Druckartikel: Früher die Höchstadter Glocken nie klingen

Früher die Höchstadter Glocken nie klingen


Autor: red

Höchstadt a. d. Aisch, Dienstag, 23. Dezember 2014

Ungewöhnlich früh, aber was soll's: Auch heuer haben die Alligators am zweiten Weihnachtsfeiertag ein Heimspiel. Gegner am Freitag um 18 Uhr ist der TSV Peißenberg, am Sonntag geht es nach Moosburg.
Spielertrainer Daniel Jun bejubelt seinen Treffer gegen den EV Lindau. Auch an diesem Wochenende möchten die Alligators feiern: Am Freitag kommt Peißenberg, am Sonntag geht es nach Moosburg.  Foto: Picturedreams


Alle Jahre wieder klingen am zweiten Weihnachtsfeiertag am Höchstadter Kieferndorfer Weg nicht die Glöckchen, sondern die Trommeln: Auch in diesem Jahr haben die Alligators nämlich am 26. Dezember ein Heimspiel in der Eishockey-Bayernliga. Gegner am Freitag um 18 Uhr ist der TSV Peißenberg. Dabei müssen die Fans vor allem die für einen Freitag ungewöhnliche Startzeit des Spiels berücksichtigen. Aufgrund des Feiertags haben sich die Verantwortlichen dazu entschlossen, die familienfreundlichere Zeit um 18 Uhr für das erste Bully zu wählen. Zwei Tage später geht es zum EV Moosburg (17.15 Uhr).


Vorentscheidung im Kampf um Platz 5

Das "Weihnachts-Spiel" ist nicht nur ein schöner Ausklang für das Fest im Kreise der Familie, sondern traditionell auch eines mit der besten Stimmung, da zu dieser Zeit meist entschieden wird, in welche Richtung die Reise eines Teams geht. So ist es auch in diesem Jahr: Es geht für Höchstadt nicht nur darum, Platz 2 gegen die bis auf einen Punkt an den HEC herangerückten Miesbacher zu verteidigen, sondern mit einem Sieg auch für eine kleine Vorentscheidung im Kampf um Platz 5 zu sorgen. Mit einem "Dreier" hätten die Panzerechsen 44 Punkte auf der Habenseite und und mindestens elf Punkte Vorsprung auf Platz 6. Das wäre schon fast die halbe Miete, um nach den verbleibenden fünf Spieltagen bis zum Vorrundenende sicher unter den besten Teams der Liga zu bleiben.

Der TSV Peißenberg ist allerdings äußerst schwer einzuschätzen. Die Eishackler hatten einen großen Umbruch und blieben bislang deutlich hinter den Erwartungen zurück. Gehörte das Team aus dem Alpenvorland in den letzten Jahren immer zu den festen Play-Off-Anwärtern, muss das vom US-Amerikaner Randy Neal trainierte Team nun um die Teilnahme am Viertelfinale bangen. Beste Scorer der Eishackler sind Florian Barth und Neals Landsmann Ryan Bohrer mit 24 bzw. 22 Punkten.

Im Hinspiel setzten sich die Alligators knapp mit 4:3 durch, was den ersten Sieg der Alligators in Peißenberg seit längerem bedeutete. In den letzten Jahren war die Festung des TSV für die Mittelfranken dagegen immer schier uneinnehmbar.

Am Kieferndorfer Weg gab es andererseits für den TSV meist wenig zu holen. Allerdings kämpfen die Höchstadter immer noch mit dem stark ausgedünnten Kader. Zwar kamen Martin Vojcak und Daniel Sikorski beim 1:2 nach Penalty gegen Spitzenreiter Waldkraiburg wieder zurück, allerdings fehlen weiter Jiri Ryzuk, Stefan Hiendlmeyer, Daniel Goblirsch und Nick Emmendorfer. Wann sie einsetzbar sind, ist noch offen.


Eintrittspreis für guten Zweck

Das Kommen zum richtungsweisenden Spiel lohnt sich aber nicht nur aus sportlicher Sicht. Anlässlich des Weihnachtsfestes spendet der Höchstadter EC 50 Cent von jeder an der Abendkasse verkauften Karte zu Gunsten des Ortsverbandes Höchstadt des Deutschen Kinderschutzbundes. Der DKSB berät und unterstützt Kinder und Familien in kritischen Situationen und ist von Spenden abhängig. Die Alligators wissen selbst, wie schwer es ist, mit knappen Mitteln gute Kinder- und Jugendarbeit zu verrichten, und möchten deshalb in diesem Jahr einen regionalen Verein, der auf diesem Segment tätig ist, unterstützen.

Ein weiteres Highlight findet in der ersten Drittelpause des Spiels statt: Wie der Kinderschutzbund ist auch der HEC in der Jugendarbeit sehr aktiv und möchte seinen Zuschauern einmal zeigen, welche Früchte diese Arbeit trägt. Deshalb veranstalten die Kleinschüler, letztjähriger Meister und derzeit Tabellenvierter in ihrer Leistungsgruppe, ein kurzes Trainingsspiel, um ihr Können einmal vor großem Publikum zu beweisen.

Wer nach der Action beim Spiel immer noch nicht genug hat, kann im Anschluss an die Begegnung auch noch zur Aftergame-Party ins HEC-Vereinsheim, dem ehemaligen Phoenix, gehen. Hier können die Fans nicht nur das Spiel und das Eishockey-Jahr 2014 aus HEC-Sicht noch einmal Revue passieren lassen, sondern auch mit Spielern und Verantwortlichen der Panzerechsen auf Tuchfühlung gehen.