Druckartikel: HEC braucht einen langen Atem

HEC braucht einen langen Atem


Autor: Johannes Höllein

Höchstadt a. d. Aisch, Freitag, 14. November 2014

Nach einem Blitzstart versieben die Alligators reihenweise guter Chancen und werden wieder eingefangen. Erst im Schlussdrittel sorgt Tomas Urban mit einem Doppelschlag für die späte Erlösung.
Der in die Abwehr zurückbeorderte HEC-Stürmer Martin Vojcak (rechts) beharkte sich in dieser Szene mit dem Dorfener Dominik Gerbl. Fotos: Picturedreams


Stefan Hobner, stellvertretender Pressesprecher des Höchstadter EC, hatte im Vorfeld des Bayernliga-Duells mit dem ESC Dorfen ein zähes Spiel erwartet. "Ich glaube nicht, dass Dorfen mitspielt, sondern eher auf seine Defensive setzen und uns das Leben schwer machen wird." Die Alligators, die aufgrund von Jiri Ryzuks Verletzung und Richard Stütz' Sperre in der Abwehr etwas schwach auf der Brust sind, erwarteten also ein Geduldsspiel, hofften jedoch auf eine schnelle Führung, um die Eispiraten aus ihrem Schneckenhaus zu locken.

Höchstadter EC - ESC Dorfen 4:2

Und genau so kam es. Die Alligators waren von Beginn an drückend überlegen, investierten viel in den Spielaufbau, hatten dadurch deutlich mehr Puckbesitz und erspielten sich eine Reihe guter Möglichkeiten. Gleich in der 2.

Minuten schnappte sich Daniel Jun die Scheibe an der blauen Linie, setzte zum Solo an und vollendete sicher zum 1:0. Der HEC blieb dran, doch weder ein verdeckter Schuss im Powerplay (7.) noch Tratz' Versuch nach einem Konter (11.) fand den Weg vorbei an Goalie Tanzer, der bei Dorfen den Vorzug vor Nationalspielerin Nadja Gruber erhalten hatte.
Dann aber tankte sich Simon Knaup sehenswert durch die gegnerische Abwehr und legte auf Daniel Tratz ab, der wenig Mühe hatte, auf 2:0 zu erhöhen (14.). Hätte Patrik Dzemla wenig später nicht etwas zu lang gezögert, wäre der Vorsprung der Höchstadter wohl schon als beruhigend zu bezeichnen gewesen. Stattdessen kam es, wie es kommen musste. Die Gäste, die bis dato auf Konter gelauert hatten, aber weitgehend abgemeldet waren und nur ein paar harmlose Entlastungsangriffe zu Stande gebracht hatten, fanden mit ihrer ersten richtigen Chance zurück ins Spiel: Attenbergers Schuss prallte von Philipp Schniersteins Maske ab, und Florian Brenninger staubte zum 2:1 ab (19.). So mancher Schiedsrichter hätte hier wohl abgepfiffen.
Dem hohen Aufwand des ersten Drittels mussten die Alligators nach der Pause etwas Tribut zollen. Dorfen übernahm die Initiative und belohnte sich in der 26. Minuten, als Birk Schnierstein zum 2:2 überwand. Allerdings entschied der Schiedsrichter erst nach Absprache mit den Linesmen auf Treffer, weil der Puck vom Goalie gehalten worden war, aber wohl zuvor aus dem Tor herausgesprungen war. Der HEC suchte nach der schnellen Antwort, setzte sich nun im Drittel der Gäste fest. Doch weder Daniel Sikorski (Pfosten) noch Thilo Grau, Jun oder André Lenk bei einem Unterzahl-Konter schafften die neuerliche Führung.
Dementsprechend spannend blieb es im Schlussdrittel, in dem beide Teams die Intensität noch einmal steigerten. Ein Tor wollte sich zunächst nicht einstellen, sodass die Hoffnung auf Powerplay-Situationen lag. In der 48. Minute fing sich ein Dorfener eine Spieldauerstrafe wegen eines hohen Stocks ein, die Alligators witterten in den folgenden fünf Minuten Überzahl ihre Chance. Sie belagerten das Tor der Eispiraten, doch der durchschlagende Erfolg wollte sich nicht einstellen. Dorfen kam aber nicht zum Durchatmen, und bei einem weiteren Powerplay setzte Jun den gut postierten Tomas Urban in Szene, der zum erlösenden 3:2 traf (54.). Nun musste der ESC kommen, nahm sogar den Torwart vom Eis. Das Empty Net nutzte jedoch Urban nach Pass von Sikorski 20 Sekunden vor Schluss zum 4:2-Endstand.

Die Statistik zum Spiel

Höchstadter EC -ESC Dorfen 4:2 (2:1, 0:1, 2:0)

Höchstadter EC: Tor: Schnierstein, Glaser; Verteidigung: Sikorski/Knaup, Babinsky/Vojcak;
Angriff: Lenk/Funk/Dzemla, Jun/Grau/Urban, Kaczmarek/ Eyrich/Grau

ESC Dorfen: Tor:Tanzer, Gruber; Verteidigung: Vogl, Numberger, Weberstetter, Behrendt, Kroner;
Angriff: Attenberger, T. Brenninger, F. Brenninger, A. Koß, Gerbl, Birk, Selmair, Beham, Eberl, Poetzel, D. Koß

SR: Andreas Guck, Tobias Schwenk, Kevin Streschnak
Zuschauer: 520
Tore: 1:0 Jun (2.), 2:0 Tratz (14.), 2:1 F. Brenninger (19.), 2:2 Birk (26.), 3:2 Urban (54.), 4:2 Urban (60.)
Strafzeiten: 10 / 10 + 25 (T. Brenninger)