Gnadenlos effektive Gäste
Autor: Johannes Höllein
Erlangen, Mittwoch, 11. Dezember 2013
Im DHB-Pokal-Achtelfinale gegen das Erstliga-Spitzenteam aus Melsungen ist für den HC Erlangen nichts zu holen, wobei sich das Team nur zu viele Ballverluste vorwerfen lassen muss.
Gegen einen anderen Erstligisten wäre es vielleicht spannender geworden. Doch mit Melsungen stellte sich im DHB-Pokal-Achtelfinale in der aus allen Nähten platzenden Karl-Heinz-Hiersemann-Halle ein Team vor, dass dem HC Erlangen verdeutlichte, dass es von der Spitze der zweiten Liga zum Gipfel im deutschen Handball-Oberhaus doch ein großer Schritt ist. Das Team von Frank Bergemann wehrte sich aber nach Kräften und darf stolz sein, bei der Premiere in der dritten Pokalrunde trotz neun Toren Unterschied nicht unter die Räder gekommen zu sein. "Gerade aus solchen Spielen kann man ungeheuer viel lernen", gewann HC-Trainer Frank Bergemann dem Pokalfight trotz der Niederlage Positives ab.
HC Erlangen - MT Melsungen 24:33
Mit dem ersten Angriff brachte Oliver Heß die Hausherren in Führung - zum einzigen Mal in dieser Partie.
Bissig bis zum Schluss
Im zweiten Durchgang machten die Hessen erneut ernst, bauten den Vorsprung aus: 8:16 hieß es nach einem Siebenmeter von Michael Allenberg. Die Messe war gelesen, doch beide Teams boten den Zuschauern weiter feinen Handball. Auf Erlanger Seite zeigte Selke schöne Paraden, sehenswerte Treffer unter anderem von Ole Rahmel waren auch dabei. Und hätten die vielen Ballverluste keinen Sand ins HC-Offensivspiel gespült, wäre der Rückstand vielleicht auch wieder geschmolzen. So aber blieb der Zweitligist auf Distanz (21:33), auch wenn er bis zur letzten Sekunde bissig blieb. Dafür wurden die Mittelfranken am Ende belohnt. Mit einem Doppelpack stellte Christoph Nienhaus den 24:33-Endstand her, mit dem der HCE absolut zufrieden sein kann. "Wir hatten vielleicht den einen oder anderen Tick zuviel Respekt vor den großen Namen im Melsunger Kader und dabei vergessen, einander zu helfen und gemeinsam die Räume eng zu machen. Immer wieder kam es zu 1:1-Situationen und das ist gegen Leute dieser Klasse tödlich," so Bergemann nach dem Spiel.
Die Aufstellungen
HC Erlangen: Stochl, Selker - Weltgen (1), Schwandner (1), Murawski (1), J. Link (3), Preiß (3), Krämer (2), Nienhaus (2), Heß (3), Pankofer (2), Rahmel (5), Böhm, N. Link (1)
MT Melsungen: Appelgren, Sandström - Stenbäcken (2), Mansson, Sellin (8), Kubes, Fahlgren (3), Schröder, Danner (2), P. Müller (3), Zufelde, Allendorf (7), Vuckovic (1), M. Müller (7), Hildebrand