Gemeinsam in die Burghaslacher Nacht
Autor: red
Burghaslach, Dienstag, 21. Oktober 2014
Die Romantik der Burghaslacher Laufveranstaltung hat aus Konkurrenten auf der Strecke im Ziel gemeinsame Gewinner gemacht. Bei der 29. Auflage gab es auch eine neue Disziplin.
Ein traumhafter Herbsttag mit wärmenden Sonnenstrahlen, der rechtzeitig die Morgennebel wegwischte, buntgefärbte Blätter am Wegesrand im Steigerwald und der Duft der wohl letzten Grillwürste der Saison gaben die optimalen Rahmenbedingungen, um wieder über 320 Läufer beim 29. Fackellauf in Burghaslach begrüßen zu können.
Von langer Hand und mit viel Fleiß hatte das Organisationteam um Willi Haßler (Gesamtleitung) und Christian Bauer (technische Abläufe) diese Traditionsveranstaltung ausgerichtet. Anja Bauer hatte zahlreiche Sponsoren begeistern und somit eine gesonderte Schulwertung mit attraktiven Geldpreisen ausloben können.
Michael Arle unterbietet Bestzeit
Im Schülerlauf der Kleinsten über 1,2 km kamen die Schnellsten aus Bamberg.
Keine Chance gegen Wittmann
Im Hauptlauf über 7,8 Kilometer bei den Frauen lieferten sich die Vorjahressiegerin Carmen Schlichting-Förtsch und ihre Vereinskollegin Elvira Flurschütz (SC Kemmern) ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen, das letztendlich die jüngere Florschütz im Schlussspurt mit zwei Zehntel Vorsprung für sich entschied.
Bei den Männern duellierten sich drei Cracks der Szene. Theo Schell, der 16-jährige Laufstern des TSV Burghaslach (Dritter bei der Bayerischen Meisterschaft über 2000 Meter Hindernis) und der Vorjahressieger Alexander Finsel vom TV Coburg mit seinem Nähmaschinenlaufstil hatten jedoch keine Chance gegen den Neustadter Jürgen Wittmann (LAC Quelle), der nach einem Leistungssprung in dieser Saison in Bayern ganz vorne mitmischt.
Flair Olympischer Spiele
Alle genannten Sportler verbesserten ihre Streckenbestzeiten erheblich. Und so kommentierte ein Teilnehmer zu Recht: "Tolle Organisation, nette Leute - wir kommen wieder." Die steigenden Teilnehmerzahlen belegen die Attraktivität dieser besonderen Laufveranstaltung im Fackelschein, eine Idee von Heino Wiese aus dem Jahr 1985, die an das Flair Olympischer Spiele erinnern soll.
Bei der 29. Auflage gab es zum ersten Mal eine Walking-Disziplin. Die Läufer mit den Stecken gingen bereits vor Sonnenuntergang auf ihre 6000 Meter lange Runde. Dass die Walker fit sind, bewiesen einige ihrer Zunft, als sie sich kurzerhand für den Hauptlauf anmeldeten, weil sie ihren eigentlichen Startzeitpunkt verpasst hatten. Nach den Startschüssen für die Kinder und Jugendlichen bei Dämmerung machten sich die Hauptläufer um 19.15 Uhr auf den von rund 300 Fackeln beleuchteten Rundkurs durch Burghaslach.
"Es ist immer eine besondere Atmosphäre, vor allem die Stecke am Ortsrand, die ausschließlich von den Fackeln beleuchtet wird", sagt Willi Haßler. Am Marktplatz, wo die Strecke 250 Meter lang über Kopfsteinpflaster führt, wurden die etwa 200 Zuschauer und gut 320 Teilnehmer über Musik aus Lautsprechern in Stimmung gebracht. Nach der Siegerehrung fand eine Tombola statt.