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HEC-Schiff lässt sich nicht entern


Autor: Johannes Höllein

Höchstadt a. d. Aisch, Sonntag, 12. Januar 2014

Die Pirates aus Buchloe verzweifeln an disziplinierten und taktisch gut eingestellten Höchstadtern, die ihrerseits im Überzahlspiel eiskalt zuschlagen und selbst eine fünfminütige Unterzahl schadlos überstehen.
Die Alligators Thilo Grau, Markus Babinsky und Patrik Dzemla (weiße Trikots, von links) kämpfen mit den Pirates um den Puck. Fotos: Picturedreams


Nach der fast schon einkalkulierten Niederlage in Memmingen war die Bayernliga-Partie gegen Buchloe am Freitagabend für die Höchstadter Alligators sozusagen ein Sechs-Punkte-Spiel. Und so traten sie auch auf: Diszipliniert, spielstark und energisch setzten sie sich gegen die Pirates durch und wahrten sich so weiter die Chance auf die Teilnahme an den Play-offs. "Wir haben einen ersten Schritt gemacht, aber es kommen harte Wochen auf uns zu, in denen wir genauso auftreten müssen wie heute, um unser Ziel zu erreichen", sagte HEC-Marketingleiter Matthias Weber nach dem Spiel.

Höchstadter EC - ESV Buchloe 5:1

Nach einer rund vierminütigen Abtastphase übernahmen die Hausherren die Initiative, und Tomas Urban prüfte aus vier Metern die Reaktionsschnelligkeit von Goalie Horneber, der mit der Fanghand da war.

Auch der Schuss von Patrik Dzemla fand den Weg ins Netz nicht, doch dann zogen die Alligators in Überzahl ein Powerplay auf: Daniel Jun passte zu Martin Vojcak, der von der blauen Linie einfach draufhielt, und Richard Stütz fälschte zum 1:0 ab (9.).
Doch die Führung hielt nicht mal eine Minute: Marc Weigant wurde in zentraler Position schön freigespielt, und sein Schlagschuss aus kurzer Distanz krachte unhaltbar in den Winkel. Das nahm dem HEC etwas Wind aus den Segeln, und er brauchte etwas, um wieder Fahrt aufzunehmen. In der 15. Minute erlief Stephan Hiendlmeyer einen Break, wurde aber gefoult und bekam einen Penalty zugesprochen. Doch er scheiterte an Horneber. Allerdings setzten sich die Alligators nun wieder im gegnerischen Drittel fest. Stütz fing einen Klärungsversuch ab und lupfte den Puck zum mit dem Rücken zum Tor stehenden Jun: Der Spielertrainer brachte das Kunststück fertig, die Scheibe aus dem Stand mit einem Rückhand-Schlagschuss über Hornebers Fanghand im Kasten unterzubringen - ein kurioser Treffer (16.).

Die Alligators beliben am Drücker

Im zweiten Drittel hielt sich der HEC in Unterzahl schadlos. Kaum wieder zu fünft auf dem Eis, zogen die Alligators erneut ein Powerplay auf, weil auch die Pirates eine Strafe kassiert hatten: Petr Gulda spielte zu Jun, der von der blauen Linie einen Diagonalpass zum am langen Eck wartenden Daniel Sikorski brachte, der trocken auf 3:1 erhöhte (25.). Zwei Minuten rannte sich Buchloe fest, Sikorski fing den Puck ab und passte auf Hiendlmeyer. Der setzte zum Sprint an und setzte Urban in Szene, der sich gut durchgesetzt hatte und den Puck nur noch zum 4:1 abtropfen lassen musste. Der HEC blieb am Drücker, aber weder Jun (30.) noch Patrik Dzemla, Jun, Sikorski und erneut Dzemla bei einer Mehrfach-Chance im Gewühl (32.) trafen. Nun nahm der HEC das Tempo raus, und der starke Ronny Glaser verhinderte den Anschlusstreffer für den ESV. Auf der anderen Seite hatte Sikorski viel Pech (37.).
Ins Schlussdrittel starteten die Gäste mit Wut und Vollgas, und der HEC hatte mehrfach Glück, nicht den Anschlusstreffer zu kassieren. Dann wurde André Lenk für einen angeblichen Kopfstoß mit einer Matchstrafe vom Eis geschickt (47.), doch die Alligators überstanden auch die darauf folgenden fünf Minuten Unterzahl schadlos. Beide Teams zogen nun immer wieder Strafen, doch spätestens nachdem Jun nach Vorarbeit von Vojcak und Skorski bei 5:3-Überzahl mit einem wuchtigen Schlagschuss das 5:1 markiert hatte (56.), verloren die Pirates ihre Angriffslust und ergaben sich ihrem Schicksal.

Die Statistik zum Spiel

Höchstadter EC -ESV Buchloe 5:1 (2:1, 2:0, 1:0)

Höchstadter EC: Tor: Glaser; Verteidigung: Stütz/Sikorski, Cornforth/Babinsky, Goblirsch/Kaczmarek;
Angriff: Jun/Gulda/Lenk, Hiendlmeyer/Urban/Vojcak, Dzemla/Grau, Tratz, Meyer

ESV Buchloe: Tor: Horneber; Verteidigung: Spegele, Waldhausen, Widmann, Braun, Lerchner, Curmann, D. Strodel; Angriff: M. Weigant, Warkus, Riefler, M. Strodel, P. Weigant, Huhn, T. Kastenmeier, Strobel

SR: Gerhard Bauer, Stephan Waldner, Thomas Weger
Zuschauer: 550
Tore: 1:0 Stütz (9.), 1:1 M. Weigant (10.), 2:1 Jun (16.), 3:1 Sikorski (25.), 4:1 Urban (27.), 5:1 Jun (56.)
Strafzeiten: 10+5+Matchstrafe (Lenk) / 16