Erste Niederlage der TSH ist kein Beinbruch
Autor: Max Kaltenhäuser
Herzogenaurach, Montag, 29. Oktober 2012
Nach zwei Siegen und einem Remis müssen sich die Herren der TSH im Derby dem HC Forchheim geschlagen geben, legen dabei aber eine tolle Einstellung an den Tag, die zuversichtlich stimmt.
Es war ein Derby, das hielt, was es versprochen hatte: Das Aufeinandertreffen der Herren des HC Forchheim und der Turnerschaft Herzogenaurach in der Handball-Bezirksoberliga fand nach einer spannenden zweiten Halbzeit das bessere Ende für die Hausherren. Dennoch verkaufte sich die TSH beim Aufstiegsaspiranten gut. Dabei standen die Vorzeichen nicht optimal. Aufgrund zahlreicher erkältungsbedingter Ausfälle war ein geregeltes Training unter der Woche unmöglich. Während Markus Hentschke und Jannik Benz sogar für das Derby passen mussten, quälten sich einige TSH-Akteure angeschlagen durch die Partie.
HC Forchheim - TS Herzogenaurach 30:26
Der Favorit aus Forchheim übernahm gleich das Kommando und setrzte sich schon im ersten Durchgang etwas ab. Vor allem der halblinke Angreifer der Hausherren, Dominic Hecht (acht Tore), bereitete der Herzogenauracher Defensive große Schwierigkeiten. Sowohl im Zweikampf als auch aus der zweiten Reihe setzte sich große gewachsene Hecht immer wieder durch und brachte der Mannschaft von Trainer Dirk Samel einen 7:5-Vorsprung. Diesen bauten die Hausherren auf einen komfortablen Zwischenstand von 13:8 aus. Dabei ließen sich die Herzogenauracher durch eine - zeitweise auch gesundheitsgefährdende - Abwehrarbeit der Forchheimer verunsichern und gerieten aus dem Tritt. Zur Pause trennten sich die beiden Rivalen mit 15:11.
Die Gäste nahmen sich vor, durch eine aggressivere Abwehr den Gegner früher zu attackieren und sich nicht auf die allseits bekannten Scharmützel des gegnerischen Kreisläufers einzulassen. Dies setzte die TSH auch gut um. Eine offensivere Deckung und ein gut aufgelegter Keeper Friedrich erkämpften sich immer mehr Bälle und setzten den Aufstiegsfavoriten unter Druck. Beim Treffer zum 21:21 durch Thomas Neumann schien die Begegnung wieder völlig ausgeglichen zu sein.
Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem die Herzogenauracher Handballer letztlich das Nachsehen hatten. Durch die fehlenden Alternativen - vier von sechs TS-Feldspielern mussten die kompletten 60 Minuten durchspielen - schlichen sich leichte Fehler ins Offensivspiel ein, die von den in der Breite besser besetzten Forchheimern eiskalt ausgenutzt wurden. So gerieten die Gäste über zwei Tempogegenstöße erneut ins Hintertreffen und mussten sich letztlich mit 30:26 geschlagen geben. Somit endete ein hitziges, aber größtenteils faires Derby mit einem gerechten Endergebnis.
Im Lager der Turnerschaft zeigte man sich nach Abpfiff trotz der Niederlage gegen den Rivalen zufrieden. "Die Einstellung war klasse. Ein super Kampf und eine tolle Moral. Wenn wir so weiter machen, holen wir noch genügend Punkte. Uns war klar, dass wir in Forchheim nicht unter Zugzwang stehen", erklärte Kapitän Bernhard Auer.
Aufstellung der TSH
Friedrich, Schauer, Kammerer - ten Brink, Neumann (2), Wonner (9/2), Nickels (3), Labassi, Hettchen (3), Kaltenhäuser (4), Zhilinskiy, Auer (4), Maydt (1)