuschauer: 1100
Tore: 1:0 Malzatzki (9.), 1:1 Kreuzer (10.), 2:1 Neal (33.), 2:2 Kreuzer (43.), 2:3 Jun (54.), 2:4 Urban (60.), 3:4 Neal (60.)
Strafzeiten: 4 / 16