Druckartikel: Höher, schneller und spaßiger

Höher, schneller und spaßiger


Autor: Johannes Höllein

Herzogenaurach, Dienstag, 25. Sept. 2018

Obwohl sturmartige Böen bessere Resultate verhindern und die Zahl der Teilnehmer etwas enttäuscht, fällt die Bilanz des Jedermann-Zehnkampfs positiv aus.
Kai Bauer schaffte im Stabhochsprung 3,50 Meter und war als Sieger der Altersklasse M30 einer von insgesamt nur vier Athleten, die mehr als 5000 Punkte sammelten. Fotos: herzopress


Familiäre Atmosphäre ohne übersteigertes Konkurrenzdenken herrschte beim Jedermann-Zehnkampf der TS Herzogenaurach, der mit seiner 20. Auflage ein kleines Jubiläum feierte. Dass sich insgesamt nur 54 Teilnehmern bei den Profis, in der Hobby- oder Jedermann-Klasse miteinander maßen, war für Organisator Peter Müller keine große Sache. "Es geht darum, etwas auszuprobieren, sich selbst anzuspornen und gegenseitig zu unterstützen", erzählt der Cheftrainer der TSH, für den die Veranstaltung auch einen missionarischen Aspekt hat.

"Wenn nicht gerade internationale Großveranstaltungen sind, läuft die Leichtathletik unter dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung. Der Jedermann-Zehnkampf ist für uns eine Möglichkeit, Freizeitsportlern eine ganze Reihe leichtathletischer Disziplinen näherzubringen." Das sei laut Müller gelungen, denn im überschaubaren Teilnehmerfeld sei eine ganze Reihe neugieriger Novizen gewesen, die auch nächstes Jahr wieder dabei sein will.

Vom Winde verweht

Einziger Wermutstropfen war der Wetterumschwung am zweiten Tag mit kalten Temperaturen, Regen am Morgen und sturmartigen Böen, die den Sportlern vor allem beim Stabhochspringen zusetzten. "Da war mir schon ein wenig mulmig, wie Julian Meuer die 4,80 Meter in Angriff genommen hat", erzählt Müller. Eine minimale Berührung der Latte habe dem starken Gräfelfinger diesen Sprung verhagelt, trotzdem hatte er mit übersprungenen 4,40 Metern einen deutlichen Vorsprung auf Lokalmatador Lars Meschede, der es auf 3,70 Meter brachte. Wer Meuer hätte gefährlich werden können ,war der Münchner Felix Wolter, der für 7000 Punkte und fünf Meter im Stabhochsprung gut gewesen wäre. "Doch er verletzte sich gleich zu Beginn und musste aufgeben", erklärte Müller.

Doch die Zuschauer - viele waren extra wegen des Stabhochspringens gekommen - wurden trotz des immer stärker werdenden Windes nicht enttäuscht. Auch dank zweier junger Frauen aus Gräfelfing, die in der Hobbyklasse mitmischten. Die 18-Jährige Noemi Rentz Mehrkämpferin lieferte mit 3438 Punkten einen sehr guten Wettkampf ab und legte beim Stabhochspringen 3,30 Meter vor, die nur ihre Vereinskollegin Chiara Sistermann noch hätte überbieten können. Die 14-Jährige zog gleich, ließ die 3,40 Meter aus, die sie an andere Stelle schon als deutsche Jahresbestmarke gesetzt hat, scheiterte aber knapp an 3,50 Metern.