HSG ist der jubelnde Derbysieger
Autor: Max Kaltenhäuser
Heßdorf, Montag, 22. Februar 2016
Wie schon im vergangenen Jahr sorgen die Niederlindacher dafür, dass der Nachbar von der TS Herzogenaurach seine Aufstiegsträume begraben kann.
Eigentlich war es bislang eine sehr gute Saison für die Bezirksoberliga-Handballer der Turnerschaft Herzogenaurach. Doch ausgerechnet in den entscheidenden Derbys zeigt das ambitionierte Team Nerven. So auch am Sonntag in Niederlindach. Bei der abstiegsbedrohten Mannschaft von Trainer Walter Anheuer unterlagen die Schuhstädter knapp und müssen den Traum von der Landesliga begraben. Schon im vergangenen Jahr hatte die HSG dem Nachbarn die Suppe versalzen, zum fünften mal in Folge konnten Kundmüller und Co. dieses Duell nicht gewinnen.
HSG Erl./Niederlindach - TS Herzogenaurach 22:21
Wie sich schon anhand des Spielverlaufs ablesen lässt, lieferten sich die beiden rivalisierenden Mannschaften ein spannendes und ausgeglichenes Derby, das sich vor allem durch die Tugenden Einsatz und Kampfbereitschaft auszeichnete.
Erstmals seit geraumer Zeit brachte die Turnerschaft einen stabilen Deckungsverbund auf das Parkett und bereitete dem Niederlindacher Angriff damit einige Probleme. Abgerundet wurde dies durch eine gute Leistung vom TSH-Schlussmann Kammerer, der sich immer wieder gekonnt in die Abschlüsse der gegnerischen Schützen warf.
Ein ähnliches Bild ergab sich zeitgleich jedoch auf der anderen Spielfeldhälfte. Denn dort ließ die Herzogenauracher Offensivreihe jene Konsequenz vermissen, welche den Angriff im Laufe der bisherigen Saison eigentlich so stark gemacht hatte. Dies hatte zwischenzeitlich zur Folge, dass die Hausherren sich einen knappen Vorsprung erspielen konnten (8:6). Jedoch dauerte es nicht lange, ehe die Akteure der Turnerschaft wieder gleichzogen und bis zum Pausenpfiff die Partie vollkommen offen hielten. Schließlich trennten sich beide Kontrahenten nach einer halben Stunde beim Stand von 10:10 in die Kabinen.
Einen ähnlich torarmen Durchgang bekamen die Zuschauer nach dem Seitenwechsel zu sehen. Beide Abwehrreihen dominierten den generellen Spielverlauf und ließen auch eine angemessene körperliche Härte nicht vermissen. Dies bewegte sich doch stets in einem fairen Rahmen, wenngleich lediglich ein paar strittige Schiedsrichterentscheidungen für Kopfschütteln bei den Anhängern beider Lager sorgten. Während sich die Torerfolge der HSG ausgeglichen auf den Kader verteilten, war auf der anderen Seite allen voran die TS-Rückraumreihe für die Treffer zuständig.
So konnte beispielsweise mit Jendrik Großhauser lediglich ein nomineller Flügelspieler einnetzen. Trotzdem hatten die Gäste von der Aurach in der zweiten Halbzeit leicht die Nase vorn (17:15; 19:17). "Leider konnten wir uns da nicht entscheidend absetzen", bedauerte TS-Kapitän Jonas Hirning nach Abpfiff. Stattdessen errang die Anheuer-Sieben mit dem Treffer zum 22:21 durch Rühl etwa eine Minute vor Schluss einen glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg.
Nach der zweiten Niederlage in Folge können die Aufstiegsträume der Turnerschaft - wie schon im vergangenen Jahr - wohl ad acta gelegt werden. Dementsprechend niedergeschlagen zeigten sich die Verantwortlichen nach der erneuten Derbypleite. Den Mut hat man im Lager der TSH aber noch nicht verloren. "Wir wollen weiter kämpfen und die Saison gut abschließen. Unser Fokus richtet sich auf das nächste Spiel gegen HC Erlangen", betonte Spielertrainer Ingo Kundmüller.
Die HSG hingegen hat ihr Ziel erreicht, und nach dem Befreiungsschlag gegen den OG Erlangen nun mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung einen echten Bigpoint gelandet. Jetzt sieht es im Kampf um den Klassenerhalt wieder rosig aus.
HSG: Hutzler, Schumann - Boolzen (1), Diefenbach (1), Erhardt (3), Forstner (3), Jonas (1), Loncar (1), Rowold (1), Rühl (1), Schmieding (2.), J. Stübinger, L. Stübinger (5), Willert (3)
TSH: Kammerer, Mayer, Schauer - Theiss, Hirning (2), Will (1), Wonner (4), Großhauser (4/3), Auer (1), P. Wolf (6), M. Wolf (3), Hettchen, Kundmüller