Großer Kampf wird nicht belohnt
Autor: Johannes Höllein
Höchstadt a. d. Aisch, Sonntag, 02. März 2014
Die Alligators verkaufen sich in Sonthofen sehr gut, haben aber viel Pech im Abschluss, hadern mit dem Schiedsrichter und agieren in manchen Situationen zu hitzig.
In einer hochklassigen Halbfinal-Begegnung gaben die Höchstadter Alligators in der Eishockey-Bayernliga beim ERC Sonthofen alles, scheiterten aber immer wieder am glänzenden Goalie Zellhuber sowie ein bisschen an den eigenen Nerven und stehen vorerst mit leeren Händen da. Am kommenden Freitag hat der HEC die Chance, sich zu revanchieren und die Hoffnung auf das Finale hochzuhalten. Allerdings fehlen dann mit Richard Stütz und Ronny Glaser zwei tragende Säulen.
ERC Sonthofen - Höchstadter EC 3:1
Die 1500 Zuschauer sahen vom Startweg ein hochklassiges Duelle mit Chancen auf beiden Seiten, wobei im Lager der Bulls vor allem die erste Angriffsreihe für mächtig Wirbel sorgte. Doch Ronny Glaser im Höchstadter Tor war glänzend aufgelegt, entschärfte unter anderem eine Doppelchance in der 6.
In den zweiten Durchgang starteten die Alligators engagiert, Daniel Jun prüfte nach Vorarbeit von Hiendlmeyer und Patrik Dzemla den Goalie. Petr Gulda, Tomas Urban und Martin Vojcak sorgten für viel Betrieb. Doch statt selbst in Führung zu gehen, kassierte der HEC ein blödes Gegentor: Martens und Kleinheinz durften hinter dem Höchstadter Tor kombinieren und Waginger in Szene setzen, der aus spitzem Winkel vollendete (23.). Und es kam noch schlimmer für den HEC. Fast hatten die Gäste eine Unterzahl-Situation überstanden, da prallte ein Weitschuss von der Bande zurück vors Tor - Waginger staubte ab (26.).
Die Aischgründer antworteten mit wütenden Angriffen, fanden aber kein Durchkommen. Dann wurde es fahrig, die Strafen häuften sich, gefährlich wurde es aber nur selten. Die beste Chance hatte Sonthofen mit einem Schlenzer von der roten Linie, der so komisch aufsprang, dass Glaser keine Abwehrmöglichkeit gehabt hätte. Doch der Puck zischte über das Höchstadter Tor. Zusätzlicher Wermutstropfen: Richard Stütz wurde gefoult, nahm aber im Fallen den Stock hoch und traf Martens, was ihm eine Spieldauerstrafe einbrachte.
Zu wenig Fingerspitzengefühl
Im Schlussdrittel warfen die Gäste noch einmal alles in die Waagschale: In Unterzahl fuhren sie einen Konter und bedienten Lenk, der im Gewühl den Anschlusstreffer markierte (43.). Beide Teams kämpften nun verbissen, die Gemüter erhitzten sich, es hagelte Strafzeiten. Aus Höchstadter Sicht ließ es der Schiedsrichter in dieser Phase an Fingerspitzengefühl vermissen.
Bezeichnend war eine Szene: Eine Zwei-Minuten-Strafe für Glaser sollte Meyer absitzen. Unzulässig, da dieser zu dem Zeitpunkt auf der Auswechselbank gesessen hatte. Also schickte der Unparteiische ausgerechnet Daniel Jun in die Eisbox, was Glaser zum Anlass nahm, sich zu beschweren, und eine Spieldauerstrafe aufgebrummt bekam.
Also musste Philipp Schnierstein ins Tor, der kurz vor Schluss zugunsten eines sechsten Feldspielers wieder weichen wollte, weil Höchstadt alles auf eine Karte setzte. Doch der Angriff wurde geblockt, Newhook schoss aufs leere Tor. Schnierstein sprintete zurück, kam aber zu spät und rutschte mit dem Puck ins Netz.
Die Statistik zum Spiel
ERC Sonthofen - Höchstadter EC 3:1 (0:0, 0:2, 1:1)
ERC Sonthofen: Tor: Zellhuber, Harß; Verteidigung: Wong, Franz, Henkel, Vit, Ch. Tarrach, Bindl, Blaha, Krötz; Angriff: Kleinheinz, Waginger, Vaitl, St. Tarrach, Sill, Sabautzki, Newhook, Martens, Grimm
Höchstadter EC: Tor: Glaser, Schnierstein; Verteidigung: Stütz/Sikorski, Cornforth/Babinsky, Goblirsch;
Angriff: Jun/Hiendlmeyer/Dzemla, Gulda/Urban/Vojcak, Lenk/Grau/ Kaczmarek, Tratz, Meyer
SR: Daniel Kannengießer, Markus Eberl, Tobias Gazzo
Zuschauer: 1500
Tore: 1:0 Waginger (23.), 2:0 Waginger (26.), 2:1 Lenk (43.), 3:1 Newhook (60.)
Strafzeiten: 14 / 25 +20 (Stütz) + 20 (Glaser) + 10 (Sikorski) + 10 (Tratz)